Schäcksdorf
Schäcksdorf (niedersorbisch Šekojce)[2] ist ein zum Ortsteil Falkenhain gehörender bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Drahnsdorf im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Der Ort gehört dem Amt Unterspreewald an, geografisch liegt der Ort jedoch nicht im Spreewald.
Schäcksdorf Gemeinde Drahnsdorf
| |
---|---|
Koordinaten: | 51° 56′ N, 13° 33′ O |
Höhe: | 70 m ü. NHN |
Einwohner: | 62 (31. Dez. 2006)[1] |
Eingemeindung: | 25. August 1966 |
Eingemeindet nach: | Falkenhain |
Postleitzahl: | 15938 |
Vorwahl: | 035453 |
Alter Kellerspeicher des Gutes Schäcksdorf
|
Lage
BearbeitenSchäcksdorf liegt zwei Kilometer nordwestlich von Drahnsdorf und sechs Kilometer südsüdwestlich der Stadt Golßen im Lausitzer Heideland an der Grenze zum Niederen Fläming. Umliegende Ortschaften sind Hohendorf im Norden, Falkenhain im Nordosten, Krossen und Drahnsdorf im Südosten, Wildau-Wentdorf im Süden, Liedekahle im Südwesten, Schöneiche im Westen und Schönerlinde im Nordwesten.
Schäcksdorf liegt am Ende der Kreisstraße 6141, die den Ort mit Drahnsdorf verbindet. Nördlich von Schäcksdorf liegt das Falkenhainer Fließ, im Nordwesten schließt sich das Naturschutzgebiet Wacholderschluchten Hohendorf an.
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung von Schäcksdorf erfolgte am 17. Oktober 1527[3] unter der Bezeichnung Zehenstorf, zwei Jahre später wurde der Ort Czechensdorf genannt. Der Ortsname lässt sich vermutlich von einem sorbischen Personennamen ableiten.[4] Seit 1823 ist der Ort unter seinem heutigen Namen bekannt.[5] Schäcksdorf gehörte zur Herrschaft Golßen.
Nach dem Wiener Kongress kam die vorher sächsische Gemeinde Schäcksdorf an Preußen. Dort lag die Gemeinde im Landkreis Luckau im Regierungsbezirk Frankfurt. Laut der Topographisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt an der Oder aus dem Jahr 1844 gab es in Schäcksdorf zu dieser Zeit 13 Feuerstellen, insgesamt hatte der Ort 119 Einwohner. Es gab außerdem eine Windmühle im Ort.[6] 1867 hatte Schäcksdorf 138 Einwohner. Das Rittergut befand sich damals im Besitz des ehemaligen Staatsministers Otto Theodor von Manteuffel.[7] Vor der großen Wirtschaftskrise 1929 gehörte Gut Schäcksdorf zum Forstgut Falkenhain. Eigentümer war der Regierungsrat Hauptmann a. D. Heinrich Roever. Dessen Wohnsitz befand sich in Dresden. Verwalter vor Ort war der Förster P. Wegner. Von den 300 ha Gesamtbesitz waren 300 ha Wald,[8] weitere nähere Angaben liegen nicht vor. Die letzten Besitzer des Gutes Schäcksdorf vor der Enteignung im Jahr 1945 sollen die Herren zu Solms-Baruth gewesen sein.
Ab dem 25. Juli 1952 gehörte Schäcksdorf zum neu gebildeten Kreis Luckau im DDR-Bezirk Cottbus. Am 25. August 1966 wurde der Ort nach Falkenhain eingemeindet. Nach der Wende wurde der Kreis Luckau in Landkreis Luckau umbenannt und am 6. Dezember 1993 mit den Landkreisen Königs Wusterhausen und Lübben zum Landkreis Dahme-Spreewald fusioniert. Am 31. Dezember 2002 wurde Falkenhain mit dem Ortsteil Schäcksdorf nach Drahnsdorf eingemeindet.
Bevölkerungsentwicklung
Bearbeiten
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres[9]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis. In: geobasis-bb.de. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2017; abgerufen am 12. September 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Arnošt Muka: Serbski zemjepisny słowničk. Budyšin, 1927, S. 83 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Drahnsdorf. Tourismusverband Niederlausitzer Land, abgerufen am 14. September 2019.
- ↑ Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2005, S. 149.
- ↑ Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1975, S. 98.
- ↑ Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844 Online, S. 161.
- ↑ Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, Online, S. 185
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Brandenburg, 1929. Hrsg.: Niekammer. 4. Auflage. VII der Niekammer-Reihe. Reichenbach, Leipzig 1929, S. 250 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 14. Juli 2021]).
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Dahme-Spreewald. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 14. September 2019.