São João do Ivaí

Gemeinde im Bundesstaat Paraná, Brasilien

São João do Ivaí ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 9897 Einwohner, die sich São-Joanenser nennen. Seine Fläche beträgt 353 km². Es liegt 483 Meter über dem Meeresspiegel.

Município de São João do Ivaí
São João do Ivaí
São João do Ivaí (Brasilien)
São João do Ivaí (Brasilien)
São João do Ivaí
Koordinaten 23° 59′ S, 51° 49′ WKoordinaten: 23° 59′ S, 51° 49′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Gründung 20. Dezember 1964Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Londrina (seit 2017)
Região imediata Ivaiporã (seit 2017)
Mesoregion Norte Central Paranaense(1989–2017)
Mikroregion Ivaiporã (1989–2017)
Höhe 483 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 353 km²
Einwohner 9897 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 28 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4125001
Politik
Stadtpräfekt Carla Suzi Emerenciano (2021–2024)
Partei PSL
HDI 0,693 (mittel) (2010)
Karte

Etymologie

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Der Name wurde zu Ehren des Heiligen Johannes des Täufers gewählt und zur Unterscheidung von anderen Orten um den Zusatz des Flussnamens Ivaí ergänzt.[1]

Geschichte

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Besiedlung

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Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die Gegend im Norden von Paraná, in der sich heute die Stadt São João do Ivaí befindet, die erste im Bundesstaat, die von Bandeirantes durchzogen und in der die Jesuiten wirkten. Das Vordringen in das Hinterland erfolgte über den Peabiru-Weg, auch Sankt-Thomas-Weg genannt, und über die Flüsse Piquirí und Ivaí. Im Jahr 1760 bereiste die Expedition von Estevão Ribeiro de Baião von Curitiba aus das Land. Sie bestand aus 75 Männern und erreichte die Region, die fortan Campos de Mourão genannt wurde. Diesen Namen erhielt sie zu Ehren von Luiz Antonio de Souza Botelho Mourão, des Gouverneurs des Kapitanats São Paulo, zu der das Gebiet von Paraná damals gehörte. Von 1760 bis 1912 war die Region mit wilden Wäldern mit nur wenigen, vereinzelten Pfaden bedeckt, Zeichen der ersten Familien, die in den Urwald eindrangen.

Die Wiederbesiedlungsphase der Region begann 1930. Bis dahin gab es keinerlei geplante Kolonisierung, es entstanden ab 1912 nur von Zeit zu Zeit einzelne Herbergen und kleine Weiler. Die ersten dauerhaften Bewohner der Siedlung São João do Ivaí kamen 1945. Sie begannen, das Land zu roden und Wege und Lichtungen anzulegen. Im Jahr 1948 richtete Orozimbo Martins einen kleinen Verkaufsladen ein. Hier fand man alles, von Stoffen und Medikamenten bis hin zur Bank, die den Einwohnern der Region Kredite gewährte. Als Treffpunkt wurde er zum Zentrum der Entscheidungen der Gemeinschaft.

Am 13. Mai 1948 wurde der erste Rosenkranz am Fuße des Kreuzes durch den Kaplan Sebastião Curitibano gebetet. Zu Ehren des Heiligen Johannes des Täufers wurde der Ort nach ihm benannt. In diesem Jahr kam es zu einem Anstieg der Bautätigkeit und der Zahl der Grundstücksverkäufe. Im Dezember 1948 wurde eine Kapelle gebaut, in der Pater João Coling aus Pitanga die erste Messe zelebrierte. Hochzeiten und Taufen wurden in Guarita, heute ein Distrikt im Nachbarmunizip Lunardelli, gefeiert.

Im Jahr 1950 verfügte der Weiler bereits über einen Friedhof. Es wurde eine Trasse eröffnet, die São João do Ivaí mit São Pedro do Ivaí verbindet. Zu dieser Zeit konnte der Ivaí nur mit dem Kanu überquert werden. Erst 1951 wurde der Fährverkehr vom Hafen Laranjeira Doce, später Porto São João, aufgenommen. Im selben Jahr wurde die erste Schule gegründet.

1954 kaufte Bischof José Martins Vieira die Landrechte von Orozimbo Martins. Um seiner Mutter zu huldigen, änderte Bischof Vieira den Namen des Dorfes in São João da Ocalina, was der Bevölkerung jedoch missfiel. Auf seine Initiative hin wurde das erste Sägewerk errichtet, das Bauholz für die Errichtung verschiedener Bauwerke herstellte.

Jahre später kam der aus Batatais im Staat São Paulo stammende Durval Costa in die Region, der nach dem Kauf der Gebietsrechte große Verbesserungen durchführte, wie z. B. eine Kaffeeverarbeitungsanlage und einen Stromgenerator. Er spendete Land für den Bau von Kirchen, Schulen und eines Fußballstadions. Auf seine Initiative hin gelang es ihm in Zusammenarbeit mit den Kaufleuten, eine Filiale des Banco de Crédito Rural de Ivaiporã Sociedade Cooperativa einzurichten. Neben all diesen Vorteilen war es auch seiner Initiative zu verdanken, dass der Name der Siedlung wieder in São João geändert wurde. Sie gehörte bis dahin zum Munizip Manoel Ribas und ging 1962 an das Munizip Ivaiporã über.[2]

Erhebung zum Munizip

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São João do Ivaí wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4859 vom 28. April 1964 aus Ivaiporã ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 20. Dezember 1964 als Munizip installiert.[1]

Geografie

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Fläche und Lage

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São João do Ivaí liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 353 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 483 Metern.[5]

Vegetation

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Das Biom von São João do Ivaí ist Mata Atlântica.[4]

Das Klima ist warm und gemäßigt. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1490 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 21,7 °C.[6]

Gewässer

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São João do Ivaí liegt im Einzugsgebiet des Ivaí. Dieser bildet die nördliche Grenze des Munizips. Der Rio Corumbataí bildet die westliche Grenze des Munizips zu Fênix und Barbosa Ferraz. Durch das Munizipgebiet fließt der Rio da Bulba von Süd nach Nord zum Ivaí.

Straßen

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São João do Ivaí ist über die PR-082 mit Engenheiro Beltrão im Westen und Ivaiporã im Osten verbunden. Über die PR-457 kommt man im Norden nach São Pedro do Ivaí, wo man über die PRT-369 Anschluss an die BR-369 (Rodovia do Café) hat.

Nachbarmunizipien

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Fênix São Pedro do Ivaí Kaloré
Barbosa Ferraz   Borrazópolis
Godoy Moreira Lunardelli

Stadtverwaltung

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Bürgermeisterin: Carla Suzi Emerenciano, PSL (2021–2024)

Vizebürgermeister: Danilo Parpinelli, PSL (2021–2024)[7]

Demografie

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Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Stadt Land
1970 47.762 9 % 91 %
1980 41.293 27 % 73 %
1991 16.663 59 % 41 %
2000 13.196 71 % 29 %
2010 11.525 77 % 23 %
2021 9.897

Quelle: IBGE (2011)[8]

Ethnische Zusammensetzung

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Gruppe * 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 73,1 % 67,5 % 56,1 % weiß bezeichnet
Schwarze 2,3 % 3,2 % 4,3 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,7 % 0,2 % 0,7 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 23,2 % 28,7 % 38,6 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,1 % 0,3 % 0,3 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,6 % 0,1 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]

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Commons: São João do Ivaí – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b História São João do Ivaí PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 16. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Nossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de São João do Ivaí, abgerufen am 16. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. a b Panorama São João do Ivaí. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 16. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 16. Februar 2022.
  6. Klima São João do Ivaí: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 16. Februar 2022.
  7. Prefeito e vereadores de São João do Ivaí tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 16. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  9. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  10. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe São João do Ivaí und Cor ou raça).