U 88 (U-Boot, 1917)

Deutsches U-Boot der Kaiserlichen Marine
(Weitergeleitet von SM U 88)

U 88 war ein dieselelektrisches Flotten-U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. Es wird angenommen, dass U 88 im September 1917 mit der gesamten Besatzung einer britischen Minensperre zum Opfer fiel. Sein Kommandant, Walther Schwieger, hatte am 7. Mai 1915 mit U 20 die Lusitania versenkt und damit das Verhältnis Deutschlands zu den Vereinigten Staaten schwer belastet.

U 88 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Baunummer 32
Baukosten 3.680.000 Mark
Stapellauf 22. Juni 1916
Indienststellung 7. April 1917
Verbleib Am 5. September 1917 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 65,80 m (Lüa)
Breite 6,20 m
Tiefgang (max.) 3,88 m
Verdrängung aufgetaucht: 757 t
getaucht: 998 t
 
Besatzung 36 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × MAN-6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung 2.400 PS (1.765 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,66 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht bei 8 kn: 11.380 sm
getaucht bei 5 kn: 56 sm
Tauchzeit 56 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
8,6 kn (16 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15,6 kn (29 km/h)
Bewaffnung
  • 1 × Sk 10,5 cm L/45
  • 1 × Sk 8,8 cm L/30
  • 4 × Torpedorohr ⌀ 50 cm
Sonstiges
Einsätze 3 Feindfahrten
Erfolge 12 versenkte Handelsschiffe
1 versenkter Hilfskreuzer

Einsätze

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U 88 lief am 22. Juni 1916 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 7. April 1917 in Dienst gestellt. Ab Mai 1917 war das U-Boot der III. U-Flottille in Emden und Wilhelmshaven zugeordnet.[1] Der erste und einzige Kommandant des U-Bootes war Kapitänleutnant Walther Schwieger (23. Juli 1916 bis 5. September 1917).

U 88 führte während des Ersten Weltkriegs drei Unternehmungen im östlichen Nordatlantik um die britischen Inseln durch.[2] Dabei wurden 13 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 39.583 Bruttoregistertonnen (BRT) versenkt.[3][4] Darunter befanden sich neben Schiffen der Entente-Mächte auch Schiffe unter neutralen Flaggen.[5]

Am 25. Mai 1917 versenkte Schwieger mit U 88 den britischen Hilfskreuzer Hilary (6.329 BRT) westlich der Shetlandinseln durch einen Torpedo. Dabei kamen vier Menschen ums Leben.[6]

Das größte durch U 88 versenkte Schiff war der japanische Passagierdampfer Miyazaki Maru mit 7.892 BRT. Die Miyazaki Maru wurde am 31. Mai 1917 auf ihrer Fahrt von Yokohama nach London rund 150 Seemeilen westlich der Scilly-Inseln im Atlantik torpediert.[7]

Verbleib

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Am 5. September 1917 lief U 88 dicht hinter U 54 von Helgoland Richtung Westen in die Nordsee aus. Beide U-Boote benutzten den „Auslaufweg Gelb“ durch die deutschen Minenfelder. An dessen Ausgang, etwa nördlich der Insel Terschelling, gerieten sie jedoch in eine britische Minensperre. U 54 berührte die Ankerkette einer Mine, löste jedoch keine Explosion aus. Als sich U 54 etwa auf der Position 54° 9′ N, 4° 47′ O befand, hörte die Besatzung im Abstand von zehn Minuten zwei Unterwasserexplosionen. Danach meldete sich U 88 nicht mehr. Vermutlich lief das U-Boot auf die britischen Minen.[8] Alle 43 Besatzungsmitglieder sind vermisst.[9]

Literatur

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  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing 1998, ISBN 3-924896-43-7.
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Fußnoten

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  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 139.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 123.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 68.
  4. Laut www.uboat.net wurden 12 Schiffe mit zusammen 39.382 BRT versenkt und zwei Schiffe mit zusammen 845 BRT beschädigt.
  5. www.uboat.net: WWI U-boat Successes – Ships hit by U 88 (engl.)
  6. www.uboat.net: Ships hit during WWI – Hilary (engl.)
  7. www.uboat.net: Ships hit during WWI – Miyazaki Maru (engl.)
  8. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 91.
  9. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. S. 34.