Sorauer Tageblatt

Zeitung im Kreis Sorau in der östlichen Niederlausitz

Das Sorauer Tageblatt war eine Zeitung im Kreis Sorau in der östlichen Niederlausitz. Es erschien mit verschiedenen Bezeichnungen und Herausgabehäufigkeiten von 1811 bis 1944 in Sorau.

Sorauer Tageblatt

Hauptsitz Sorau
Erstausgabe 1811
Einstellung 1944
ZDB 1149735-X

Geschichte

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1811 gründete der 23-jährige Buchdrucker Johann Daniel Rauert eine Zeitung in Sorau zur Zeit der französischen Besetzung der Niederlausitz. Seit 1815 gehörte dieses zum Königreich Preußen. Spätestens seit 1816 hieß die Zeitung Niederlausitzischer Anzeiger, ab 1817 Sorauer Wochenblatt. Sie war die einzige wichtige Zeitung in Sorau. 1843 gründete Johann Daniel Rauert zusatzlich das Sorauer Kreisblatt, in dem vor allem amtliche Nachrichten veröffentlicht wurden. Nach seinem Tod 1847 wurde das Sorauer Wochenblatt weiter in dem Verlag J. D. Rauert herausgegeben.

1893 war der Chefredakteur R. Lehmann, die Auflage betrug etwa 5600 Exemplare.[1] Seit 1898 wurde es zum Sorauer Tageblatt umgewandelt, das seitdem täglich außer montags erschien.[2] 1902 war der Chefredakteur Julius, 1908 M. Lehmann.[3]

Im Sorauer Tageblatt erschienen Informationen zum politischen Geschehen in Deutschland und dem Ausland, aus Wirtschaft, Kultur, Sport, Unterhaltung sowie offizielle Bekanntmachungen des Kreises Sorau und viele Beiträge zur regionalen Kultur und Geschichte. Zu den Autoren gehörte Margarete Gebhardt (1928–1935).

Nach 1933 wurde es auch offizielles Organ der NSDAP. 1944 erschienen die letzten Ausgaben. Seit 1945 gehört das Gebiet Sorau zu Polen.

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Digitalisate
Weitere Weblinks

Einzelnachweise

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  1. Sperlings Zeitschriften-Adressbuch, 1893, Teil 2, S. 15; mit diesen Angaben
  2. Joseph Kürschner, Handbuch der Presse, Berlin 1902, S. 1033, mit kurzer Verlagsgeschichte; siehe auch S. 1611; mit Verlagsanzeige
  3. Sperlings Zeitschriften-Adressbuch, 1908, S. 218