Satz von Hurwitz (Quadratsummen)

von dem Mathematiker Adolf Hurwitz (1859–1919) im Jahre 1907 vorgelegter Lehrsatz des mathematischen Gebiets der Zahlentheorie

Der Satz von Hurwitz (englisch Hurwitz’s theorem) über Quadratsummen ist ein von dem Mathematiker Adolf Hurwitz (1859–1919) im Jahre 1907 vorgelegter Lehrsatz des mathematischen Gebiets der Zahlentheorie, der sich mit der Frage der Darstellung von Quadratzahlen als Summe dreier anderer Quadratzahlen befasst.[1][2]

Formulierung des Satzes

Bearbeiten

Der Satz lässt sich folgendermaßen formulieren:[1][2]

Die einzigen Quadratzahlen in der Menge der natürlichen Zahlen  , welche keine Darstellung als Summe dreier anderer Quadratzahlen aus der Menge der natürlichen Zahlen haben,[A 1] sind die Zahlen der Form
 
sowie die Zahlen der Form
  .

Satz von Pall

Bearbeiten

Der Mathematiker Gordon Pall[A 2] publizierte im Jahre 1933 ein zugehöriges Resultat, auf das man den Quadratsummensatz von Hurwitz zurückführen kann. Dieses besagt:[3][A 3]

Für eine natürliche Zahl   gilt stets die folgende Äquivalenz:
  ist darstellbar als Summe von vier Quadratzahlen in der Form  .[A 4]     .

In seiner Publikation aus dem Jahre 1933 behandelte Pall auch den Fall von vier verschiedenen Quadratzahlen:[4]

Die einzigen natürlichen Zahlen   , für die keine Darstellung als Summe von vier verschiedenen ganzen Quadratzahlen   existiert, sind die Zahlen der Form   mit   .

Satz von Gauß

Bearbeiten

Der Beweis des ersten Satzes von Pall (s. o.) lässt sich zurückführen auf ein klassisches Resultat der Zahlentheorie, welches zuerst von Carl Friedrich Gauß gezeigt wurde und wie folgt lautet:[5][A 5]

Eine jede natürliche Zahl   mit   ist stets als Summe dreier (nicht notwendig verschiedener) ganzer Quadratzahlen   darstellbar.

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Wacław Sierpiński: Elementary Theory of Numbers. 1988, S. 406–407
  2. a b Emil Grosswald: Representations of Integers as Sums of Squares. 1985, S. 79
  3. Sierpiński, op. cit., S. 402
  4. Sierpiński, op. cit., S. 407
  5. Sierpiński, op. cit., S. 391,402

Anmerkungen

Bearbeiten
  1. Hier ist   zu beachten. Die genannten drei Quadratzahlen sind also durchweg  , brauchen jedoch nicht verschieden zu sein.
  2. Gordon Pall (1907–1987) war ein kanadischer Mathematiker und promovierte im Jahre 1929 an der Universität von Chicago unter der Anleitung von Leonard Eugene Dickson zum Ph.D.
  3. Wie in der Fußnote auf Seite 402 der Monographie von Wacław Sierpiński (s. u.) angemerkt ist, wurde dieser Satz schon von René Descartes vermutet.
  4. Diese vier Quadratzahlen sind also durchweg  , brauchen jedoch nicht verschieden zu sein.
  5. Dies ist im Wesentlichen der Drei-Quadrate-Satz, der auch Adrien-Marie Legendre zugewiesen wird.