Schach dem Teufel

Film von John Huston (1953)

Schach dem Teufel ist ein US-amerikanisch-britisch-italienischer Abenteuerfilm aus dem Jahre 1953. Der Film basiert auf dem Roman Beat the Devil von James Helvick, ein Pseudonym des Autors Claud Cockburn. Der Film wurde in Italien und England gedreht. Der US-amerikanische Schriftsteller Truman Capote schrieb gemeinsam mit Regisseur John Huston das Drehbuch.

Film
Titel Schach dem Teufel
Originaltitel Beat the Devil
Produktionsland Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich, Italien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1953
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Huston
Drehbuch Truman Capote
John Huston
Produktion John Huston
Jack Clayton
Musik Franco Mannino
Kamera Oswald Morris
Schnitt Ralph Kemplen
Besetzung
Synchronisation

Handlung

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Eine zwielichtige Gruppe von Abenteurern möchte Uran aus Britisch-Ostafrika schmuggeln. In Italien bereiten sie sich auf ihr Abenteuer vor, das ihnen Millionen bringen soll, und warten ungeduldig auf die sich verspätende Schiffspassage nach Afrika. Anführer der Gruppe ist der Brite Peterson. Zu seinen Kumpanen zählen der angebliche Ire O’Hara, der Italiener Ravello und der aggressive, dem Faschismus zugeneigte Major Jack Ross. Auch der Amerikaner Billy Dannreuther gehört mit seiner italienischen Ehefrau Maria zu dieser Gruppe, allerdings misstrauen er und der Rest der Bande sich. Billy ahnt, dass Major Ross einen britischen Kolonialoffizier umgebracht hat, der den Plan der Gruppe gefährdete.

Billy lernt in einem Straßencafé das britische Ehepaar Chelm kennen. Gwendolen Chelm ist von Billy fasziniert und so gerät das Touristenpaar in das Abenteuer der Gruppe. Um ihre eigene Bedeutung aufzuwerten, behauptet Gwendolen, dass es sich bei ihrem Ehemann um einen Sir und eine bedeutende Persönlichkeit handele. Harry Chelm erfüllt tatsächlich alle Klischees über Upper-Class-Briten, jedoch übernahm er sein Verhalten nur von den verarmten Adeligen, die seine Eltern in ihrer einfachen Pension wohnen hatten. Die Gruppe weiß das allerdings nicht und spekuliert über die Absichten des angeblich einflussreichen Chelm. Während Gwendolen und Billy eine Affäre beginnen und sich ihre Liebe gestehen, flirtet auch Billys Ehefrau Maria mit Harry.

Bei der Überfahrt nach Afrika wird die Lage der Gruppe zunehmend bedrohlich. Harry Chelm hat von dem Plan erfahren, dass Uran aus der Kolonie geschmuggelt werden soll, und will als pflichtgetreuer Brite den Betrug der britischen Kolonialregierung melden. Auch Billy und Maria können ihn von diesem Vorhaben nicht abbringen, sodass sein Leben in großer Gefahr schwebt. Peterson beauftragt Major Ross mit dem Mord an Harry, der nur durch das Einschreiten von Billy nicht gelingt. Der betrunkene Kapitän des Schiffes glaubt allerdings nicht den Anschuldigungen des erzürnten Harrys gegen die Gruppe und schließt ihn in einer Schiffskabine ein, was für diesen eine Demütigung darstellt. Unterdessen erleidet das ohnehin dürftige Schiff einen kompletten Zusammenbruch und die Passagiere müssen ein Rettungsboot besteigen. Als Billy Harry aus der Kabine holen will, ist dieser nicht mehr da: In seinem Abschiedsbrief kündigt er seinen Suizid durch Ertrinken an.

Als die Gruppe schließlich an einem Strand der nordafrikanischen Küste landet, wird sie von Arabern gefangen genommen. Diese halten sie für mögliche Spione oder Revolutionäre. Doch Billy befreundet sich mit dem arabischen Beamten Ahmed, erzählt diesem von seiner angeblichen Bekanntschaft mit der von Ahmed idolisierten Rita Hayworth und verspricht einige Gefälligkeiten. Schließlich lassen die Araber sie wieder frei und auf einem Segler kommen sie zurück in das italienische Dorf, wo sie bereits eingangs waren. Dort wird die Bande schließlich von Gwendolen, die das Andenken ihres angeblich verstorbenen Ehemannes wahren will, verraten. Peterson, O’Hara, Ross und Ravello werden als Mörder beziehungsweise Beihelfer des Mordes am Kolonialbeamten verhaftet. Gwendolen erhält unterdessen einen Brief aus Ostafrika: Harry hat seinen Tod nur vorgetäuscht und inzwischen das Land mit dem Uran erworben, das Peterson eigentlich haben wollte, und würde ihr ihre Affäre verzeihen. Billy bricht in ein großes Lachen aus.

Hintergrund

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Der Film war beim Kinopublikum seinerzeit ein Misserfolg. Das Publikum hatte einen Gangsterfilm mit Publikumsliebling Humphrey Bogart erwartet, erhielt jedoch eine Satire auf das Genre. Für Bogart, der sich auch finanziell an dem Film beteiligt hatte, bedeutete das einen großen finanziellen Verlust. Am Drehbuch schrieb neben Capote auch Peter Viertel mit, der jedoch nicht bei den Credits erwähnt wurde.[1]

Synchronisation

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Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1954.[2][3]

Rolle Darsteller Synchronstimme
Billy Dannreuther Humphrey Bogart Paul Klinger
Mrs. Gwendolen Chelm Jennifer Jones Eleonore Noelle
Maria Dannreuther Gina Lollobrigida Gisela Trowe
Peterson Robert Morley Erich Fiedler
Julius O’Hara Peter Lorre Alfred Balthoff
Harry Chelm Edward Underdown Siegfried Schürenberg
Insp. Jack Clayton Bernard Lee Paul Wagner
Ravello Marco Tulli Friedrich Joloff

Kritiken

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„Ironische Verulkung der üblichen Gangsterfilme in hervorragender Besetzung.“

Lexikon des internationalen Films[4]

„Verulkung der üblichen Gangsterfilme. Die (...) verzwickt-amüsante Geschichte bleibt durch kräftige Ironie auch bei der Schilderung weiblicher Untreue relativ erträglich.“

6000 Filme, 1963[5]

Literatur

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  • Francis Claud Cockburn: Beat the Devil. Penguin Books, Harmondsworth 1971, 235 S., ISBN 0-14-003309-2 (bislang keine deutschsprachige Übersetzung)
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Aus der englischen Wikipedia-Version dieses Textes heraus kann man den Film direkt abspielen.

Einzelnachweise

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  1. Hal EricksonSchach dem Teufel (Memento vom 9. Mai 2021 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch, automatisch archiviert)
  2. Schach dem Teufel (1953) in der Synchrondatenbank von Arne Kaul; abgerufen am 25. November 2008
  3. Schach dem Teufel. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 2. März 2017.
  4. Schach dem Teufel. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  5. 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 370