In der Theorie der gerichteten Graphen, einem der Teilgebiete der Graphentheorie, ist der Satz von Ghouila-Houri das Pendant zum Satz von Dirac in der Theorie der ungerichteten Graphen. Der Satz geht auf eine Arbeit des französischen Mathematikers Alain Ghouila-Houri aus dem Jahre 1960 zurück. Von mehreren Autoren wird hervorgehoben, dass der Beweis des Ghouila-Houri'schen Satzes um einiges schwieriger sei als der des diracschen.[1][2][3]

Formulierung des Satzes

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Der Satz lässt sich zusammengefasst angeben wie folgt:

Gegeben sei ein endlicher gerichteter Graph  .
  sei stark zusammenhängend und habe zudem die Eigenschaft, dass an jedem Knoten   für den Grad   in Bezug auf die Knotenzahl   durchweg die Ungleichung
 
erfüllt ist.
Dann besitzt   einen hamiltonschen Zyklus, also einen Zyklus, auf dem alle Knoten von   genau einmal vorkommen.
Insbesondere gilt diese Aussage für den Fall, dass an jedem Knoten   hinsichtlich Eingangsgrad und Ausgangsgrad die beiden Ungleichungen
 
und
 
erfüllt sind.

Verschärfung

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Der Satz von Ghouila-Houri wurde von mehreren Autoren verschärft; so im Jahre 1973 von M. Meyniel wie folgt:[4]

Ist   ein endlicher stark zusammenhängender gerichteter Graph, der für je zwei verschiedene nicht benachbarte Knoten   und   die Ungleichung
 .
erfüllt, so besitzt   einen hamiltonschen Zyklus.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Rudolf Halin: Graphentheorie. 1989, S. 110
  2. Robin J. Wilson: Einführung in die Graphentheorie. 1976, S. 111–112
  3. Frank Harary: Grapentheorie. 1974, S. 220
  4. Halin, op. cit., S. 110, 304