Die Sokuten-Klasse (japanisch 測天型敷設艇 Sokuten-gata Fusetsutei) war eine Klasse von 15 Minenlegern der Kaiserlich Japanischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.

Sokuten-Klasse
Der Minenleger Niizaki im Jahr 1942
Der Minenleger Niizaki im Jahr 1942
Schiffsdaten
Land Japan Japan
Schiffsart Minenleger
Bauzeitraum 1937 bis 1944
Stapellauf des Typschiffes 27. April 1938
Gebaute Einheiten 15
Dienstzeit 1938 bis 1960
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 75,53 m (Lüa)
73,52 m (KWL)
69,5 m (Lpp)
Breite 7,85 m
Tiefgang (max.) 2,6 m
Verdrängung Standard: 720 ts/ 732 t
Einsatz: 750 ts/ 762 t
 
Besatzung 100
Maschinenanlage
Maschine 2 MAN Mk.3 Modell 10 Dieselmotoren
Maschinen­leistung 3.600 PS (2.648 kW)
Höchst­geschwindigkeit 20 kn (37 km/h)
Bewaffnung

Sokuten-Klasse

  • 2 × 4 cm Typ 91
  • 2 × 13,2-mm-MG Typ 93
  • bis 120 Seeminen

Hirashima-Klasse

  • 1 × 7,62 cm Typ 3
  • 2 × 13,2-mm-MG Typ 93
  • 36 Wasserbomben
  • bis 120 Seeminen

Geschichte

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Die Boote der späteren Sokuten-Klasse wurden entwickelt, um die Hilfsminenleger der gleichnamigen Klasse von 1911 im Flottendienst zu ersetzen.

Im Rahmen des 3. Kreis-Bauprogramms (Maru 3 Keikaku) von 1937 wurden fünf Einheiten mit den Baunummern 57 bis 61 geordert. Diese wurde bei zwei Privatwerften zwischen April 1938 und Dezember 1939 auf Kiel gelegt und bis Oktober 1940 in Dienst gestellt. Weitere zehn Einheiten mit den Baunummern 170 bis 179 wurden im Rahmen des 4. Kreis-Bauprogramms (Maru 4 Keikaku) geordert. Wovon neun zwischen Dezember 1940 und Juli 1943 in Dienst gestellt wurden. Eine Einheit aus dem zweiten Baulos (Baunummer 179) wurde bereits im Jahr 1942 storniert. In Vorbereitung auf den erwarteten Krieg wurden im August 1941 im Rahmen des Schnellbauprogramms (Maru Kyū Keikaku) weitere vierzehn Einheiten, mit den Baunummern 460 bis 473 geordert. Von diesen wurde nur das Boot mit der Baunummer 460 begonnen und in Dienst gestellt. Die anderen dreizehn Einheiten und weitere zwölf Einheiten aus dem erweiterten 5. Kreis-Bauprogramms (Kai-Maru 3 Keikaku), Baunummern 5421 bis 5432, wurden im August bzw. Mai 1944 storniert.

Die Sokuten-Klasse kann in drei Varianten bzw. Untergruppen unterteilt werden, die in Abfolge gebaut wurden. Die erste Variante, welche auch dem Basisentwurf mit der Bezeichnung H11 entspricht, umfasste die ersten fünf Einheiten. Die zweite Variante, mit einer veränderten Bewaffnung, auch als Hirashima-Klasse bezeichnet bzw. mit der Entwurfsbezeichnung H11B, umfasste die nachfolgenden neun Boote. Die letzte Variante, mit der Entwurfsbezeichnung H13 auch als Ajiro-Klasse bezeichnet, umfasste das letzte auf Kiel gelegte Boot.

Liste der Schiffe

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Bau-Nr. Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Maru 3 Keikaku
57 Sokuten
(測天)
Mitsubishi,
Yokohama
24. Juni 1937 27. April 1938 28. Dezember 1938 versenkt am 25. Juli 1944 durch Luftangriff, bei Palau
58 Shirakami
(白神)
Ishikawajima Zōsen,
Tokio
3. September 1937 25. Juni 1938 25. April 1939 gesunken am 3. März 1944 nach Kollision mit Truppentransporter des Heeres bei der Insel Urup
59 Naryū
(成生)
Mitsubishi,
Yokohama
24. März 1939 28. August 1939 20. Juni 1940 versenkt am 16. Februar 1945 durch amerik. U-Boot USS Sennet, bei der Kii-Halbinsel
60 Kyosai
(巨済)
Ishikawajima Zōsen,
Tokio
22. Juni 1938 29. Juni 1939 27. Dezember 1939 Außerdienststellung am 5. September 1945, Kriegsbeute Vereinigtes Königreich am 20. November 1947, ab 31. März 1948 abgebrochen
61 Ukishima
(浮島)
Ishikawajima Zōsen,
Tokio
28. Juli 1939 9. Dezember 1939 31. Oktober 1940 versenkt am 16. November 1944 durch U-Boot, bei Hatsushima
Maru 4 Keikaku
170 Hirashima
(平島)
Mitsubishi,
Yokohama
6. September 1939 6. Juli 1940 24. Dezember 1940 versenkt am 27. Juli 1943 durch amerik. U-Boot USS Sawfish, westlich der Gotō-Inseln
171 Hōko
(澎湖)
Tama Zōsen,
Tamano
7. November 1940 8. September 1941 20. Dezember 1941 versenkt am 28. September 1943 bei Luftangriff, bei Insel Buka
172 Ishizaki
(石埼)
Mitsubishi,
Yokohama
10. März 1941 13. August 1941 28. Februar 1942 Außerdienststellung am 30. November 1945, Kriegsbeute Vereinigte Staaten am 1. Oktober 1947,
versenkt als Zielschiff am 16. Oktober 1947
173 Takashima
(鷹島)
Nihon Kōkan,
Tsurumi
11. Dezember 1940 18. Oktober 1941 25. März 1942 versenkt am 10. Oktober 1944 durch Luftangriff, vor Okinawa Hontō
174 Saishū
(済州)
Osaka-Eisenwerke,
Sakurajima
15. Januar 1941 15. November 1941 25. April 1942 Außerdienststellung am 22. Oktober 1945, Kriegsbeute Republik China am 3. Oktober 1947,
Umbenannt in Yungtsin (PF-75), Außerdienststellung am 1. Mai 1960
175 Niizaki
(新井埼)
Tama Zōsen,
Tamano
12. Juli 1941 2. März 1942 31. August 1942 am 4. Oktober 1945 bei Muroran auf eine Seemine gelaufen und am Folgetag außer Dienst gestellt,
ab 1947 abgebrochen
176 Yurijima
(由利島)
Nihon Kōkan,
Tsurumi
31. Oktober 1941 4. Juni 1942 25. November 1942 versenkt am 14. Januar 1945 durch amerik. U-Boot USS Cobia, bei Kota Bharu
177 Nuwajima
(怒和島)
Osaka-Eisenwerke,
Sakurajima
26. November 1941 31. Juli 1942 15. November 1942 schwer beschädigt am 30. April 1945 durch Luftangriff,
später in flachem Wasser gesunken und ab 1. September 1948 gehoben und abgebrochen
178 Maeshima
(前島)
Nihon Kōkan,
Tsurumi
20. Juli 1942 18. April 1943 31. Juli 1943 versenkt am 21. Oktober 1944 durch Luftangriff, vor Laoag
179 Moroshima
(諸島)
Hitachi Zōsen,
Innoshima
Bauauftrag storniert 1942
Maru Kyū Keikaku
460 Ajiro
(網代)
Hitachi Zōsen,
Innoshima
6. September 1943 8. April 1944 31. Juli 1944 versenkt am 1. Oktober 1944 durch amerik. U-Boot USS Snapper, nordwestlich der Insel Chichi-jima
461 Futtsu
(富津)
Bauaufträge storniert am 11. August 1944
462 Hamizaki
(波見埼)
463 Hikoshima
(彦島)
464 Himeshima
(姫島)
465 Kamishima
(神島)
466 Kyobun
(巨文)
467 Musō
(無双)
468 Niijima
(新島)
469 Shinoshima
(篠島)
470 Sugashima
(菅島)
471 Tateshima
(立島)
472 Terajima
(寺島)
473 Torai
(虎井)
Kai-Maru 5 Keikaku
5421 Arashima
(荒島)
Bauaufträge storniert am 5. Mai 1944
5422 Awashima
(粟島)
5423 Hayashima
(早島)
5424 Hosojima
(細島)
5425 Kurushima
(来島)
5426 Makishima
(牧島)
5427 Michishima
(満島)
5428 Mishima
(見島)
5429 Ōshima
(大島)
5430 Toshima
(利島)
5431 Tobishima
(飛島)
5432 Tsunoshima
(角島)

Technische Beschreibung

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Britisches Flugabwehrgeschütz QF 2-Pfünder (Typ 91), ähnlich wie ihn die Kaiserlich Japanische Marine verwendete.

Der Rumpf der Boote der Sokuten-Klasse, unterteilt in wasserdichte Abteilungen, war 75,53 Meter lang, 7,85 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 762 Tonnen einen Tiefgang von 2,60 Metern.

Der Antrieb erfolgte durch zwei MAN Mk.3 Modell 10 Dieselmotoren, mit denen eine Gesamtleistung von 3600 PS (2648 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 20 Knoten (37 km/h) und die maximale Fahrstrecke 2550 Seemeilen (4722 km) bei 14 Knoten, wofür 35 Tonnen Dieselkraftstoff gebunkert werden konnten.

Bewaffnung

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Bei Indienststellung der Klasse bzw. den ersten fünf Booten bestand die flugabwehrfähige Artillerie aus zwei 4-cm-Maschinenkanonen Typ 91 und zwei 13,2-mm-Maschinengewehren Typ 93. Die nachfolgenden Boote führten als Ersatz für die 4-cm-MKs ein 7,62-cm-Geschütz des Typ 3. Des Weiteren konnten 36 Wasserbomben und bis zu 120 Seeminen mitgeführt werden.

Bedingt durch die starken alliierten Luftstreitkräfte während des Pazifikkrieges kam es zu einer Verstärkung der leichten Flugabwehrbewaffnung, welche bei Kriegsende aus sechs 2,5-cm-Maschinenkanonen des Typ 96 bestand.

Besatzung

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Die Besatzung hatte eine Stärke von rund 100 Mann.

Literatur

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  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X, S. 200–201.
  • Kure Maritime Museum und Kazushige Todaka: Submarines and Submarine Depot Ships – Selected Photos from the Archives of the Kure Maritime Museum/ The Best from the Collection of Shizuo Fukui’s Photos of Japanese Warships. Naval Institute Press, Annapolis 2020, ISBN 978-1-59114-337-6 (englisch).
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Commons: Minenleger der Kaiserlich Japanischen Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien