Sparkasse Koblenz

rheinland-pfälzische Sparkasse mit Sitz in Koblenz

Die Sparkasse Koblenz ist eine rheinland-pfälzische Sparkasse mit Sitz in Koblenz. Sie ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und entstand am 1. Juli 1974 aus der Fusion der Kreis- und der Stadtsparkasse Koblenz.

Logo der Sparkassen  Sparkasse Koblenz
Hauptstelle in Koblenz
Hauptstelle in Koblenz
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Bahnhofstraße 11
56068 Koblenz
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Bankleitzahl 570 501 20[1]
BIC MALA DE51 KOB[1]
Gründung 1. Juli 1974
Verband Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
Website www.sparkasse-koblenz.de
Geschäftsdaten 2023[2]
Bilanzsumme 5,902 Mrd. Euro
Einlagen 4,351 Mrd. Euro
Kundenkredite 4,225 Mrd. Euro
Mitarbeiter 788
Geschäftsstellen 39
Leitung
Verwaltungsrat David Langner (Vorsitzender)
Vorstand Matthias Nester (Vorsitzender)
Jörg Perscheid
Liste der Sparkassen in Deutschland

Organisationsstruktur

Bearbeiten

Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Koblenz umfasst die kreisfreie Stadt Koblenz sowie einen Teil des Landkreises Mayen-Koblenz (der frühere Landkreis Koblenz). Träger der Sparkasse ist der Zweckverband Sparkasse Koblenz, dem die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz angehören. Rechtsgrundlagen sind das Sparkassengesetz für Rheinland-Pfalz und die Satzung der Sparkasse. Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vorstand.

Die Sparkasse Koblenz ist Mitglied des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz und über diesen auch im Deutschen Sparkassen- und Giroverband.

Geschäftszahlen

Bearbeiten

Die Sparkasse Koblenz wies im Geschäftsjahr 2023 eine Bilanzsumme von 5,902 Mrd. Euro aus und verfügte über Kundeneinlagen von 4,351 Mrd. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2023 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 70. Sie unterhält 39 Filialen/Selbstbedienungsstandorte und beschäftigt 788 Mitarbeiter.[3] Sie ist die zweitgrößte Sparkasse in Rheinland-Pfalz.

Sparkassen-Finanzgruppe

Bearbeiten

Die Sparkasse Koblenz ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und gehört damit auch ihrem Haftungsverbund an. Er sichert den Bestand der Institute und sorgt dafür, dass sie auch im Fall der Insolvenz einzelner Sparkassen alle Verbindlichkeiten erfüllen können. Die Sparkasse vermittelt Bausparverträge der regionalen Landesbausparkasse, offene Investmentfonds der Deka und Versicherungen der Provinzial Rheinland. Im Bereich des Leasing arbeitet die Sparkasse Koblenz mit der Deutschen Leasing zusammen. Die Funktion der Sparkassenzentralbank nimmt die Landesbank Baden-Württemberg wahr.

Geschichte

Bearbeiten

Der Vorläufer der Sparkasse Koblenz geht auf einen Erlass vom 20. April 1804 durch den französischen Präfekten Mouchard de Chaban zur Gründung eines Pfandhauses zurück. Koblenz hatte zu dieser Zeit etwa 10.000 Einwohner und gehörte zum französischen Département de Rhin-et-Moselle. Präfekt Chaban stattete das neue Institut mit 100.000 Francs aus. Nach dem Wiener Kongress 1815 kümmerten sich die Preußen um das Pfand- und Leihhaus. Das später Leih- und Sparkasse heißende Institut war für den gesamten Regierungsbezirk zuständig und blieb bis 1843 das einzige Geldinstitut in der Region. Nachdem die Stadt Koblenz 1845 ein eigenes Pfandhaus gegründet hatte, wurde das alte Institut aufgelöst und eine städtische Sparkasse eröffnet.

Die städtische Sparkasse in Ehrenbreitstein wurde 1885 gegründet und kam infolge der Eingemeindung von Ehrenbreitstein im Jahr 1937 zur Stadtsparkasse Koblenz. Am 26. März 1892 folgte die Gründung einer Kreissparkasse für den Kreis Koblenz.

Durch den Ersten Weltkrieg und die darauffolgende Besetzung des Rheinlands durch die Siegermächte konzentrierten sich beide Sparkassen hauptsächlich auf die Finanzierung von Lebensmittelkäufen und die Familienunterstützung durch die kommunalen Körperschaften. Nach der durchgestandenen Hyperinflation und der Einführung der Rentenmark gingen die meisten Konten unter und die Stadtsparkasse wies nur noch ein gesamtes Sparguthaben von 8.000 Rentenmark aus.

Im Zweiten Weltkrieg wurden bei Luftangriffen die Hauptstellen beider Sparkassen in Koblenz zerstört. Der Geschäftsbetrieb der Stadtsparkasse wurde in der Zweigstelle in Ehrenbreitstein betrieben, der der Kreissparkasse in einem Hotel in Stolzenfels. Nach dem Krieg ließen die Amerikaner vorerst nur den Betrieb der Kreissparkasse zu, da diese noch über größere Geldbestände verfügte. Das Abheben von Geld wurde zwischenzeitlich verboten.

Bei einem Raubüberfall zusammen mit vier Komplizen erschoss Dieter Freese am 14. Februar 1962 den Filialleiter der Geschäftsstelle Winningen. Am 9. März 1962 wurde Freese auf der Flucht gefasst und später zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.[4]

Am 1. Juli 1974 fusionierten Stadt- und Kreissparkasse zur Sparkasse Koblenz. Notwendig wurde die Fusion vor allem wegen der vorangegangenen Gebietsreform in Rheinland-Pfalz. Die alte Hauptstelle der Sparkasse in der Bahnhofstraße wurde 1977/1978 durch einen Neubau ersetzt.

Ein folgenschwerer Bankraub auf die Geschäftsstelle Schenkendorfplatz ereignete sich am 5. Oktober 1982. Zwei Bankräuber nahmen fast 15 Stunden lang neun Geiseln. Um ein Fluchtfahrzeug zu erpressen, schoss einer der Räuber dem 19 Jahre alten Bankkaufmann Detlef Becker ins Knie, der infolgedessen wenige Tage später an einer Lungenembolie verstarb. Die Täter erbeuteten zunächst 1,2 Millionen DM, wurden aber später gefasst und wegen Mordes verurteilt.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Sparkassenrangliste 2023. (PDF; 38 kB; 8 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 11. Mai 2024, abgerufen am 11. Mai 2024.
  3. Sparkassenrangliste 2023. (PDF; 38 kB; 8 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 11. Mai 2024, abgerufen am 11. Mai 2024.
  4. 50 Jahre nach dem Raubmord: Lebt „Gangsterboss“ Freese noch? in: Rhein-Zeitung, 15. Februar 2012

Koordinaten: 50° 21′ 16,5″ N, 7° 35′ 31,5″ O