Satz von Gelfand-Mazur

mathematischer Satz

Der Satz von Gelfand-Mazur (nach Israel Gelfand und Stanisław Mazur) ist einer der Ausgangspunkte der Theorie der Banachalgebren. Er besagt, dass die einzige -Banachalgebra ist, die ein Schiefkörper ist.

Lemma über das Spektrum

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Sei   eine  -Banachalgebra mit Einselement  . Dann gibt es zu jedem   ein  , so dass   nicht invertierbar ist.

Man nennt die Menge aller  , für die   nicht invertierbar ist, auch das Spektrum von  . Damit lässt sich diese Aussage prägnanter so formulieren, dass das Spektrum eines Elementes einer  -Banachalgebra mit Einselement nicht leer ist.

Der Beweis besteht aus einem Zusammenspiel von Funktionalanalysis (Satz von Hahn-Banach) und Funktionentheorie (Satz von Liouville):

Wir nehmen an,   sei für jedes   invertierbar. Dann gilt für voneinander verschiedene  

 

Man wende nun ein beliebiges   an und teile obige Gleichung durch  . Es folgt

 .

Die rechte Seite existiert aus Stetigkeitsgründen für  , denn die algebraischen Operationen inklusive Inversion in   sind stetig und   ist stetig. Daher ist die Funktion   holomorph auf ganz  . Sie verschwindet im Unendlichen, denn   und   ist stetig. Daher ist diese Funktion beschränkt und nach dem Satz von Liouville konstant, sie muss also auf ganz   gleich   sein. Da   beliebig war, folgt aus dem Satz von Hahn-Banach, dass  , aber das kann für ein invertierbares Element nicht sein. Dieser Widerspruch beendet den Beweis.

Satz von Gelfand-Mazur

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Ist die  -Banachalgebra   ein Schiefkörper, so ist  .

Ist nämlich  , so gibt es nach obigem Lemma ein  , so dass   nicht invertierbar ist. Da   das einzige nicht-invertierbare Element in einem Schiefkörper ist, muss   sein. Also ist jedes Element von   ein  -Vielfaches der Eins, und es folgt die Behauptung.

Folgerungen

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Aus dem obigen Lemma folgt unmittelbar der Fundamentalsatz der Algebra (im Spezialfall   besagt der Satz schließlich genau, dass jede Matrix einen Eigenwert hat) und erscheint als ein elementares Beispiel des Satzes von Gelfand-Mazur.

Aus dem Satz von Gelfand-Mazur folgt trivialerweise der Vollständigkeitssatz von Ostrowski über archimedisch bewertete Körpererweiterungen von  , da Absolutbeträge von Körpern zugleich Normen von Schiefkörpern sind.

Siehe auch

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  • R. V. Kadison, J. R. Ringrose: Fundamentals of the Theory of Operator Algebras, 1983
  • R. Meise, D. Vogt: Einführung in die Funktionalanalysis, Vieweg (1992)