Thomas Browne (Philosoph)

englischer Universalgelehrter (1605–1682)
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Sir Thomas Browne (* 19. Oktober 1605 in London; † 19. Oktober 1682 in Norwich) war ein englischer Universalgelehrter, Philosoph, Arzt und Dichter.

Sir Thomas Browne
Religio Medici, Titelblatt der Erstausgabe von 1642

Leben und Wirken

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Browne studierte am Pembroke College der University of Oxford und der Universität Leiden und ließ sich 1636 als praktischer Arzt in Norwich nieder, wo er 1671 von Karl II. zum Knight Bachelor geschlagen wurde[1] und am 19. Oktober 1682 starb.

Browne war mit Arthur Dee befreundet.

Rezeption

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Manfred Pfister schreibt zu Beginn seiner Sammlung von Stimmen historischer und zeitgenössischer Bewunderer Sir Thomas Brownes[2] Folgendes:

„Für eine Randfigur des englischen Literaturkanons, die sich so zwischen alle Stühle der wissenschaftlichen, philosophischen, religiösen und literarischen Diskurse gesetzt, einen so exzentrischen Stil und thematisch so sehr das Aparte eher als das Landläufige gepflegt und zudem sich so engagiert und unprätentiös dem nicht-schriftstellerischen ärztlichen Beruf gewidmet hatte, konnte Sir Thomas Browne sich über die fast vier Jahrhunderte hinweg bis heute einer erstaunlichen Gemeinde von Bewunderern erfreuen, darunter gerade auch Autoren von höchstem kanonischen Rang. Dieses Paradox ist es wert, in einem Musaeum Criticum ausgestellt zu werden.“

2010 erschien beim Bayerischen Rundfunk eine Hörspielproduktion unter dem Titel musaeum clausum, in der Ulrich Bassenge einen nachgelassenen Text Brownes über ein imaginäres Museum verarbeitet hat.[3]

W. G. Sebald nimmt in Die Ringe des Saturn. Eine englische Wallfahrt Bezug auf Browne.[4]

Schriften (Auswahl)

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  • Religio medici (nicht autorisierte Erstausgabe London 1642; erste autorisierte Ausgabe ebenda 1643), eine Art philosophisches Glaubensbekenntnis, das ihm den Vorwurf des Atheismus einbrachte; bis heute Brownes bekanntestes Werk
  • Pseudodoxia Epidemica, or Treatise on vulgar errors (Erstausgabe London 1646), eine Abhandlung über zu Brownes Zeit weit verbreitete Irrtümer
  • Hydriotaphia, urne-buriall, or, A Discourse of the Sepulchrall Urnes lately found in Norfolk. Together with The garden of Cyrus. or the Quincunciall Lozenge, or Net-work Plantations of the Ancients, Artificially, Naturally, Mystically Considered. With Sundry Observations London 1658.
  • Miscellany tracts (London 1684)
  • Posthumous works (London 1712)
  • Christian morals (Cambridge 1716), eine Sammlung von Aphorismen

Ausgaben und Übersetzungen

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Ausgaben

  • Simon Wilkin (Hrsg.): Works, including his life and correspondence. 4 Bände. Pickering, London 1835–1836.
  • Geoffrey Keynes (Hrsg.): The Works of Sir Thomas Browne. 5 Bände. Faber & Gwyler, London 1928.
  • Robin Robbins (Hrsg.): Sir Thomas Browne’s Pseudodoxia Epidemica. 2 Bände. Clarendon Press, Oxford 1981, ISBN 0-19-812706-5.

Deutsche Übersetzungen

Literatur

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  • Reid Barbour: Sir Thomas Browne: A Life. Oxford University Press, Oxford 2013, ISBN 978-0-19-967988-1.
  • Geoffrey Keynes: A Bibliography of Sir Thomas Browne, Kt, M.D. Cambridge 1924.
  • Arno Löffler: Sir Thomas Browne als Virtuoso. Die Bedeutung der Gelehrsamkeit für sein literarisches Alterswerk. Carl, Nürnberg 1972, ISBN 3-418-00043-6.
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Commons: Thomas Browne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Thomas Browne – Quellen und Volltexte (englisch)

Einzelnachweise

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  1. William Arthur Shaw: The Knights of England. Band 2, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 246.
  2. Musaeum Criticum einiger hochberühmter Leser und Bewunderer Sir Thomas Brownes (darunter Samuel Johnson, Samuel Taylor Coleridge, Charles Lamb, Edgar Allan Poe, Ralph Waldo Emerson, Emily Dickinson, Virginia Woolf, Jorge Luis Borges) in: Sir Thomas Browne, Hydriotaphia – Urnenbestattung und andere Schriften, herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Manfred Pfister, Dozwil 2014, S. 415–464.
  3. Bayerischer Rundfunk
  4. W. G. Sebald: Die Ringe des Saturn. Eine englische Wallfahrt. Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-13655-5, S. 17–37, hier 20, 28, 31 f. 34 f, 36 f.
  5. Münchener Digitalisierungszentrum: Digitalisat