Sambuca ist ein in der Regel farbloser, klarer Likör mit 38 bis 42 Volumenprozent Alkohol. Er wird mit Anis, Sternanis, Süßholz und anderen Gewürzen aromatisiert. Ursprünglich stammt der Likör aus dem Latium.

Flambierter Sambuca mit Kaffeebohnen

Verkehrsbezeichnung

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Obgleich Sambuca ein Anislikör ist, wird er als eigenständige Kategorie innerhalb der Spirituosen mit Anis angesehen. Daher gelten zur Verkehrsbezeichnung als Sambuca wie Sambuca-Likör für den Binnenmarkt der EU besondere Vorschriften.[1] So darf ein mit Anis aromatisierter Likör nach der sogenannten EU-Spirituosenverordnung nur so heißen, wenn er enthält

  • Destillate von Anis (Pimpinella anisum L.), Sternanis (Illicium verum L.) oder anderen Gewürzpflanzen,
  • mindestens 350 g je Liter Invertzucker und
  • an natürlichem Anethol 1 bis 2 g je Liter sowie
  • mindestens 38 % vol. Alkohol und, wenn er
  • nicht gefärbt ist[2]

Geschichte

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Möglicherweise stammt der Name „Sambuca“ vom italienischen Wort Sambuco für Holunder ab. Der medizinische Gebrauch von Holunder als Volksheilmittel hat in Italien eine lange Tradition.[3] Die Namensherkunft wird aber angezweifelt, weil Sambuca nicht Holunder enthalten muss.[4][5] Für möglich hält man auch die Abstammung von den „Sambuco“ genannten Schiffen der Sarazenen, die im Mittelalter Gewürze aus dem Orient in Italien einführten.

Verwendung

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Sambuca wird meist als Digestif getrunken, häufig con la mosca, „mit Fliege“, das heißt mit hinzugegebenen Kaffeebohnen. Die Bohnen werden beim Trinken zerkaut und kontrastieren mit ihrem bitteren Geschmack die Süße des Likörs. Vor allem in Italien ist es üblich, Sambuca flambiert zu servieren.

Eine Legende begründet die Verwendung der Kaffeebohnen damit: Eine alte Dame aus Italien brannte den Sambuca vor Jahrhunderten das erste Mal. Als sie ihn ihrer Familie servieren wollte, setzten sich angelockt von der Süße drei Fliegen auf das Glas. Dies passierte immer wieder, wenn die Dame ihren Likör servierte. Daher werden drei Kaffeebohnen mitserviert und der Sambuca dabei angezündet, damit die „Fliegen“ wirklich tot sind. Das heißt: die Bohnen werden im brennenden Sambuca für wenige Sekunden geröstet.

Die bekanntesten Marken sind Molinari, Antica und Il Santo.

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Commons: Sambuca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Franz Brandl: Liköre. Südwest, München 2011, ISBN 978-3-517-08743-6, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Anh. II Nr. 38 der Verordnung (EG) Nr. 110/2008 des europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Januar 2008 zur Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Spirituosen sowie zum Schutz geografischer Angaben für Spirituosen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 1576/89, seit ebenso Mai 2021 Anh. I Nr. 36 der VO(EU) 2019/787
  3. Gillian Riley: Elderflower and berries. sambuco, Sambucus nigra. In: The Oxford Companion to Italian Food. Oxford University Press, Oxford 2007, ISBN 978-0-19-860617-8, S. 170–171 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. DIE GESCHICHTE DES SAMBUCA. In: molinari.it. Molinari SPA, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2012; abgerufen am 31. Juli 2012 (Laut dieser Quelle falsch): „Sicher ist, dass sie nicht von der Pflanze „Sambuco“ (Holunder) stammen, […]. Im Sambuca aber ist von Holunder keine Spur.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.molinari.it
  5. The Most Famous Italian Liquors | Italy. In: lifeinitaly.com. Abgerufen am 31. Juli 2012 (englisch, Laut dieser Quelle wahr): „Sambuca is made with star anise and white elder flowers.“