Schachtschleuse Minden

Schleuse am Mittellandkanal

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Schachtschleuse Minden
Obertor der Schachtschleuse Minden
Obertor der Schachtschleuse Minden

Obertor der Schachtschleuse Minden

Lage
Schachtschleuse Minden (Nordrhein-Westfalen)
Schachtschleuse Minden (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 52° 18′ 24″ N, 8° 55′ 11″ OKoordinaten: 52° 18′ 24″ N, 8° 55′ 11″ O
Land: Deutschland Deutschland / Nordrhein-Westfalen
Ort: Minden/Westf.
Gewässer: Weser / Mittellandkanal
Daten
Eigentümer: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Zuständiges WSA: WSA Mittellandkanal / Elbe-Seitenkanal
Bauzeit: 1911–1914
Denkmalgeschützt seit: 1987
Schleuse
Typ: Schachtschleuse
mit 16 Sparbecken auf vier Ebenen
Wird gesteuert von: Fernbedienzentrale Minden
Nutzlänge: 85 m
Nutzbreite: 10,0 m
Durchschnittliche
Fallhöhe:
13,3 m
Obertor: Klapptor
Untertor: Hubtor
Sonstiges
Stand: März 2020
Die Mindener Häfen am Wasserstraßenkreuz Minden

Die Schachtschleuse Minden wurde von 1911 bis 1914 im Rahmen des Baus des Mittellandkanals am Wasserstraßenkreuz Minden als Nordabstieg zur Weser gebaut und stellt damit die kürzeste Verbindung zwischen Mittellandkanal und Weser her. Zur selben Zeit wurde am Dortmund-Ems-Kanal eine im Wesentlichen baugleiche Schleuse errichtet, die Schachtschleuse Henrichenburg. Die Mindener Schleuse hat eine nutzbare Kammerlänge von 85 Metern und ist 10 Meter breit. Durch die seitlich angeordneten, in die Konstruktion integrierten, Sparbecken mit einem Füllungsvermögen von 7300 m³ (nur 4000 m³ werden in die Weser abgelassen) ist sie im Gegensatz zum Südabstieg über Ober- und Unterschleuse wassersparend und war damit zur Bauzeit auf dem neuesten Stand der Technik.

Das Bauwerk gilt als technische Attraktion in Minden.

Im Rahmen des Ausbaus der Mittelweser und des Mittellandkanals auf die neue Größenklasse Großmotorgüterschiff ist sie seit 2017 durch die Weserschleuse Minden ergänzt worden.

Geschichte

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Von 1988 bis 1989 wurde die Schachtschleuse Minden grundsaniert. Von Februar 1993 bis April 1993 wurden die technischen Einbauten erneuert, da sie nicht ausreichend standfest gegen das durch Abwassereinleitung salzhaltige Weserwasser waren.[1]

Verlauf einer Schleusung

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Die Schachtschleuse Minden verfügt über insgesamt 6 Türme, die ihr markantes Erscheinungsbild ausmachen. Am Unterhaupt der Schleuse befinden sich zwei große Türme, in diesen sind die Gegengewichte für das 63 Tonnen schwere Hubtor befestigt. Die vier kleineren Türme sind sogenannte Ventiltürme, sie steuern die jeweils vier Sparkammern unter ihnen. Die Schachtschleuse verfügt so über insgesamt 16 Sparkammern, von der immer die vier auf der jeweiligen Ebene gleichzeitig geöffnet werden. An jedem Ventilturm befinden sich gelbe Anzeiger, die den aktuellen Status der Kammern wiedergeben: Ist eine Kammer geöffnet, so ist die jeweilige gelbe Markierung angehoben. Die Schachtschleuse verfügt am Oberhaupt über ein Klapptor.

Bei einer Schleusung zu Berg (also von der Weser in den Mittellandkanal) werden nach einer Schließung des Untertors und der Ventile zuerst die untersten vier Kammern geleert, anschließend die Kammern in der Reihenfolge darüber. Sobald alle Kammern geleert sind, sind circa 60 % des Höhenunterschieds ausgeglichen (tatsächliche Höhe variiert nach Pegelstand der Weser). Anschließend werden die Ventile zum Kanal geöffnet (je nach Schleusung in zwei oder drei Stufen, damit die Strömung in der Kammer nicht zu hoch wird), das restliche Wasser wird aus dem Kanal bezogen. Sobald die Höhendifferenz ausgeglichen ist, kann das Klapptor geöffnet werden.

Bei einer Schleusung zur Tal (also vom Mittellandkanal in die Weser) werden nach der Schließung des Klapptors und der Ventile zuerst die vier obersten Kammern gefüllt, anschließend von oben nach unteren die weiteren zwölf Kammern. Sobald dies erfolgt ist, werden die Ventile zur Weser geöffnet, um das restliche Wasser in die Weser entweichen zu lassen. Dies geschieht ebenfalls in zwei oder drei Stufen. Anschließend kann das Hubtor geöffnet werden.

Die Schleusenkammer der Schachtschleuse verfügt über mehrere versetzt liegende Zuströmkanäle, um die Strömungen, die während der Schleusung entstehen, möglichst kontrollierbar zu halten.

Technische Geschichte

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Die Schachtschleuse steht neben der Kanalbrücke und dem Hauptpumpwerk seit 1987 unter Denkmalschutz. Die drei Gebäude sind in die Denkmalliste der Stadt Minden eingetragen.

Briefmarke

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Im Jahr 2014 wurde anlässlich 100 Jahre Schachtschleuse eine Briefmarke nach einem Entwurf von Ursula Lautenschläger herausgegeben. Die Briefmarke zeigt das erste Gebäude aus Ostwestfalen-Lippe auf einer Briefmarke dar.[2]

Literatur

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  • Bundesanstalt für Wasserbau (Hg.) (2018): Planung und Bau der neuen Weserschleuse Minden. Karlsruhe: Bundesanstalt für Wasserbau (BAWMitteilungen, 104). hdl.handle.net
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Commons: Schachtschleuse Minden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mindener Tageblatt: Seite 3 vom 6. April 1993, Historische Seite am 6. April 2018 erschienen
  2. Schachtschleuse als echte Marke von Jürgen Langenkämpfer vom 18. September 2014 auf lz.de abgerufen am 2. Dezember 2020