Schenkon
Schenkon (schweizerdeutsch Schänke [6]) ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Luzern. Sie liegt im Wahlkreis Sursee.
Schenkon | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Sursee |
BFS-Nr.: | 1099 |
Postleitzahl: | 6214 |
UN/LOCODE: | CH SEN |
Koordinaten: | 652939 / 225005 |
Höhe: | 523 m ü. M. |
Höhenbereich: | 492–732 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,74 km²[2] |
Einwohner: | 3130 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 464 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
8,0 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.schenkon.ch |
Blick auf Schenkon und den Sempachersee
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Lage der Gemeinde | |
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde, die im regionalen Dialekt Schänke genannt wird, liegt am Nordwestende des Sempachersees östlich von Sursee. Das Dorf und die Ortsteile Greuel und Zellfeld im Nordwesten sind mittlerweile zusammengewachsen. An einem Hang an der Strasse Sursee-Beromünster 1 km nördlich des Dorfs ist durch eine rege Bautätigkeit der Ortsteil Tannberg (590 m ü. M.) entstanden. Nordöstlich davon liegt der Weiler Tann (663 m ü. M.). Der Weiler Zopfenberg (621 m ü. M.) liegt 2,5 km in nordwestlicher Richtung des Dorfs und der weitest entfernte Weiler Zollhus (505 m ü. M.; 2,8 km nordwestlich des Dorfs) in der Ebene zwischen Sursee und Geuensee am Zollbach.
Schenkon grenzt an Eich, Geuensee, Beromünster und Sursee.
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 671 |
1900 | 572 |
1930 | 578 |
1960 | 756 |
1970 | 701 |
1980 | 1154 |
1990 | 1667 |
2000 | 2104 |
2010 | 2539 |
2020 | 3040 |
Die Einwohnerzahl ging infolge Abwanderung in die Industriezentren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück (1850–1900: − 14,8 %). Nach einer Stillstandsphase stieg sie von 1930 bis 1960 erheblich an (+ 30,8 %). Die 1960er-Jahre brachten einen Bevölkerungsrückgang. Seit 1970 hat sich die Zahl der Bewohner mehr als vervierfacht (Gründe: landschaftliche Lage, Bau der Autobahn, niedrige Steuern; Anstieg 1970–2004: + 243,9 %).
Sprachen
BearbeitenDie Bevölkerung benutzt als Alltagssprache Luzerndeutsch, eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 96,44 % Deutsch, 0,62 % Italienisch und 0,38 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
BearbeitenIn früheren Zeiten gehörte die gesamte Einwohnerschaft der römisch-katholischen Kirche an. Heute (Stand 2000) gibt es 80,94 % römisch-katholische und 10,93 % evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 4,61 % Konfessionslose und 0,38 % Muslime.
Herkunft – Nationalität
BearbeitenEnde 2022 waren von den 3076 Einwohnern 2840 Schweizer und 236 (= 7,7 %) Ausländer.[7] Die Einwohnerschaft bestand aus 92,3 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2022 stammten die ausländischen Einwohner aus Deutschland (96 Personen), Italien (20), Portugal (13), Kroatien (11) und Spanien (10). 62 Personen stammten aus dem übrigen Europa, und 24 waren aussereuropäischer Herkunft.[8]
Geschichte
BearbeitenAm Sempachersee wurden Überreste von Pfahlbauten aus prähistorischer Zeit gefunden. Reste einer römischen Villa und Alemannengräber beweisen, dass Schenkon auch in frühhistorischer Zeit besiedelt war. Erste namentliche Erwähnung findet der Ort als Scenchofen in einer Besitzbestätigung von Kaiser Friedrich I. gegenüber dem Chorherrenstift Beromünster im Jahr 1173 und ist damit ein alter -hofen-Namen.[6] Später gehörte es zu den Besitzungen der Habsburger und wurde zu einem Teil des Michelsamts. Die Herren von Schenkon übten für die Habsburger die Herrschaft aus. Im Jahr 1415 eroberte die Stadt Luzern das Michelsamt. Bis 1798 blieb der Ort ein Teil der Landvogtei Michelsamt. Seit 1803 gehört Schenkon zum Distrikt bzw. späteren Amt bzw. heutigen Wahlkreis Sursee.
Am 1. Januar 2015 wechselte der Weiler Tann mit einer zugehörigen Fläche von 29'069 m² von der Gemeinde Beromünster zur Gemeinde Schenkon.[9]
Ruine Schenkon
BearbeitenAuf Gemeindegebiet befindet sich die Burgstelle der ehemaligen Burg Schenkon. Diese wurde erstmals 1203 urkundlich erwähnt, im Jahr 1302 dann ausdrücklich im Zusammenhang mit den Herren von Schenkon. Vielleicht schon im Sempacherkrieg zerstört, wurde die Ruine 1736 vom Rat der Stadt Luzern zum Abbruch freigegeben und diente zum Wiederaufbau der zwei Jahre zuvor abgebrannten Stadt Sempach. 1899 fanden archäologische Grabungen statt, doch anschliessend wurde die damals noch stattliche Ruine erneut als Steinbruch benützt. Heute erinnern nur noch wenige, 1992 gesicherte Überreste an die einstige Burg.[10]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenPolitik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat Schenkon besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Stand März 2024):[11]
- Marcel Häberli (SVP): Gemeindepräsident
- Ignaz Peter (Die Mitte): Finanzvorsteher
- Rolf Bossart (SVP): Bauvorsteher
- Astrid Erni (Die Mitte): Sozialvorsteherin
- Raphael Wyss (FDP): Bildungsvorsteher
Kantonsratswahlen
BearbeitenBei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Schenkon: SVP 28,48 %, Mitte (mit GenMitte) 26,54 %, FDP 24,24 %, Grüne (mit JG und GrüneKuG) 7,32 %, glp 7,26 % und SP (mit JUSO) 6,15 %.[12]
Nationalratswahlen
BearbeitenBei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Schenkon: SVP 30,0 %, Mitte 27,8 %, FDP 22,5 %, SP 6,5 %, glp 6,2 %, Grüne 5,0 %, übrige 2,1 %.[13]
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde ist durch die Postautolinie Sursee–Schenkon–Sempach-Station und die Buslinie Sursee–Schenkon–Beromünster ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Sowohl Sursee wie Sempach-Station sind Haltestellen an der Bahnstrecke Olten–Luzern.
Das Dorf Schenkon liegt an der Hauptstrasse 2 Sursee–Sempach. Der Ortsteil Zellfeld ebenso – und zusätzlich an der Hauptstrasse 23 Sursee–Beromünster. Der nächstgelegene Autobahnanschluss Sursee an der A2 ist nur 2 km entfernt.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johann Jakob Heller (1807–1876), in Tann geborener Arzt und Politiker, Nationalrat
Literatur
Bearbeiten- Waltraud Hörsch: Schenkon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band IV: Das Amt Sursee. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde ( des vom 1. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 806.
- ↑ Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung. LUSTAT Statistik Luzern, 10. August 2023, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität. LUSTAT Statistik Luzern, 21. August 2023, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Änderung der Gemeindegrenze „Gebiet Tann“ zwischen der Gemeinde Beromünster und Gemeinde Schenkon ( des vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (pdf)
- ↑ Fritz Hauswirth: Burgen und Schlösser der Schweiz. Band 5: Luzern, Zug. Kreuzlingen 1969, S. 92–94.
- ↑ Gemeinderat. Gemeindeverwaltung Schenkon, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
- ↑ Nationalratswahlen. LUSTAT Statistik Luzern, 3. Januar 2024, abgerufen am 25. März 2024.