Besonderheit der Bewaffnung und Motorisierung
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Die Hauptaufgabe von U 77 war das Legen der Seeminen, von denen bis zu 38 Stück im Bootsinneren transportiert werden konnten. Sie wurden über zwei Auslassrohre im Bootsheck verlegt. Es handelte sich somit nicht primär um ein U-Boot für Torpedoangriffe. Es war verglichen mit anderen Hochsee-U-Booten relativ schwach motorisiert. Selbst die Überwassergeschwindigkeit blieb im einstelligen Bereich. Die Torpedobewaffnung diente lediglich zur Selbstverteidigung.
U 77 lief am 9. Januar 1916 bei der Vulcan-Werft in Hamburg vom Stapel und wurde am 10. März 1916 in Dienst gestellt. Das U-Boot wurde im Juni 1916 der I. U-Boot-Flottille zugeordnet.[1] Der erste und einzige Kommandant war Kapitänleutnant Erich Günzel, der das U-Boot von seiner Indienststellung bis zu seinem Verlust im Juli 1916 befehligte.
U 77 führte während des Ersten Weltkrieges nur eine abgeschlossene Operation durch.[2] Dabei wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.
Am 5. Juli 1916 lief U 77 von Helgoland zu einer Operation an der Ostküste Schottlands aus.[3] Vor Kinnaird Head bei Fraserburgh wurden Minen gelegt, die jedoch am 7. Juli 1916 entdeckt und geräumt wurden. Seither gilt das U-Boot als vermisst. Es kann auf eine Mine gelaufen sein. Auch eine Havarie beziehungsweise ein menschlicher Fehler kommen als Untergangsursache in Betracht.[4]
Bisher wurde angenommen, das U-Boot sei weiter südlich, vor Dunbar, gesunken. Mittlerweile wurde ein dortiges Wrack jedoch als U 74 identifiziert.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing 1998, ISBN 3-924896-43-7.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 136.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 123.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 90.
- ↑ Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. S. 19.