Der Satz von Erdős ist ein Lehrsatz der Mengenlehre, einem der Teilgebiete der Mathematik. Er geht auf den bedeutenden ungarischen Mathematiker Paul Erdős zurück.

Formulierung

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Der Satz lässt sich angeben wie folgt:[1]

Sei die Mächtigkeit des Kontinuums mit   bezeichnet.
Sei weiter   eine Teilmenge der reellen Koordinatenebene  , welche die folgende Eigenschaft habe:
Jede zur Abszissenachse parallele Gerade von   schneide   in nur endlich vielen Punkten.
Dann gilt unter der Annahme der Gültigkeit des Auswahlaxioms die folgende Existenzaussage:
Es gibt in   eine zur Ordinatenachse parallele Gerade, welche die Komplementärmenge   in   Punkten schneidet.

Zur Herleitung eines Widerspruchs sei die Annahme getroffen, dass die behauptete Existenzaussage falsch sei.

D. h.: Es gilt als angenommen:

Die Komplementärmenge   wird von jeder Parallelen der Ordinatenachse in weniger als   Punkten geschnitten.

Dies ist dann insbesondere richtig für diejenigen Parallelen, welche die Geradengleichung:

     

erfüllen.

Man hat also für alle  

    .

Nun sei für  

    .

Dann gilt

   

und folglich

    .

Daraus ergibt sich unter Anwendung des Satzes von König[2]

  .

Damit muss

 

sein.

Folglich existiert ein   dergestalt, dass für alle  

 

und damit

 

gilt.

Dies jedoch bedeutet, dass die zur Abszissenachse parallele Gerade

   

die Teilmenge   in unendlich vielen Punkten schneidet, was im Widerspruch zu der vorausgesetzten Eigenschaft von   steht.

Damit erweist sich die obige Annahme als unhaltbar und folglich gilt die Behauptung.

Zusammenhang mit einem Resultat von Sierpiński

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Der Satz von Erdős ist verbunden mit einem klassischen Theorem von Wacław Sierpiński aus dem Jahre 1919, welches auch als Zerlegungssatz von Sierpiński (englisch Sierpiński’s decomposition theorem) bekannt ist.[3]

Es besagt folgendes:[4][5]

Die einfache Kontinuumshypothese
    
ist logisch äquivalent mit der folgenden Aussage:
Die reelle Koordinatenebene       ist darstellbar als Vereinigungsmenge zweier Punktmengen       mit der Eigenschaft,
dass       mit jeder beliebigen Parallelen der Abszissenachse und ebenso       mit jeder beliebigen Parallelen der Ordinatenachse
höchstens abzählbar unendlich viele Schnittpunkte gemeinsam haben.

Ausgehend von diesem Zerlegungssatz hat Erdős gezeigt, dass unter der verschärften Annahme der Gültigkeit der Verallgemeinerten Kontinuumshypothese sein obiger Satz auf Mengen einer Mächtigkeit       verallgemeinert werden kann.[6]

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise und Fußnoten

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  1. Sierpiński, S. 125.
  2. Der Satz von König benötigt zu seinem Beweis das Auswahlaxiom, weswegen dieses auch hier vorausgesetzt wird.
  3. Komjáth, S. 460.
  4. Sierpiński: Fund. Math. Band 38, S. 6.
  5. Erdős: Michigan Mathematical Journal. Band 2, S. 169.
  6. Theorem 3. In: Michigan Mathematical Journal. Band 2, S. 170.