Sorna (Dittersdorf)

Ortsteil von Dittersdorf

Sorna ist seit 31. Dezember 2013 ein Ortsteil der Gemeinde Dittersdorf im Saale-Orla-Kreis in Thüringen.

Sorna
Gemeinde Dittersdorf
Koordinaten: 50° 40′ N, 11° 52′ OKoordinaten: 50° 40′ 23″ N, 11° 52′ 4″ O
Höhe: 409 m
Eingemeindet nach: Chursdorf
Postleitzahl: 07907
Vorwahl: 036648
Karte
Lage von Sorna in Dittersdorf
Gehöft in Sorna
Gehöft in Sorna

Geografie

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Sorna, ein Bauernhof, und die unweit am Hof liegenden Waldhäuser befinden sich auf einer flachen und kupierten Hochebene der nördlichen Abdachung des Südostthüringer Schiefergebirges. An dieser Ansiedlung führt die Bundesstraße 2 nahe vorbei und wird durch eine Verbindungsstraße kurz vor Krölpa erreicht.

Geschichte

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Für dieses damals sicherlich alleinige Gehöft ist die urkundliche Ersterwähnung 1378 erfolgt.[1] Mit der Gründung des Rittergutes und dem Anlegen eines Teiches erfolgte der Bau einer Wassermühle. zeitweise sollen aus dem adligen Siedelhof zwei Güter entstanden sein.[2] Die Besitzer der Güter, auch[3] die von Poellnitz, wechselten oft, bis Hans Erdmann von Seydewitz Sorna am 23. Dezember 1699 an die Familie von Tümpling, vertreten durch Georg Wolf I. von Tümpling (1672–1732), verkaufte.[4] Unter seinem Patronat wurde von 1722 bis 1729 die Chursdorfer Kirche samt Familiengruft neu gebaut. Sein Sohn Christian Gottlob I. von Tümpling (1705–1770) stiftete der Chursdorfer Kirche eine Glocke mit seinem Namen und Wappen. Dessen Sohn Heinrich Gottlob Wolf (1757–1814) errichtete die zweite Familiengruft derer von Tümpling an der Chursdorfer Kirche. Er ist jener Wolf, der in Goethes Tagebüchern vorkommt. Die beiden gusseisernen Tafeln mit den Namen und Lebensdaten der in den Grüften bestatteten Familienmitglieder hängen heute in der Kirche. Die genealogische Fortführung des Adelsgeschlechts geht dann später weiter mit Wolf von Tümpling (1809–1870), liiert mit Karoline Freiin von Gaertner. Dieser Sornaer Gutsherr war Kammerherr in Bayern und Besitzer mehrerer Güter, auch von Hermsdorf und Näthern. Erbe[5] wurde Wilhelm von Tümpling (1832–1887), sächsischer Kammerherr und verheiratet mit Maria Luise von Arnim-Kriebstein, respektive mit ihren Sohn Wolf von Tümpling (1858–1915) als Majoratsherrn auf Sorna. Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels war der Major d. R. Hans von Tümpling der letzte Grundbesitzer bis zur Bodenreform.

  • 1806 wurde Sorna durch die Franzosen verwüstet, wobei auch alle Akten, Bücher und Gemälde auf dem Hof zu einem Haufen zusammengetragen und verbrannt wurden.
  • 1875 brannte Sorna erneut bis auf eine Ecke des Herrenhauses nieder.
  • 1877 wurde Gut Sorna Majorat
  • 1945 Enteignung des Gutes, 246 Jahre im Besitz der Tümplingschen Familie.

Am 20. Oktober 1943 trafen Fliegerbomben das Gehöft.[6]

Jahrzehntelang gehörte der Ort zur Gemeinde Chursdorf. Als diese am 31. Dezember 2013 nach Dittersdorf eingemeindet wurde, wurde Sorna ein eigenständiger Ortsteil der Gemeinde Dittersdorf.

Literatur

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  • Sorna, in: Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. Teil A (Uradel), Band XIX, Band 92 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn, 1987, S. 481–491. ISSN 0435-2408.
  • von Tümpling. Geschichte des Geschlechtes von Tümpling. Band 4, 1890 bis 2020. Basierend auf dem Privatdruck von 1987, Hrsg. Wolf von Tümpling, tredition (Verlag), Hamburg 2020, S. 28–34; S. 139–145. ISBN 978-3-347-13852-0.
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Commons: Sorna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad-Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 269.
  2. Alexander Blöthner: Sagenhafte Wanderungen im Saale-Orla-Raum. Sagen und alte Geschichten, Altertümer, Kirchen, Schlösser, Archäologische Fundstätten, Alteuropäische Flurnamen, Magische Orte, Heidnische Kultverdachtsplätze 1. Online-Ressourcen Auflage. 1. Obere Orlasenke mit Neustadt an der Orla, Triptis, Auma und ihrer jeweiligen Umgebung, Unterwegs im Südraum von Auma. Die Rittergüter. Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-7460-3016-6, S. 292–293 (google.de [abgerufen am 20. September 2022]).
  3. Paul von Poellnitz: Stammtafeln Familie von Poellnitz. In: Bernhard von Poellnitz, Max Freiherr von Pölnitz (Hrsg.): Familie von Poellnitz. Haus Schwarzbach vor der Spaltung in 5 Linien, Sorna. Julius Sittenfeld, Berlin 1893, S. Tafel II. (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 20. September 2022]).
  4. Wolf von Tümpling: Geschichte des Geschlechtes von Tümpling. Band 1: Bis 1551. Hermann Böhlau, Weimar 1888; Band 2: Bis zur Gegenwart. Hermann Böhlau, Weimar 1892; Band 3: Geschichte der 1822 bzw. 1867 im Mannstamm erloschenen Häuser Posewitz und Tasekirchen (Tümpling). Hermann Böhlau, Weimar 1894.
  5. Gothaisches Genealogischen Taschenbuch der Adeligen Häuser 1900. In: "Der Gotha". 1. Auflage. Tümpling, I. Linie. Justus Perthes, Gotha Januar 1900, S. 825–827 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 20. September 2022]).
  6. Günter Steiniger: Mühlen an der Auma, der Triebes, der Leuba und im Güldetal. Mit den Mühlen am Kesselbach, Finkenbach, Pöllnitzbach, Struthbach, Floßbach sowie dem Seebach. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2011, ISBN 978-3-86777-296-9, S. 18–20.