Schloss Oßweil
Schloss Oßweil ist ein Schloss und ehemalige Wasserburg im Stadtteil Oßweil, der Kreisstadt Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Es besteht aus einem Turm und einem Fachwerkflügel.
Geschichte
BearbeitenDas ursprünglich um 1250 errichtete Steinhaus[1] wurde schließlich zu einer Burg mit Wassergraben sowie Zugbrücke ausgebaut.[2] Die zur Burg gehörigen Wirtschaftungsgebäude sind nicht erhalten.[3] Bauherren waren der Ortsadel von Oßweil, der das Schloss schließlich den im benachbarten Aldingen begüterten Herren von Kaltental vererbte.[4]
Die Kaltentaler ließen im 15. und 16. Jahrhundert die Burg schrittweise in ein Schloss umbauen. Sie errichteten mehrere Gebäude, darunter den heute noch erhaltenen Fachwerkflügel in den Jahren 1584/85 und fügten im Jahr 1566 dem Turm ein Treppentürmchen an. Im Jahr 1595 erhielt das Schloss das bis heute erhaltene Hoftor.[1][3] Die Zugbrücke wurde durch eine Steinbrücke ersetzt. Brücke und Wassergraben blieben bis Ende des 19. Jahrhunderts erhalten.[2]
Im Jahr 1621 verkauften die Kaltentaler das Schloss an die Nothaft von Hohenberg (Hochberg).[5] 1646 verkauften die Nothaft an die Familie Bidembach.[6] Von diesen kam das Schloss 1748 an Herzog Carl Eugen, der sich darin ein Rokoko-Liebeszimmer einrichtete. Nach erneut mehreren Besitzerwechseln erwarb die Gemeinde Oßweil 1869 das Schloss und nutzte es bis zur Eingemeindung nach Ludwigsburg im Jahr 1922 als Rathaus.[1]
Anschließend wurde im Schloss eine Schule und später ein Kindergarten eingerichtet, heute befindet sich hier der Evangelische Schlosskindergarten. Auch nutzten verschiedene Vereine Räume im Schloss.[1]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Thomas Müller, Kristina Anger: Burgen und Schlösser in der Region Ludwigsburg. Hrsg.: Ludwigsburger Kreiszeitung. Ungeheuer+Ulmer, Ludwigsburg 2011, ISBN 978-3-930872-65-7, S. 111.
- ↑ a b Oßweil. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 39). Karl Aue, Stuttgart 1859, S. 293–302 (Volltext [Wikisource]).
- ↑ a b Ulrich Gräf: Kunst- und Kulturdenkmale im Kreis Ludwigsburg. Konrad Theiss, Stuttgart 1986, ISBN 3-8062-0466-7, S. 253.
- ↑ Philipp Rösner: Ludwigsburg Oßweil. In: ossweiler.de. Abgerufen am 27. Juni 2020.
- ↑ Harald Stark: Die Nothaft von Hohenberg in Schwaben. In: Familie Notthafft. Abgerufen am 27. Juni 2020.
- ↑ Gisela Trampusch: Holderburg Oßweil. In: Burgen und Schlösser im Kreis Ludwigsburg. Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 1981, S. 113–117.
Koordinaten: 48° 53′ 28″ N, 9° 13′ 50,2″ O