Schabaki ist eine moderne iranische Sprache, die von Sprachwissenschaftlern als ein Dialekt der Zaza-Gorani-Gruppe innerhalb der nordwestiranischen Sprachen klassifiziert wird. Schabaki wird von den Schabak gesprochen, einer in den umstrittenen Gebieten des Nordiraks lebenden Ethnie.

Schabaki
شەبەکی

Gesprochen in

Irak
Sprecher 250.000 (2018)[1]
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-3

sdb[2]

Die Sprache hat Ähnlichkeiten mit Hawrami, einem anderen Zaza-Gorani-Dialekt. Schabaki hat auch persische, türkische und arabische Elemente.[3]

Schabaki ist keine Schriftsprache. Es gibt Versuche, das arabische Alphabet und die Lateinschrift für das Schabaki einzuführen.[4] Nach Schätzungen gab es 1989 zwischen 10.000 und 20.000 Schabaki-Sprecher.[5] 2016 betrug die Zahl der Schabak nach eigenen Schätzungen der Ethnie 350.000 bis 400.000,[6] wobei unklar ist, wie viele von ihnen Schabaki sprechen.

Grammatik

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Schabaki ist eine Subjekt-Objekt-Verb Sprache (SOV).[7][8]

Funktionsverben Beispiele:[7][8]

Schabaki Deutsch
kar machen/tun
bada geben
pek schlagen/treffen
bastan kaufen
bor essen
bror rausbringen/heben
bakes ziehen

Teilweise ergeben sich ganz andere Verben, wenn man ein bestimmtes Wort vor ein Verb stellt.[7][8]

Beispiele:

Schabaki Deutsch Ergebnis in Deutsch
çam pek „Auge“ + „schlagen/treffen“ = anschauen
garm kar „warm/heiß“ + „machen/tun“ = erhitzen/kochen
re kar „Straße“ + „machen/tun“ = gehen

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Shabak. Ethnologue, abgerufen am 30. August 2019
  2. SIL International https://iso639-3.sil.org/code/sdb
  3. Shabak - Minority Rights Group. In: Minority Rights Group. (minorityrights.org [abgerufen am 21. Oktober 2018]).
  4. Abbas Sultan, 2016, S. 2
  5. Shabaki language, alphabet and pronunciation. Abgerufen am 21. Oktober 2018.
  6. United States Department of State, 2016 Report on International Religious Freedom – Iraq. 15. August 2017, S. 3
  7. a b c Abbas Sultan: An Account of Light verb constructions in Shabaki, 2011
  8. a b c Abbas Sultan: Causatives in Shabaki, 2010