Als Sanguma bezeichnet man in Papua-Neuguinea den Glauben an magischen Schadenzauber, der durch Hexen oder böse Geister verursacht wird.

Ursprung in der Madang-Provinz

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Ursprünglich stammt der Begriff möglicherweise aus der Monumbo-Sprache um Bogia, Madang-Provinz, und wurde allein für die dortige Art der Schadenzauberei und den Zauberer oder die Zauberin selbst verwendet.

Berichten zufolge wird das Opfer vom Zauberer und seinen Mittätern durch Mesmerisierung reaktionsunfähig gemacht. Anschließend werden ihm mit Gift behandelte Dornen in verschiedene Körperteile gesteckt, worauf das Opfer unter großen Qualen stirbt. Ein Dorn in der Zunge verhindert, dass das Opfer die Namen der Täter nennen kann.

Sanguma heute

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Nicht erklärbare Todesfälle oder Krankheiten, Missernten, Unfälle oder Ehebruch werden oft mit Sanguma in Zusammenhang gebracht. In vielen Fällen werden die der Zauberei beschuldigten Männer und Frauen bedroht, umgebracht oder zur Flucht getrieben. Häufig trifft es alleinstehende Frauen oder Menschen am Rande der Gemeinschaft, die der Hexerei oder der Anwendung des bösen Blicks beschuldigt werden.

Im Zauberei-Gesetz (Sorcery Act) von 1971, das damit noch zu Zeiten des Territorium Papua und Neuguinea, unter australischer Kolonialherrschaft, in Kraft trat und auch im heute unabhängigen Papua-Neuguinea Gültigkeit hat, ist die Ausübung von Sanguma-Magie ausdrücklich verboten. Dies trifft auch für andere Arten von schädlicher Hexerei, Zauberei und Verzauberung zu, nicht jedoch für solche mit positiver, z. B. heilender Wirkung (engl. innocent sorcery). Das Gesetz trifft keine Aussage über die Wirksamkeit dieser magischen Phänomene. Im Falle der Wirksamkeit mit Schaden für die Umwelt, wäre der Verursacher jedoch zu bestrafen. Das Gesetz regelt auch die Verleumdung Unschuldiger der Zauberei bezichtigter.

Nach Amnesty International hat Papua-Neuguinea die höchste AIDS-Rate und Sterblichkeit in Zusammenhang mit AIDS im gesamten pazifischen Raum. Die Unwegsamkeit im Landesinneren führt zu einer schlechten medizinischen Versorgung und Gesundheitsaufklärung, so dass die Menschen in übernatürlichen Gründen eine Erklärung der Krankheit und Todesfälle suchen.[1] Die Bezeichnung Sanguma wird auch für ähnliche Formen der Zauberei in anderen Landesteilen verwendet.

Sanguma war ferner der Name einer 1977 bis 1980 aktiven Musikgruppe aus Papua-Neuguinea. Sie verbanden die kulturelle Tradition des Landes mit westlichen Instrumenten zu einem PNG Contemporary genannten Stil und waren eine der ersten international auftretenden Gruppen des Landes.

Literatur

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  • Michael Bruce Goddard: Substantial justice: an anthropology of village courts in Papua New Guinea. Berghahn Books, 2009
  • Philip Gibbs, Josepha Junnie Wailoni: Sorcery among the Plains Arapesh. In: Anthropos, Bd. 103, H. 1. 2008, S. 149–158
  • Carl A. Schmitz: Todeszauber in Nordost-Neuguinea. In: Paideuma, Bd. 7, H. 1, Juni 1959, S. 35–67
  • Piet Bogner: Sangguma - schwarze Magie der Papua Goldmann 1988
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  • Sorcery Act 1971. Papua New Guinea Consolidated Legislation
  • Don Niles: Sanguma. 4. September 2002 (Zum Ursprung der Sanguma-Zauberei in Madang)

Einzelnachweise

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  1. Amnesty Journal, Januar 2011, S. 43