Seelsheide
Die Seelsheide ist ein Ortsteil im Stadtteil Katterbach in Bergisch Gladbach.
Seelsheide Stadt Bergisch Gladbach
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Koordinaten: | 51° 1′ N, 7° 4′ O | |
Lage von Seelsheide in Bergisch Gladbach
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Altes Wohnhaus in Seelsheide
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Geschichte
BearbeitenDer ehemalige Weiler Seelsheide hatte nach der Nummernliste der Gemeinde Paffrath von 1782 bis 1790 fünf Häuser und Hofstellen.[1] Neben der Schreibweise Seelsheide im Urkataster finden sich im frühen 19. Jahrhundert auch die Formen Sehlsheyd und Seilsheid. Die Bezeichnung Seelsheide bedeutet, dass es sich um Hofstelle auf der Heide handelt.[2]
Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Seelsheide zu dieser Zeit Teil der Honschaft Paffrath im Amt Porz war.[3]
Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Seelsheide wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.
Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Sehlscheid und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Seelsheide verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Se(e)lsheide oder ohne Namen verzeichnet.
Mit dem Aufkommen der Straßennamen hat man bereits 1893 die zu der Siedlung Seelsheide führende Straße mit dem gleichen Namen benannt.[2]
Jahr | Einwohner | Wohn-
gebäude |
Kategorie | Bemerkung |
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1822[4] | 41 | Hofstelle | Sehlscheidt genannt | |
1830[5] | 48 | Hofstelle | Sehlscheid | |
1845[6] | 60 | 8 | Hofstelle | Sielsheide |
1871[7] | 147 | 25 | Ortschaft | Selsheide |
1885[8] | 134 | 24 | Wohnplatz | |
1895[9] | 128 | 23 | Wohnplatz | |
1905[10] | 141 | 26 | Wohnplatz |
Wirtschaftliche Tätigkeit
BearbeitenBei Seelsheide wurden Kalksteinbrüche und auch Rennöfenverhüttung betrieben.[11]
Vor dem Ersten Weltkrieg existierte in Seelsheide eine Ringofenziegelei, die heimische Tonvorkommen verarbeitete. Man stellte täglich um 1000 Ziegelsteine her. 1918 musste der Betrieb geschlossen werden, weil britische Besatzungstruppen die Gebäude in Beschlag nahmen.[2]
Geologie und Bergbau
BearbeitenIn Seelsheide liegt der nordwestlichste Punkt der Paffrather Kalkmulde. Im 19. Jahrhundert wurde hier auf der Grube Romeo Bergbau betrieben.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Helmut Rosenbach: Das alte Paffrath – Katterbach, Paffrath, Hand – in Geschichte und Geschichten, ICS Communikations-Service GmbH, Bergisch Gladbach 1993, S. 129
- ↑ a b c Andree Schulte: Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 48 f.
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
- ↑ Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
- ↑ Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
- ↑ Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
- ↑ Inge Flock: Auf der Suche nach den Wurzeln des alten Kirchdorfes Paffrath. diplom.de, 2003, ISBN 978-3-8324-6326-7.
Literatur
Bearbeiten- Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964