Hexe
Als Hexe wird in Märchen, Mythen und im Volksglauben eine mit Zauberkräften ausgestattete Frau bezeichnet.[1]
In der europäischen Kultur wurde seit dem späten Mittelalter angenommen, Hexen stünden durch einen Teufelspakt oder die Teufelsbuhlschaft mit Dämonen oder dem Teufel in Verbindung. Zur Zeit der Hexenverfolgung wurde der Begriff Hexe bzw. Hexer als Fremdbezeichnung für Frauen und Männer verwendet, die unter dem Vorwurf der Hexerei verfolgt wurden.
Hexe wird heute auch als abwertende Bezeichnung für eine weibliche Person genutzt, die der Sprecher als bösartig, zänkisch oder hässlich herabsetzen möchte.[2] Zur Anwendung des Begriffs auf Männer als „Hexer“ oder „Hexenmeister“ siehe auch Hexer.
Sprachwissenschaft
BearbeitenDas deutsche Wort „Hexe“
BearbeitenDas deutsche Wort Hexe (zu mittelhochdeutsch hecse, hesse, althochdeutsch hagzissa, hagazussa) ist eine verdunkelte Zusammensetzung, deren Verwandte sich nur im westgermanischen Sprachraum finden: mittelniederländisch haghetisse und altenglisch hægtesse (im Neuenglisch zu hag verkürzt).[3] Die genaue Wortbedeutung ist ungeklärt; das Bestimmungswort wird traditionell mit althochdeutsch hag ‚Zaun, Hecke, Gehege‘ verknüpft. Das Grundwort ist möglicherweise mit norwegisch tysja ‚Elbin‘ (insbesondere in hulda- und haugatysja) und tusul ‚Gespenst‘, oder ferner mit dänisch tøs, schwedisch tös ‚Mädchen‘ und norwegisch (mundartlich) taus ‚Dienstmädchen‘ verwandt.[4]
Aus dieser Sicht besteht kein Zweifel an der Zugehörigkeit des Begriffs zur Religion. Allerdings ist nicht nachgewiesen, dass der Begriff Hexe (bzw. dessen Vorgänger) vor der Christianisierung eine Bezeichnung für kultisch tätige Personen war. Es sind auch Menschen mit besonderem Wissen (siehe: Esoterik), niedere mythische Wesen oder Göttinnen vor- bzw. nichtchristlicher Religionen in Betracht zu ziehen.
Wenn die Begriffsintention sich auf die auf verschiedenen Seiten hängenden Beine bezieht, ließe sich der Begriff metaphorisch als Beschreibung einer Wesenheit begreifen, die mit einem Bein im Reich der Lebenden, mit dem anderen im Reich der Toten weilt. Es gibt auch die Variante, dass der profane und der heilige Bereich hier einander gegenüberstehen und somit eine Grenze bilden oder das Diesseits und das Jenseits.
Gisela Bleibtreu-Ehrenberg[5] dagegen sieht – hier u. a. auf Mircea Eliade, Erik Noreen, Lily Weiser-Aall, Joseph Hansen (Zauberwahn, Inquisition und Hexenprozeß im Mittelalter, München und Leipzig 1900), Hans von Hentig und Jan de Vries fußend – im althochdeutschen hag nicht die umzäunte Hecke, sondern die einzelne Zaunlatte, auf der das Hexenwesen reite und die sich in der volkstümlichen Vorstellung später zum typischen Besen entwickelt habe. Des Weiteren sieht sie in den später als Hexerei bezeichneten Kultpraktiken eine bronzezeitliche, maternale „Naturreligion“, die sich aus dem steinzeitlichen Schamanentum entwickelt habe, und erkennt im hag ein im klassischen Schamanismus Asiens und Nordamerikas verbreitetes anthropologisches Charakteristikum, nämlich den tranceerzeugende Musik hervorbringenden Trommelschlägel, über den es in den meisten Sprachen der entsprechenden Kulturen wörtlich heiße, dass der Schamane auf diesem Schlegel in die Geisterwelt reite. Aus diesem steinzeitlichen Ritt auf dem Trommelschlägel habe sich über Vermittlung der bronzezeitlichen maternalen Religion, die wiederum von ab Beginn der Eisenzeit nach Europa einwandernden patriarchalen indogermanischen Stämmen stark negativ umgedeutet und bekämpft worden sei, die Vorstellung eines auf einer Zaunlatte reitenden, zumeist weiblichen oder weibischen Zauberwesens entwickelt.
Früher Wortgebrauch
BearbeitenHexenverfolgungen breiteten sich zunächst vorwiegend im frankophonen Sprachraum aus. Im deutschsprachigen Raum tauchte der Begriff „Hexereye“ erstmals 1419 in einem Zaubereiprozess gegen einen Mann im schweizerischen Luzern auf.[6] Allerdings ist schon 1402/03 in einem Rechnungsbuch aus Schaffhausen von einem „hegsen brand“, also einer Hexenverbrennung, die Rede.[7] Der Malleus Maleficarum des Dominikaners Heinrich Kramer, gen. Institoris nennt die Hexen „maleficae“ [Pl.] anstelle des männlichen Äquivalents „malefici“ [Pl.] ursprünglich „Übeltäter“, erst später „Zauberer“.
Der Humanist und Begründer der bayerischen Geschichtsschreibung Johannes Aventinus (1477–1534), eigentlich Johannes Turmair, meinte um 1526, der Begriff „Hexe“ für die alten Zauberinnen stamme von der „hauptmannin … frau Häcs“ (Varianten: Häts, Hets, Hätz) ab, der Frau des sagenhaften Königs Theuer, Bruder des Königs Baier, die „ein grosse ärztin“ und Anführerin der Amazonen gewesen und später vergöttert worden sein solle.[8]
Andere Bezeichnungen im Deutschen
BearbeitenEine ältere deutsche Bezeichnung der Hexe ist Unholde oder Unholdin, männliche Form Unhold. Dieser Ausdruck bezeichnet auch Gespenster oder allgemein dämonische Wesen. In Süddeutschland wurden Drude oder Trude und Truderer, Trudner, in Norddeutschland die niederdeutschen Ausdrücke Töversche und Töverer (= „Zauberische“, vgl. niederländisch tovenaar, „Zauberer“), Wickersche und Wicker, Galstersche und Galsterer (mittelhochdeutsch Galster bedeutet „Zauberlied“, vergleiche Nachti-„gall“) oder Böterin und Böter (= Gesund-„Betende“, Heilende) verwendet (Ethnobotanik).
Nach den zugeschriebenen Eigenschaften und Fähigkeiten der Hexen wurden auch die Begriffe Milchstehlerin und Milchstehler,[9] Bockreiterin und Bockreiter, Gabelreiterin und Gabelreiter, Zaunreiterinnen (túnriđur),[10] Weissagerin und Weissager, Zeichendeuterin und Zeichendeuter, Mantelfahrerin und Mantelfahrer, Kristallseherin und Kristallseher oder allgemein Böse Leute (Malefikanten) verwendet.
Bezeichnungen in anderen europäischen Sprachen
BearbeitenAls lateinische Bezeichnungen begegnen, auch in deutschen Quellen, unter anderem: lamia (Dämonin), saga (Wahrsagerin), striga (alte Hexe, griechisch στρίγξ „Eule“), venefica und veneficus (Giftmischende, zu lateinisch venenum malum „böser Saft“, „Gift“), maga und magus (Zaubernde, abgeleitet und umgedeutet vom persischen Mager), malefica und maleficus („Schaden Zufügende“), incantatrix und incantator (mit einem „Zauberspruch“ Belegende), fascinatrix und fascinator (mit dem „Bösen Blick“ Behexende, zu griechisch βάσκανος „neidisch redend, behexend“),[11] sortilega und sortilegus (Losorakel-Deutende), pythonissa (Beschwörerin eines „Python“, griechisch πύθων „Verfaulter; Totengeist“). Jüngere Bildungen für die deutschen Ausdrücke Gabelreiterin und Gabelreiter scheinen bacularia und bacularius („Besen“-Reitende, zu lateinisch baculus „Stab“, oder „Zauberstab“-Tragende, zum baculum „Stab“ der Auguren) zu sein; in der lateinischen Bibel (Vulgata) begegnen die Wörter nicht, und mittel- und neulateinisch ist bacularius eine Nebenform zu baccalarius (abhängiger Landmann; auch Baccalaureus).[12] Ähnliches gilt für herbaria (Kräuterfrau, zu herba „Kraut“): herbariae sind „pflanzenfressende“ Tiere, herbarius (Kräuterkundler) ist eine neutrale Bezeichnung des Botanikers.[13]
Auf das Lateinische gehen auch die gängigsten Bezeichnungen für Hexen und Hexer im Italienischen (strega/stregone, von striga) und Französischen (sorcière/sorcier, von spätlat. sortiarius, zu lat. sors, „Los, Losorakel,“ auch „Schicksal“) zurück. Ungeklärt ist hingegen die Etymologie von spanisch bruja (sowie portugiesisch bruxa, katalanisch bruixa); wahrscheinlich stammt dieses Wort aus einer vorromanischen Substratsprache, also aus dem Keltischen oder dem Iberischen.
Das englische Wort witch ist seit 890 im Altenglischen bezeugt, zunächst nur als Maskulinum (wicca, also „Hexer“), nach 1000 dann auch als Femininum (wicce), wobei die Quellen kaum Aufschluss darüber geben, welche okkulten Fertigkeiten den so genannten Magiern zugeschrieben wurden. Ob ae. wiccian „zaubern, hexen“ vom Substantiv wicce abgeleitet ist, oder ob es sich vielmehr andersherum verhält, ist ebenso unsicher wie mögliche Verwandtschaftsbeziehungen zu einer ganzen Reihe von lautlich ähnlichen Wörtern im Englischen und seinen nordseegermanischen Nachbarsprachen. Sicher scheint nur, dass das im Niederdeutschen sowie dem Friesischen besonders im Sinne von „wahrsagen“ gebrauchte Verb wikken urverwandt mit wiccian ist. Plausibel, aber mindestens lautgesetzlich problematisch ist hingegen die auf Jacob Grimm zurückgehende Theorie, wonach wiccian ~ wikken nicht nur Synonyme, sondern etymologische Dubletten von altenglisch wīglian bzw. niederdeutsch wigelen sind und mit niederländisch wichelen (ebenfalls „wahrsagen“) letztlich zur Wortsippe um das gemeingermanische Stammwort *wīh- „heilig, geweiht“ zu stellen seien, das auch gotisch weihs und althochdeutsch wīh „heilig“ (vgl. neuhochdeutsch Weihnachten), alsächsisch wīh und altnordisch vē „Tempel, Heiligtum“ sowie altenglisch wīg ~ wēoh „Idol, Götzenbild“ ergab; ein möglicher außergermanischer Kognat ist in diesem Falle zudem lateinisch victima „Opfer.“ Walter W. Skeat deutete wicce/wicca hingegen als synkopierte Form des altenglischen Wortes wītega „Prophet, Seher, Schicksalsdeuter“ (auch wītiga, wītga; vgl. neuenglisch wiseacre „Klugscheißer“), das ahd. wîȥago entspricht, aus dem sich wiederum nhd. „Weissagung“ (ahd. wîȥagunga) entwickelt hat. In diesem Falle läge als Stammwort germ. *weis(s)a- „wissend“ (vgl. „weise“, „Witz“) und letztlich idg. *weis- „sehen, wissen“ zugrunde, und ein direkter Kognat von wicce/wicca wäre somit auch isländisch vitki („Hexer“, von vita, „wissen“), und nicht zuletzt auch das englische Wort wizard, das im 15. Jahrhundert aufkam und zunächst „Weiser Mann“ oder auch „Philosoph“ bedeutete, heute aber „Hexer, Hexenmeister“, also das männliche Pendant zur im Allgemeinen weiblichen witch darstellt.[14]
Hexenbegriff im 20. Jahrhundert
Bearbeiten- 1949: Simone de Beauvoir veröffentlicht das Werk Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau, in dem sie Hexen als den ältesten und abgegriffensten aller Mythen bezeichnet: Der Mann werde durch „das abgegriffene Vokabular der Feuilletonromane, in denen die Frau als Hexe, als Zauberin beschrieben wird“ angelockt und ausgesaugt. „Die verderbte Hexe stellt die Leidenschaft der Pflicht, den gegenwärtigen Augenblick der Einheit der Zeit entgegen, sie hält den Wanderer der Heimat fern, sie breitet Vergessen über ihn aus“.
- 1975: Alice Schwarzer in „Der kleine Unterschied und seine großen Folgen“: Feministinnen sind „Mannweiber“, „Politfurien“ und „Brockenhexen“. „Ich habe sehr schnell versucht, die Markierung als ‚Hexe vom Dienst‘ zu unterlaufen. Aus politischen Gründen, aber auch aus privaten: Eine solche Häme verletzt trotz allem Wissen um die Motive der Geifernden.“
- Elga Sorge schreibt das Manifest der bekennenden Frauenkirche als Hexenkonvent.
- 1975 Emma Bonino, Feministin und Politikerin, ehemalige EU-Kommissarin, Angehörige der Radikalen Partei in Italien, wurde von Papst Paul VI. als Hexe bezeichnet, nachdem sie das Informationszentrum für Sterilisation und Abtreibung gegründet hatte.
- In den 1970er Jahren demonstrierten italienische Frauen gegen das Abtreibungsverbot und laufen mit den Worten „Tremate, tremate, le streghe son tornate“ durch die Straße („Erzittert, erzittert, die Hexen sind zurückgekehrt“). Silvia Bovenschen[15] ist die früheste Quelle hierfür; in anderen Quellen datiert man es auf die 1960er oder 1980er Jahre, auch der Universität Padua zu. Als Orte kursieren Rom, Mailand und die Universität von Padua; als Grund wird teilweise auch der Todesfall einer Frau infolge einer Vergewaltigung genannt.
- 1977 und 1978 gab es in Freiburg und 1981 in Kassel in der Walpurgisnacht Demonstrationen von Frauen gegen Vergewaltigung.
Hexenglaube
BearbeitenHexenglaube bezeichnet einereseits den Glauben an eine reale Existenz von Hexen, wie er im Volksglauben vorkam und der sich zum Hexenwahn steigern konnte. Andererseits beschreibt er gegenwärtige naturreligiöse Überzeugungen, die bestimmten Menschen besondere Fähigkeiten und Kenntnisse (siehe: Esoterik) zuschreiben.
Entwicklung des Hexenglaubens
BearbeitenAntike
BearbeitenIm 13. Jahrhundert v. Chr. beschuldigte der hethitische Großkönig Muršili II. seine Stiefmutter und amtierende Großkönigin Tawananna, durch Hexerei sowohl seinen Sprachfehler als auch den Tod seiner Ehefrau verursacht zu haben.[16] Im frühen Judentum des Alten Testaments wird Zauberei bekämpft.
Auch in anderen antiken Kulten gab es das Bild der Schadenzauberin und kräuterkundigen[17] Zauberin, zum Beispiel Kirke und Medea in der griechischen Mythologie. Beide sind mächtige Zauberinnen mit Kräuterwissen und verschiedenen magischen Fähigkeiten, die sie einsetzen, um zu helfen oder zu schaden. In der antiken Literatur tauchen „Hexen“ als zauberkräftige Menschenfrauen wie Kirke und Medea auf, die mit Magie und Giften angeblich Menschen und Tiere verzaubern konnten. Ovid erzählte in den Fasti von Striges, anthropomorphen, hexenartigen Frauengestalten, und Horaz erfand die Canidia.
Vor allem die antike Göttin Hekate war stark mit dem antiken Hexenglauben verbunden. Ursprünglich wurde sie als eine gütige und wohltätige Göttin angesehen, doch ab dem 5. Jahrhundert vor Christus wurde sie zur Schirmherrin aller magischen Künste. Man glaubte, sie führe die Zauberinnen an und lehre diese ihre Künste. Die Hexenbilder des antiken Griechenlandes erinnern stark an die Hexenbilder, die im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit entstanden (Fähigkeit der Verwandlung, das Verhängen von Zaubern, Hexenflug, Kräuterwissen, Menschenopfer und Leichenmissbrauch).
Im antiken römischen Recht stand die Schadenzauberei (z. B. mittels Fluchtafeln) unter Strafe.
Mittelalter und Neuzeit
BearbeitenVon etwa 1300 bis 1550 kam es in Europa zu einem Anwachsen des Hexenglaubens, wobei auch Astrologie, Magie bzw. Zauberglauben und Traumdeutung eine zunehmende Bedeutung erlangten.[18] Der Kirche gelang es im Mittelalter nicht, den Hexenglauben aus dem Volksglauben zu verdrängen. In verschiedenen Gegenden Europas konnten erhaltene Volksbräuche und -kulte erschlossen werden: Carlo Ginzburg wies in „I Benandanti“ (1966) für Friaul das Weiterleben volkstümlicher antiker Traditionen im christlichen Gewand nach. Für Spanien hat Julio Baroja (Die Hexen und ihre Welt, 1967) in den Provinzen Biskaya und Guipúzcoa die Verbindung von Hexenglauben und einer Gebirgsgottheit Mari aufgezeigt. Keith Thomas (Religion and the Decline of Magic: Studies in Popular Beliefs in Sixteenth- and Seventeenth-Century England, 1971) konnte ähnliche Ergebnisse in England finden.
Hexenglaube in Skandinavien
BearbeitenBereits die germanischen Sagas berichten, dass Hexen und Zauberer zu bestrafen sind, da sie mit unerlaubten, magischen Mitteln ihren Willen anderen aufzwingen oder in die Natur eingreifen um anderen Schaden zuzufügen. Beispielsweise wird von Eiríkr blóðøx berichtet, dass er 80 Zauberer verbrennen ließ. Bei den südgermanischen Völkern stand auf das Zubereiten von Tränken, welche die weibliche Unfruchtbarkeit bewirken, die Todesstrafe. Mindeststrafmaß war für Giftmischen, Wettermachen und Zauberei sieben Jahre – war dies auch verbunden mit dem Dienst oder Pakt mit bösen oder zumindest überirdischen Mächten, so wurden 10 Jahre daraus.
Seit frühester Zeit galten die Samen als besonders zauberkundig. Saxo Grammaticus schreibt:
„Sunt autem Finni ultimi Septentrionis populi, vix quidem habitabilem orbis terrarum partem cultura ac mansione complexi. Acer iisdem telorum est usus. Non alia gens promptiore jaculandi peritia fruitur. Gandibus & latis sagittis dimicant, incantationum studiis incumbunt, veationibus callent. Incerta illis habitatio est, vagaque domus, ubicunque, ferma occupaverint locantibus sedes. Pandis trabibus vecti, conferta nivibus juga percurrunt.“
„Die Finnen sind ein Volk im äußersten Norden, die einen kaum bewohnbaren Teil des Erdkreises bewohnen und dort das Land bebauen. Der tüchtige Gebrauch der Speere ist bei ihnen üblich. Kein anderes Volk zieht besseren Nutzen aus der praktischen Kenntnis des Speerschleuderns. Sie kämpfen mit schweren und dicken Pfeilen, sie widmen sich der Zauberei, haben Erfahrung in der Jagd. Ihr Wohnsitz ist nicht fest, und ihr Haus ist unstet, wo auch immer, nehmen ihren Wohnsitz in der Wildnis. Auf Reisen laufen sie auf gekrümmten Brettern durch zusammenhängende Bergketten voller Schnee.“
Adam von Bremen schreibt in 11. Jahrhundert, dass in Norwegen Wahrsager, Vogeldeuter, Zauberer, Beschwörer und andere Diener des Antichrist leben würden.
Schon in den isländischen Sagas werden Zauberinnen erwähnt. Der Zauber bezog sich in der Regel auf die Herbeiführung schweren Unwetters oder die Herstellung von Kleidung, die kein Schwert durchdringen konnte. Wie die Praktiken vollzogen wurden, wird so gut wie nie geschildert. Eine der ganz seltenen Schilderungen betrifft den Versuch einer zauberkundigen Frau, ihren missratenen Sohn dadurch vor Verfolgung zu schützen, dass sie seine Gegner in Wahnsinn verfallen lassen wollte.
„Og er þeir bræður komu að mælti Högni: ‚Hvað fjanda fer hér að oss er eg veit eigi hvað er?‘ Þorsteinn svarar: ‚Þar fer Ljót kerling og hefir breytilega um búist.‘ Hún hafði rekið fötin fram yfir höfuð sér og fór öfug og rétti höfuðið aftur milli fótanna. Ófagurlegt var hennar augnabragð hversu hún gat þeim tröllslega skotið. Þorsteinn mælti til Jökuls: ‚Dreptu nú Hrolleif, þess hefir þú lengi fús verið.‘ Jökull svarar: ‚Þess er eg nú albúinn.‘ Hjó hann þá af honum höfuðið og bað hann aldrei þrífast. ‚Já, já,‘ sagði Ljót, ‚nú lagði allnær að eg mundi vel geta hefnt Hrolleifs sonar míns og eruð þér Ingimundarsynir giftumenn miklir.‘ Þorsteinn svarar: ‚Hvað er nú helst til marks um það?‘ Hún kvaðst hafa ætlað að snúa þar um landslagi öllu ‚en þér ærðust allir og yrðuð að gjalti eftir á vegum úti með villidýrum og svo mundi og gengið hafa ef þér hefðuð mig eigi fyrr séð en eg yður.‘“
„Und als die Brüder herbeikamen, sprach Högni: ‚Was für ein Teufel kommt dort auf uns zu? Ich weiß nicht, was es ist.‘ Thorstein erwiderte: ‚Da kommt Ljot, das alte Weib, und hat sich sonderbar geputzt.‘ Sie hatte sich die Kleider vorn über den Kopf geworfen und ging rückwärts und streckte den Kopf zwischen den Beinen nach hinten. Gräulich war der Blick ihrer Augen, wie sie ihn wie die Trolle zu schießen wussten. Thorstein rief Jökul zu: ‚Jetzt schlag Hrolleif tot. Du hast lange darauf gebrannt.‘ Jökul antwortete: ‚Dazu bin ich gern bereit‘, und hieb ihm den Kopf ab und wünschte ihn zum Teufel. ‚Ja, ja,‘ sagte Ljot, ‚nun war es nahe daran, dass ich meinen Sohn Hrolleif hätte rächen können. Aber die Ingimundssöhne sind gewaltige Glücksmänner.‘ Thorstein antwortete: ‚Warum meinst du das?‘ Sie sagte, sie habe das ganze Land umstürzen wollen, ‚und ihr wäret toll geworden und verrückt draußen bei den wilden Tieren geblieben. Und so wäre es auch gekommen, wenn ihr mich nicht eher gesehen hättet, als ich euch.‘“
Moderner Hexenglaube
BearbeitenModerne Hexenverfolgung
BearbeitenModerner Hexenglaube und die damit an vielen Orten einhergehene Hexenverfolgung beschreibt soziale Stömungen nach dem Abflauen der Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit in Europa und Amerika.
Der Glaube an Hexen und ihre Verfolgung als Personen, die vermeintlich Schadenzauber ausführen, sind in vielen Ländern und Kulturen[21], z. B. in Lateinamerika, Südostasien[22] und vor allem in Afrika[23][24], auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts weiterhin gegeben. Seit 1960 sind Historiker Wolfgang Behringer zufolge vermutlich mehr Menschen wegen Hexerei hingerichtet oder umgebracht worden als während der gesamten europäischen Verfolgungsperiode.[25] Dort werden seit den 1990er-Jahren jährlich 100 bis 200 Fälle von Morden an vermeintlichen Hexen bzw. Zauberern berichtet.[26] Der Hexenglaube hat nach einigen Untersuchungen teilweise erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Situation eines Landes.[27]
Hexentum
BearbeitenDurch die Vorstellung, die Hexen seien eigentlich „weise Frauen“ gewesen, die von den Herrschenden verfolgt wurden, bietet der Hexentopos ein weites Spektrum der Identifikation für das Neuheidentum und die Esoterikszene.
Der Begriff Hexe wird hierbei in positiver Weise neu verstanden. Als Hexe bezeichnen sich heutzutage viele Frauen, die sich unter anderem mit Heilkräutern[28] und alten europäischen Religionen beschäftigen. Die Zahl der „neuen Hexen“, die sich in verschiedenen Grupperingen treffen, wird allein in den Vereinigten Staaten auf 250.000 geschätzt.[29]
Zu nennen ist hier vor allem die Wicca-Religion, die sich heute als neue Form einer heidnischen „Naturreligion“ der Hexen versteht, in den USA viele Anhänger hat und dort als Religion anerkannt ist. Die Celtic Witches berufen sich speziell auf Wurzeln in der keltischen Mythologie und Religion.
Auch Männer bezeichnen sich heute manchmal als „Hexe“, aber auch als Hexer, Zauberer oder Hexenmeister. Die Begriffe rufen aufgrund der Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit andere Assoziationen hervor.
Hexenfiguren in Literatur und Volkskunde
BearbeitenLiteratur
BearbeitenMärchen von Hexen finden sich zahlreich in der Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Das bekannteste ist wohl das Märchen von Hänsel und Gretel, in dem die Hexe mit allen Merkmalen dargestellt wird, die ihr der Volksglaube angedichtet hat. Unterstützt wurden die beiden von ihrem Bruder Ludwig Grimm, der als Illustrator der ersten Auflage der Hexe ihr typisches Aussehen gab.
Die literarischen und filmischen Verarbeitungen des Hexenmotivs sind zahllos und reichen von Shakespeares Macbeth über Goethes Faust, Fontanes Die Brück’ am Tay und Bulgakows Der Meister und Margarita bis etwa zum Warners: Lolly Willowes. Das traditionelle (Schreckens-)Bild der Hexe lebt in modernen Märchen wie Hexen von Eastwick fort.
Daneben zeigt sich jedoch eine neue Tradition positiver Hexenbilder in der Literatur. Während Die kleine Hexe bei Otfried Preußler (1957) wegen ihrer guten Taten noch zur Außenseiterin wird, kennen heutige Kinderbücher überwiegend „gute“ Hexen (Bibi Blocksberg, Lisbeth, Zilly, Charmed) oder lassen gute und böse Hexen gleichermaßen zu (Harry Potter). Der Begriff der Hexe hat hier seine frühere negative Bedeutung weitgehend eingebüßt.
Die Hexe lebt oft in einem besonderen Hexenhaus. Im Märchen von Hänsel und Gretel ist es zum Beispiel ein Pfefferkuchenhaus. Die Hexe Baba Jaga lebt dagegen in einem Häuschen auf einem Hühnerbein, das sich drehen kann.
Folklore und Fasnachtshexen
BearbeitenIm Harz, wo für die Walpurgisnacht das Treffen der Hexen auf dem Blocksberg (Brocken) vermutet wurde, wird der Hexenglaube als folkloristisches Brauchtum weiter gepflegt.[30]
Im Bereich der schwäbisch-alemannischen Fastnacht wie auch in der tirolischen Fastnacht treten Fastnachtshexen auf, die sich im 20. Jahrhundert vor allem im schwäbisch-alemannischen Raum inflationär vermehrt haben. Viele Hexenzünfte beziehen sich ausdrücklich auf die Hexenverfolgung der Frühen Neuzeit. In Spanien, Portugal, Mittel- und Südamerika sind solche Puppenverbrennungen, auch explosionsartig, als Judasverbrennen beliebt.
Gerade in jüngerer Zeit führte dies immer wieder zu Diskussionen, da die Kombination Hexe und Scheiterhaufen an die mittelalterlichen Hexenverbrennungen erinnert.
Hexenfiguren in verschiedenen Kulturen
Bearbeiten- Baba Jaga, Hexe in der (ost)slawischen Mythologie und im Märchen
- Vedmak, slawische Mythologie
- Jenny Greenteeth, Flusshexe aus der englischen Folklore
- Louhi, Hexe des Nordlands im finnischen Kalevala-Mythos
- Ragana, litauische und lettische Hexe
- Yamauba, japanische Berghexe
- Yuki Onna, japanische Schneehexe
- Grýla, isländische Hexenfigur
Fiktive Hexen
BearbeitenDie Kategorie:Fiktive Hexe enthält literarische Figuren zeitgenössischer Literatur und Film. Weitere künstlerische Werke mit den Thema Hexerei sind in der Kategorie:Hexerei in der Kultur zu finden.
Literatur
Bearbeiten- Gabriele Becker u. a. (Hrsg.): Aus der Zeit der Verzweiflung. Zur Genese und Aktualität des Hexenbildes. 9. Auflage. Edition Suhrkamp. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995, ISBN 978-3-518-10840-6.
- Wolfgang Behringer: Hexen und Hexenprozesse in Deutschland. dtv, München 1993, ISBN 3-432-02957-9.
- Wolfgang Behringer: Hexenverfolgung in Bayern. Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der Frühen Neuzeit. Oldenbourg, München 1988, ISBN 3-486-53902-7.
- Wolfgang Behringer: Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung. 6., durchgesehene Auflage, C.H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-41882-2.
- Johann Diefenbach: Der Hexenwahn vor und nach der Glaubensspaltung in Deutschland. Mainz 1886.
- Johannes Dillinger: Hexen und Magie. Eine historische Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-593-38302-6.
- Peter Dinzelbacher: Heilige oder Hexen? Schicksale auffälliger Frauen in Mittelalter und Frühneuzeit. Artemis, Zürich 1995 u.ö. (ital. u. tschech. Übers.)
- Richard van Dülmen (Hrsg.): Hexenwelten. Magie und Imagination vom 16.–20. Jahrhundert. Frankfurt am Main 1987.
- Silvia Federici: Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Mandelbaum-Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-85476-615-5.
- Marco Frenschkowski: Die Hexen. Eine kulturgeschichtliche Analyse. (MarixWissen). Marix, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-86539-965-6.
- Gilbert G. Groud: Magie Noire. Über Hexenglauben in Afrika. Albin Michel, Paris 2003, ISBN 2-226-13642-8.
- Peter Gbiorczyk: Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau-Münzenberg im 16. und 17. Jahrhundert. Shaker, Düren 2021. ISBN 978-3-8440-7902-9
- Ronald Hutton: The Witch: A History of Fear, from Ancient Times to the Present. Yale University Press, New Haven 2017, ISBN 978-0-300-22904-2.
- Thomas Hauschild, Heidi Staschen, Regina Troschke: Hexen. Katalog zur Ausstellung im Hamburgischen Museum für Völkerkunde. Hamburg 1979.
- Franz-Josef Kuhlen: Hexenwesen – Hexendrogen. In: Pharmaziegeschichtliche Rundschau. Band 9, 1980, S. 29–31 und 46–48.
- Eva Labouvie: Wider Wahrsagerei, Segnerei und Zauberei. Kirchliche Versuche zur Ausgrenzung von Aberglaube und Volksmagie seit dem 16. Jh. In: Richard van Dülmen (Hrsg.): Verbrechen, Strafen und soziale Kontrolle. (Studien zur historischen Kulturforschung, Bd. 3). Frankfurt am Main 1990, S. 15–55.
- Claude Lecouteux: Hagazussa-Striga-Hexe. In: Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung. Marburg 1985, 18, ISSN 0175-3479, S. 57–70.
- Monika Lücke, Dietrich Lücke: Ihrer Zauberei halber verbrannt. Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2011, ISBN 978-3-89812-828-5.
- Friedrich Merzbacher: Die Hexenprozesse in Franken. 1957 (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 56); 2., erweiterte Auflage: C. H. Beck, München 1970, ISBN 3-406-01982-X, insbesondere S. 5–11 (Der Hexenbegriff).
- H. C. Erik Midelfort: Witch Hunting in Southwestern Germany, 1562–1684: The Social and Intellectual Foundations. Stanford University Press, 1972.
- Ulrich Molitor, Konrad Lautenbach: Von Unholden und Hexen. 1489. Neu ins Deutsche von Nicolaus Equiamicus. Ubooks, Diedorf 2008, ISBN 978-3-86608-089-8.
- Hexen. In: Lexikon des Mittelalters. Band 4, Sp. 2201–2204.
- NN: Hexen – Analysen, Quellen, Dokumente. Elektronische Ressource (CD-ROM), Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-493-6.
- Claudia Opitz (Hrsg.): Der Hexenstreit. Frauen in der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1995, ISBN 3-451-23673-7.
- Matthias Pöhlmann (Hrsg.): Neue Hexen. Zwischen Kult, Kommerz und Verzauberung. (EZW-Texte. Bd. 186). Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin 2006, ISSN 0085-0357.
- James R. Price, Paul Jureidini: Witchcraft, Sorcery, Magic, and other Psychological Phenomena and their Implications on Military and Paramilitary Operations in the Congo. (PDF) Special Operations Research Office - The American University - Counterinsurgency Information Center, 8. August 1964, abgerufen am 5. Juni 2021 (englisch, Betrachtungen über die Auswirkungen, die der Glaube an Zauberei ec. im Kongo auf geplante militärische Operationen haben könnte.).
- David Pickering: Lexikon der Magie und Hexerei. Aus dem Englischen übersetzt von Regina van Treeck. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-0323-1.
- Nicolas Rémy: Daemonolatreia oder Teufelsdienst. U-Books, Diedorf 2009, ISBN 978-3-86608-113-0.
- Petra Roeder: Crimen mixtum – Vorwurf Hexerei. Saxa et Libri. Bd. 7, Emmendingen 2008, ISBN 978-3-940220-13-4.
- Soldan-Heppe: Geschichte der Hexenprozesse, 2 Bände (zuerst 1843), neu bearbeitet und hrsg. v. Max Bauer, München 1911 (und öfter).
- Sigrid Schade: Schadenzauber und die Magie des Körpers: Hexenbilder der frühen Neuzeit. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1983. ISBN 978-3-88462-024-3.
- Gerd Schwerhoff: Vom Alltagsverdacht zur Massenverfolgung. Neuere deutsche Forschungen zum frühneuzeitlichen Hexenwesen. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Seelze, 46.1995, ISSN 0016-9056, S. 359–380.
- Hans Sebald: Hexen damals – und heute? Umschau, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-524-69063-7.
- Felix Wiedemann: Rassenmutter und Rebellin. Hexenbilder in Romantik, völkischer Bewegung, Neuheidentum und Feminismus. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3679-8. (überarbeitete Diss. Freie Universität Berlin 2006. Ideengeschichtliche Studie über die Vorstellungen von „den Hexen früherer Zeiten“ in Deutschland von der Romantik bis heute)
- Felix Wiedemann: Germanische Weise Frau, Priesterin, Schamanin. Das Bild der Hexe im Neuheidentum. In: Uwe Puschner, G. Ulrich Großmann (Hrsg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. (= Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Band 29). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-20040-5, S. 266–279.
- Hans-Jürgen Wolf: Hexenwahn und Exorzismus. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Historia Verlag, Kriftel 1980, ISBN 3-9800257-0-5.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wolf-Dieter Müller-Jahncke: Hexen. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 591–592.
- ↑ Duden | Hexe | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005.
- ↑ Marlies Philippa et al.: Etymologisch Woordenboek van het Nederlands, A-Z; Stichwort: „heks“. Amsterdam University Press, 2003–2009.
- ↑ Gisela Bleibtreu-Ehrenberg: Tabu Homosexualität – Die Geschichte eines Vorurteils. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-10-007302-9, S. 84 und 259–263.
- ↑ Heike Albrecht: Hexenglauben, Hexenverfolgung, Hexenwahn im Deutschland der Frühen Neuzeit: Ansatz einer soziologischen Analyse. diplom.de, 2002, ISBN 978-3-8324-5556-9 (google.de [abgerufen am 6. Dezember 2022]).
- ↑ Vgl. Erster Beleg für eine Hexenverbrennung 1402 im Stadtarchiv Schaffhausen
- ↑ Vgl. Johannes Aventinus: Bayerische Chronik. Buch I, Kapitel 65 Von den kriegsweibern (Sämmtliche Werke 4/1), hrsg. von Matthias Lexer, München: Christian Kaiser 1882, S. 148–153 (Online-Ressource, abgerufen am 5. Januar 2012); erste Drucke der Handschriften in Frankfurt von Simon Schard 1566 und Nikolaus Cisner 1580. Hier klingen wohl die griechische Göttin Hekate oder das germanische Götterpaar Teut und Herta an.
- ↑ Auch Buttervögel, Schmiervögel oder Schmalzflügel, weil man meinte, dass Hexen sich zum Stehlen oder Vergiften der Milch und Butter in Schmetterlinge verwandeln können.
- ↑ Die Edda (Simrock 1876): Hâvamâl, Odins Runenlied.
- ↑ Zauberwort durch Entlehnung aus einer nördlichen Sprache, etwa Thrakisch oder Illyrisch; daraus entwickelt sich die lateinische Bezeichnung fascinum „Phallus als apotropäisches Amulett“ gegen den Bösen Blick: vgl. Julius Pokorny, Indogermanisches Etymologisches Wörterbuch. Bern/München 1947–1966, 5. Auflage. 2005, unter dem Stichwort *baba [digitale Ressource].
- ↑ Vgl. z. B. wenn er auch ein dreyfacher Bacularius oder gar ein Doctor in allen sieben Facultäten wäre. In: Christoph Martin Wieland: Die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva. (Werke, Band 1). München 1964, S. 89.
- ↑ Vgl. Peter Schöffer: Herbarius Latinus. Mainz 1484; Karl Ernst Georges: Lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Bd. I, 2. digitale Aufl., Berlin 2004, S. 3034.
- ↑ Artikel WITCH in: Anatoly Liberman: An Analytic Dictionary of English Etymology: An Introduction. University of Minnesota Press, Minneapolis und London 2008, S. 215–224.
- ↑ Silvia Bovenschen: Die aktuelle Hexe, die historische Hexe und der Hexenmythos. Die Hexe – Subjekt der Naturaneignung und Objekt der Naturbeherrschung. In: Gabriele Becker u. a. (Hrsg.): Aus der Zeit der Verzweiflung. Zur Genese und Aktualität des Hexenbildes. 1995.
- ↑ Jörg Klinger: Die Hethiter, C.H.Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53625-0, S. 101.
- ↑ Vgl. auch Dieter u. Barbara Beckmann: Alraun, Beifuß und andere Hexenkräuter: Alltagswissen vergangener Zeiten. Frankfurt am Main / New York 1990.
- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 19.
- ↑ Saxonis grammatici historiæ Danicæ libros XVI. Hrsg. v. Stephanus Johannis Stephanius. Sorö 1645. Lib. V, S. 93, Zeile 3 bis 9.
- ↑ Vatnsdœla saga. Kap. 26.
- ↑ Mandy De Waal: Witch-hunts: The darkness that won’t go away. 30. Mai 2012, abgerufen am 5. Dezember 2022 (englisch).
- ↑ Salman Ravi: Village 'witches' beaten in India. In: BBC News. 20. Oktober 2009, abgerufen am 12. April 2018 (englisch).
- ↑ Adam Nossiter: Witch Hunts and Foul Potions Heighten Fear of Leader in Gambia. In: The New York Times. 20. Mai 2009, abgerufen am 12. April 2018 (englisch).
- ↑ Thomas Veser, Ouagadougou: Burkina Faso: Die Seelenfresserinnen. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 29. Juli 2022]).
- ↑ Wolfgang Behringer, C. Müller: Hexenverfolgung damals und heute | DW | 10.08.2020. Deutsche Welle (www.dw.com), abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Unterstützung von Alten, Behinderten, Kleinkindern, Probleme alter Menschen - 02/2007 – Tansania Information. Abgerufen am 29. Juli 2022.
- ↑ @NatGeoDeutschland: Wie der moderne Hexenglaube unseren Wohlstand gefährdet. 30. November 2022, abgerufen am 27. Februar 2024.
- ↑ vgl. exemplarisch: Gerd Haerkötter, Marlene Haerkötter: Hexenfurz und Teufelsdreck. Liebes-, Heil- und Giftkräuter: Hexereien, Rezepte und Geschichten (mit einem Anhang Hexen heute von Elisabeth Haerkötter), 4. Auflage. Frankfurt am Main 1987.
- ↑ Werner Tschacher: Hexe/Hexenmuster/Hexenverfolgung. In: Christoph Auffarth, Jutta Bernard, Hubert Mohr (Hrsg.): Metzler-Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien. Bd. 2, J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, S. 38.
- ↑ Deike Diening: Walpurgisnacht im Harz – Wenn Hexen und Teufel Kurtaxe zahlen. tagesspiegel.de, 1. Mai 2014.