Kernkraftwerk San Onofre

Kernkraftwerk in den Vereinigten Staaten
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Das stillgelegte Kernkraftwerk San Onofre (englisch San Onofre Nuclear Generating Station, SONGS) liegt in Kalifornien am Pazifik, am San Onofre State Beach zehn Meilen südlich von San Clemente im Nordwesten des San Diego County und wird vom San Onofre State Park umschlossen. Das Kernkraftwerk besteht aus drei Blöcken, von denen die letzten beiden im Juni 2013 stillgelegt wurden. Der erste Reaktor ist bereits rückgebaut und damit der erste und einzige Reaktorblock in Kalifornien. Die Kernkraftwerke Vallecitos, Humboldt Bay und Rancho Seco, die wesentlich früher abgeschaltet worden sind, waren mit Stand 2014 noch nicht rückgebaut.

Kernkraftwerk San Onofre
Luftaufnahme des Kernkraftwerks
Luftaufnahme des Kernkraftwerks
Lage
Kernkraftwerk San Onofre (Kalifornien)
Kernkraftwerk San Onofre (Kalifornien)
Koordinaten 33° 22′ 7″ N, 117° 33′ 18″ WKoordinaten: 33° 22′ 7″ N, 117° 33′ 18″ W
Land USA
Daten
Eigentümer Southern California Edison
Betreiber Southern California Edison
Projektbeginn 1960
Kommerzieller Betrieb 1. Jan. 1968

Aktive Reaktoren (Brutto)

0  (0 MW)

Stillgelegte Reaktoren (Brutto)

3  (2300 MW)
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 392.211 GWh
Website Das Kernkraftwerk auf der Seite des Betreibers
Stand 14. Juni 2008
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Betreiber ist die Southern California Edison (SCE); das Kernkraftwerk gehört Southern California Edison (SCE) (78,21 %), San Diego Gas & Electric (20 %) und der Stadt Riverside (1,79 %). Das Kraftwerk steht auf einem 34 Hektar großen Grundstück.[1]

Die Reaktoren

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Der erste Reaktor war ein Druckwasserreaktor der ersten Generation; er wurde von Westinghouse gebaut. Die Nettoleistung betrug 436 MW, die Bruttoleistung 456 MW. Der Baubeginn war am 1. Mai 1964, der Reaktor wurde am 16. Juli 1967 erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert und nahm am 1. Januar 1968 den kommerziellen Leistungsbetrieb auf. Am 30. November 1992 wurde er abgeschaltet.

Der zweite Reaktor, gebaut von Combustion Engineering, ist ebenfalls ein Druckwasserreaktor, allerdings mit einer Nettoleistung von 1070 MW und einer Bruttoleistung von 1127 MW. Der Baubeginn war am 1. März 1974, er wurde am 20. September 1982 erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert und ging am 8. August 1983 in den kommerziellen Leistungsbetrieb.

Der dritte Reaktor ist baugleich mit dem zweiten. Der Baubeginn war ebenfalls am 1. März 1974, er wurde am 25. September 1983 mit dem Stromnetz synchronisiert und ging am 1. April 1984 in den kommerziellen Leistungsbetrieb.[2]

Geologisches Umfeld

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Im Meer, in zehn Kilometern Entfernung von San Onofre, verlaufen drei geologische Bruchlinien, weiterhin in unter einem Kilometer Entfernung der Cristiano-Graben. Drei weitere sehr aktive Bruchlinien befinden sich in 35, 70 und 90 Kilometern Entfernung, eine davon ist der bekannte San-Andreas-Graben.[3]

Die Lage des Standortes wird aufgrund der Erdbebengefährdung als eine der gefährlichsten der Welt bezeichnet. Es leben mehr als 7,4 Millionen Menschen in 80 km Umkreis, vor allem in den Großstädten Los Angeles und San Diego.[3]

Laut Betreiberangaben sei das Kraftwerk für Beben bis zur Stärke 7,0 ausgelegt.[4]

Zwischenfälle

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Am 1. Februar 2012 trat aus einem Rohr in einem Nebengebäude radioaktives Gas aus, woraufhin der an das Gebäude angrenzende Reaktor heruntergefahren wurde.[5]

 
Kernkraftwerk San Onofre

Stilllegung und Rückbau der Blöcke 2 und 3

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Die Betreiberfirma SCE teilte am 7. Juni 2013 mit, das Kraftwerk aus wirtschaftlichen Gründen endgültig stillzulegen. Die Reaktoren waren aufgrund von Problemen bereits 2012 abgeschaltet worden. Bei beiden Reaktoren waren in den Dampferzeugern Heizrohre mit Leckagen gefunden worden. Die Ungewissheit, wann die festgestellten Schäden an dem Kraftwerk behoben werden können, hätten zu der Entscheidung geführt.[6] Zudem wirkten sich die steigenden Kosten der stillstehenden Reaktoren sowie die große Konkurrenz durch Gaskraftwerke negativ auf die Wirtschaftlichkeit aus.[7]

Die Kosten für den Rückbau der Anlage wurden vom Betreiber im August 2014 auf ca. 4,4 Mrd. Dollar beziffert. Er soll zwei Jahrzehnte dauern. Hochradioaktive Reaktorkomponenten sollen nach dem Rückbau in Stahlkanistern auf dem Kraftwerksgelände gelagert werden, weniger stark belastete Teile in Endlager in Texas und Utah verbracht werden.[8] Im Juni 2013 war man noch von Kosten in Höhe von 3 Mrd. Dollar ausgegangen.[9]

Daten der Reaktorblöcke

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Das Kernkraftwerk San Onofre hat drei Blöcke:

Reaktorblock[2] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
San Onofre-1 Druckwasserreaktor 436 MW 456 MW 01.05.1964 16.07.1967 01.01.1968 30.11.1992
San Onofre-2 Druckwasserreaktor 1070 MW 1127 MW 01.03.1974 20.09.1982 08.08.1983 07.06.2013
San Onofre-3 Druckwasserreaktor 1070 MW 1127 MW 01.03.1974 25.09.1983 01.04.1984 07.06.2013

Siehe auch

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Commons: Kernkraftwerk San Onofre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. SCE - San Onofre Nuclear Generating Station (englisch)
  2. a b Power Reactor Information System der IAEA: „United States of America: Nuclear Power Reactors - Alphabetic“ (englisch)
  3. a b Reymer Klüver: Atomkraft in den USA: Strand, Palmen, Angst. In: Süddeutsche Zeitung. 16. März 2011 (online).
  4. Kalifornien: Banges Warten auf "The Big One". Der Spiegel, 15. März 2011, abgerufen am 18. März 2011.
  5. Atomunfall in den USA: Radioaktivität ausgetreten. Augsburger Allgemeine, 2. Februar 2012, abgerufen am 4. Februar 2012.
  6. Southern California Edison Announces Plans to Retire San Onofre Nuclear Generating Station. San Onofre Generating Station Community, 7. Juni 2013, abgerufen am 12. Juni 2013.
  7. Activists hail San Onofre nuclear power plant reactor shutdown. In: The Guardian, 7. Juni 2013. Abgerufen am 25. Juni 2013.
  8. Calif. nuclear plant to cost $4.4 billion to dismantle. In: CBS News, 2. August 2014. Abgerufen am 15. August 2014.
  9. A long cooling-off period for San Onofre nuclear plant. In: Los Angeles Times, 8. Juni 2013. Abgerufen am 14. September 2013.