SDŽ 501 bis 505
Die Lokomotiven der Nummerngruppe 501 bis 505 waren Nassdampf-Mallet-Tenderlokomotiven mit der Achsfolge (1’C)C in Bosnischer Spurweite, die 1913 von Borsig für die damaligen Serbischen Staatsbahnen Srpske Državne Železnice (SDŽ) gebaut wurden. 1916 lieferte Henschel & Sohn an die k.u.k. Heeresbahn Süd eine zweite, leicht geänderte Serie als k.u.k. HB VI, die in Serbien, Italien und Ungarn zum Einsatz kamen.
SDŽ 501–505 kukHB VI SHS VIc7 JDŽ / JŽ 91 | |
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Nummerierung: | SDŽ 501–505 kukHB 6002..6045 SHS 14201–14234, 14250–14254 JDŽ 91-001–038 FS 6001..6046 FEVF 6036 FMS 151–159 |
Hersteller: | 1. Serie: Borsig 2. Serie: Henschel |
Baujahr(e): | 1. Serie: 1913 2. Serie: 1916 |
Bauart: | (1’C)C n4vt |
Spurweite: | 1000 mm 950 mm | 760 mm
Länge über Kupplung: | 10.900 mm |
Fester Radstand: | 2.000 mm |
Gesamtradstand: | 7.800 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 60 m |
Leermasse: | 40,0 t |
Dienstmasse: | 50,9 t |
Reibungsmasse: | 45,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 7,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 30 km/h |
Indizierte Leistung: | ca. 530–550 PSi (≙ 390–404 kW) |
Treibraddurchmesser: | 800 mm |
Laufraddurchmesser: | 680 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 4 |
HD-Zylinderdurchmesser: | 330 mm |
ND-Zylinderdurchmesser: | 520 mm |
Kolbenhub: | 400 mm |
Kesselüberdruck: | 13 atm |
Anzahl der Heizrohre: | 181 (Ø 45 mm) |
Heizrohrlänge: | 4032 mm |
Rostfläche: | 1,9 m² |
Strahlungsheizfläche: | 7,65 m² |
Rohrheizfläche: | 103,2 m² (wasserberührt) |
Verdampfungsheizfläche: | 110,8 m² (wasserberührt) |
Wasservorrat: | 6,0 m³ |
Brennstoffvorrat: | 2,2 t Kohle |
Bremse: | Vakuumbremse, Handbremse |
Die Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS) bezeichneten die Lokomotiven später als SHS VIc7, die Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) als JDŽ 91. Ein Teil der in Italien verbliebenen Lokomotiven kam später auf Sardinien zum Einsatz.
Beschreibung
BearbeitenDie Lokomotiven waren imstande, auf 14 ‰ Steigung 350 Tonnen und auf 28 ‰ 180 Tonnen Anhängelast mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 16 km/h zu befördern. Um das Befahren von Bögen mit 60 Metern Radius zu erleichtern, waren Laufachse und die erste Kuppelachse mit einem Krauss-Helmholtz-Lenkgestell verbunden und der Spurkranz der ersten Kuppelachse des hinteren Triebwerks geschwächt.
Die beiden Rahmenteile waren durch einen Zapfen und ein Gelenkstück verbunden. Beide Fahrwerke hatten einen Innenrahmen und die Steuerung der Kolbenschieber erfolge nach dem System Heusinger. Die Vakuumbremse und die Handspindelbremse wirkten auf alle Kuppelradsätze einklötzig von vorne.
Die Nachbauserie von 1916 hatte einen leicht größeren Kessel, vergrößerte Wasservorräte und verfügte über einen Speisewasserreiniger. Die Leermasse erhöhte sich dadurch auf 43,3 t und die Achslast von 7,5 auf 8 t.
Geschichte
BearbeitenSerbien
BearbeitenFür die steigungsreiche Schmalspurstrecke von Paraćin nach Zaječar beschafften die Srpske Državne Železnice (SDŽ) im Jahr 1913 bei Borsig in Berlin fünf schwere Nassdampf-Malletlokomotien.
Weil nach der Besetzung Serbiens die vorhandenen Lokomotiven für den Betrieb der übernommenen Strecken nicht ausreichten, baute Henschel & Sohn in Kassel für die k.u.k. Transportleitung Wien weitere 46 der bewährten Mallet-Lokomotiven, von denen letztendlich 34 Stück zur k.u.k. Heeresbahn Süd gelangten. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die 34 Lokomotiven wie die erste Serie zu den Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS). Dort wurden sie zusammen mit anderen Mallet-Lokomotiven gemäß dem Bezeichnungsschema der BHStB als VIc7 eingereiht. Bei den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) erhielten sie 1933 die Bezeichnung JDŽ 91 und verkehrten vorwiegend auf der Bosnischen Ostbahn und weiter über das Šargan-Gebirge von Sarajevo nach Užice.
Italien
BearbeitenWeitere Maschinen der zweiten Serie kamen ab April 1917 bei der Fleimstalbahn in Südtirol zum Einsatz und verblieben nach dem Krieg bei Italien. 1928 wurden zwei Lokomotiven (6036 und 6046) wegen der Umspurung der Strecke auf Meterspur umgebaut, der Rest wurde wegen der gleichzeitigen Elektrifizierung vorerst nicht mehr benötigt. 1938 wurden neun der zehn Lokomotiven auf 950 mm umgespurt und als FMS 151–159 auf Sardinien eingesetzt. Lok 6036 verblieb als Reserve bei der Fleimstalbahn, kam aber nach 1933 nicht mehr zum Einsatz.
Lokomotivliste
BearbeitenKeine der Lokomotiven blieb erhalten.
Baujahr | Hersteller | SDŽ-Nr. | kukHB-Nr. | SHS-Nr. ab 1918 | JDŽ-Nr. ab 1933 | FMS-Nr. |
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1913 | Borsig | 501–505 | 14250–14254 | 91-035–038 | ||
1916 | Henschel | 6001 | 158 | |||
6002–6009 | 14201–14208 | 91-001–008 | ||||
6010 | 155 | |||||
6011–6014 | 14209–14212 | 91-009–012 | ||||
6015 | 159 | |||||
6016 | ||||||
6017–6020 | 14213–14216 | 91-013–016 | ||||
6021 | 152 | |||||
6022–6025 | 14217–14220 | 91-017–020 | ||||
6027–6033 | 14221–14227 | 91-021–027 | ||||
6034–35 | 154, 156 | |||||
6037 | 153 | |||||
6038–6043 | 14228–14233 | 91-028–033 | ||||
6044 | 157 | |||||
6045 | 14234 | 91-034 | ||||
6046 | 151 |
Literatur
Bearbeiten- 1C+C-Mallet-Verbund-Tenderlokomotiven für 76 cm Spur der Serbischen Staatsbahnen. In: Die Lokomotive, Heft 2/1923, S. 21 (online bei ANNO).
- Lokomotiven für die österr. Heeresbahnen im Südosten. In: Die Lokomotive, Heft 3/1932, S. 43–44 (online bei ANNO).
- Werner Schiendl, Franz Gemeinböck: Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918–2016. Edition Bahn im Film, Wien 2017, ISBN 978-3-9503096-7-6, S. 72–76
Weblinks
Bearbeiten- Lokstatistik kuk Heeresbahn 760 mm. Josef Pospichal
- Lokstatistik JDŽ 91. Josef Pospichal
- Lokstatistik Fleimstalbahn. Josef Pospichal
- Lokstatistik Ferrovie Meridionali Sarde (FMS). Josef Pospichal
- Lokomotive serije JZ 91 auf dem serbischsprachigen Forum Forum ljubitelja železnica, abgerufen am 20. April 2018.