Bezirk Spittal an der Drau

Verwaltungsbezirk von Kärnten, Österreich
(Weitergeleitet von Spittal an der Drau (Bezirk))

Der Bezirk Spittal an der Drau ist ein politischer Bezirk des österreichischen Bundeslandes Kärnten. Sitz der Bezirkshauptmannschaft ist Spittal an der Drau.

Bezirk Spittal an der Drau
Lage im Bundesland Kärnten
Lage des Bezirks Bezirk Spittal an der Drau im Bundesland Kärnten (anklickbare Karte)Bezirk FeldkirchenBezirk HermagorKlagenfurt am WörtherseeBezirk Klagenfurt-LandBezirk St. Veit an der GlanBezirk Spittal an der DrauVillachBezirk Villach-LandBezirk VölkermarktBezirk Wolfsberg
Lage des Bezirks Bezirk Spittal an der Drau im Bundesland Kärnten (anklickbare Karte)
Basisdaten
Bundesland Kärnten
NUTS-III-Region AT-212
Verwaltungssitz Spittal an der Drau
Fläche 2.764,99 km²
(31. Dezember 2019)
Einwohner 75.651 (1. Jänner 2024)
Bevölkerungsdichte 27 Einw./km²
Kfz-Kennzeichen SP
Bezirkskennzahl 206
Webseite www.bh-spittal.ktn.gv.at
Karte
Lage der Gemeinde Bezirk Spittal an der Drau im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)Bad KleinkirchheimBaldramsdorfBerg im DrautalDellach im DrautalFlattachGmünd in KärntenGreifenburgGroßkirchheimHeiligenblut am GroßglocknerIrschenKleblach-LindKrems in KärntenLendorfLurnfeldMallnitzMaltaMillstatt am SeeMörtschachMühldorfOberdrauburgObervellachRadentheinRangersdorfReißeckRennweg am KatschbergSachsenburgSeeboden am Millstätter SeeSpittal an der DrauStallSteinfeld (Kärnten)TrebesingWeißenseeWinklernKärnten
Lage der Gemeinde Bezirk Spittal an der Drau im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)

Geographie

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Der Bezirk ist mit einer Fläche von 2.763,99 km² der mit Abstand größte Bezirk Kärntens, nach dem Bezirk Liezen in der Steiermark der zweitgrößte Bezirk Österreichs und größer als das Bundesland Vorarlberg. Er ist im Wesentlichen deckungsgleich mit der als Oberkärnten bezeichneten Region im Norden und Westen des Bundeslands. Geprägt ist die Region im Norden und Westen von den Bergen der Hohen Tauern, deren zahlreiche Dreitausender zu den höchsten Gipfeln Österreichs zählen, einerseits, und der Ebene des Oberen Drautals sowie Mölltal, Maltatal und Liesertal andererseits. Im Osten bzw. Süden des Bezirks befinden sich mit dem Millstätter See und dem Weißensee zwei der vier großen Seen Kärntens.

Der Bezirk Spittal an der Drau grenzt im Westen an Osttirol und im Norden an das Bundesland Salzburg.

Etwa 42 Prozent der Fläche sind bewaldet, fast dreißig Prozent entfallen auf Almen, nur neun Prozent werden landwirtschaftlich genutzt. Ein Sechstel sind „Sonstige Flächen“, wozu neben Verkehrsflächen auch vegetationslose Flächen im Hochgebirge zählen.[1]

Angrenzende Gebietskörperschaften

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Zell am See (Sbg.) Sankt Johann im Pongau, Tamsweg (Sbg.) Murau (St.)
Lienz (T.)   Feldkirchen
Hermagor Villach-Land

Angehörige Gemeinden

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Der Bezirk Spittal an der Drau umfasst 33 Gemeinden, darunter drei Städte und zehn Marktgemeinden. Die Einwohnerzahlen stammen vom 1. Jänner 2024.[2]

 
Gemeinde slowenisch Lage Ew km² Ew / km² Gerichts­bezirk Region Typ
Bad Kleinkirchheim
 
  1.663 74,05 22 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Baldramsdorf
 
  1.846 37,94 49 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Berg im Drautal
 
  1.233 54,27 23 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Dellach im Drautal
 
  1.606 76,12 21 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Flattach
 
Blate   1.151 98,70 12 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Gmünd in Kärnten
 
Sovodenj   2.572 31,56 81 Spittal an der Drau Stadt-
gemeinde

 

 

Greifenburg
 
  1.717 76,28 23 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Großkirchheim
 
  1.319 109,75 12 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Heiligenblut am Großglockner
 
Sveta Kri   948 193,53 4,9 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Irschen
 
  1.917 33,35 57 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Kleblach-Lind
 
  1.165 62,99 18 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Krems in Kärnten
 
  1.614 207,14 7,8 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Lendorf
 
  1.761 34,31 51 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Lurnfeld
 
Lurnsko Polje   2.657 33,02 80 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Mallnitz
 
Malnice   778 111,91 7 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Malta
 
  1.875 261,92 7,2 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Millstatt am See
 
Milje   3.482 57,74 60 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Mörtschach
 
  819 74,84 11 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Mühldorf
 
Mlinče   1.004 24,36 41 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Oberdrauburg
 
Zgornji Dravograd   1.210 69,93 17 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Obervellach
 
Zgornja Bela   2.186 104,42 21 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Radenthein
 
Radenče   5.756 89,33 64 Spittal an der Drau Stadt-
gemeinde

 

 

Rangersdorf
 
  1.702 84,27 20 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Reißeck
 
  2.078 139,85 15 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Rennweg am Katschberg
 
  1.678 120,82 14 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Sachsenburg
 
  1.334 42,61 31 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Seeboden am Millstätter See
 
Jezernica   6.722 44,41 151 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Spittal an der Drau
 
Špital ob Dravi   15.269 48,52 315 Spittal an der Drau Stadt-
gemeinde

 

 

Stall
 
Štal   1.479 96,40 15 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Steinfeld
 
  2.016 81,37 25 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Trebesing
 
Trebežinče   1.146 73,76 16 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Weißensee
 
  764 78,11 9,8 Spittal an der Drau Gemeinde

 

 

Winklern
 
  1.184 37,38 32 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

 

 

Bevölkerungsentwicklung

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Die Bevölkerungszahl beträgt aktuell 75.868 Einwohner (2020). Das bedeutet, dass seit dem Höchststand von 81.719 im Jahr 2001 fast 6.000 Personen verloren gingen.[3] Nur 5 der 33 Gemeinden konnten Einwohner dazugewinnen. An erster Stelle Seeboden durch seine Nähe zur Bezirksstadt Spittal, die Lage am Millstätter See und ein Pflegeheim. Dass ein Pflegeheim Einwohner bringt, beweisen auch Winklern und Mühldorf. Geringen Zuwachs gab es noch in Millstatt und Baldramsdorf. Die 3 Gemeinden mit den stärksten Rückgängen sind Krems (über 20 %) und Mallnitz und Mörtschach mit knapp unter 20 %.

 
Das Mölltal – Heimat vieler Tunnelbauer

Der Bevölkerungsrückgang wird sich voraussichtlich fortsetzen. Ein Grund sind Studenten, die wegen fehlender Arbeitsplätze nicht mehr in die Heimatgemeinde zurückkehren.[4] Weitere Gründe sind das niedrige Durchschnittseinkommen und die hohe Arbeitslosenquote:[5][6]

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Eine Besonderheit ist, dass besonders viele Männer aus dem Mölltal im Tunnelbau arbeiten. So kamen 2011 etwa 50 Arbeiter aus der kleinen Gemeinde Stall beim Bau des Bosruck Tunnels zum Einsatz.[7] Schon seit Generationen arbeiten Mölltaler europaweit im Tunnelbau.[8]

Wirtschaft

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Die Wirtschaft im Bezirk Spittal hat einen deutlichen Schwerpunkt im Tourismus, auch der Produktionssektor ist überdurchschnittlich, mit besonders starker Bauwirtschaft.

Wirtschaftsstruktur

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Der Anteil der Bevölkerung, der in der Land- und Forstwirtschaft tätig ist, entspricht dem Kärntner Durchschnitt. Stärker ausgeprägt ist der Produktionssektor, wo 30,1 % der Bevölkerung tätig sind (2017), dafür ist der Dienstleistungssektor schwächer ausgebildet:[9]

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Spittal
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Kärnten
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Österreich

Im Bezirk Spittal/Drau ist der Anteil der Auspendler sehr hoch, fast ein Drittel der Erwerbstätigen hat seinen Arbeitsplatz in einem anderen Bezirk. Dagegen ist der Anteil der Einpendler mit 15 % relativ gering.[10]

 
Almabtrieb in Bad Kleinkirchheim

Land- und Forstwirtschaft

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In der Landwirtschaft liegt der Schwerpunkt in der Rinderhaltung, deren Basis die Grünlandbewirtschaftung ist. Beinahe ein Drittel der 150.000 ha Grünland in Kärnten liegen im Bezirk Spittal. Speziell stark ausgebildet ist die Almbewirtschaftung. Auf den 30.000 ha Almfutterflächen werden 19.625 GVE von 285 Sennern gehalten (Stand 2017). Wie in allen Kärntner Bezirken verringert sich auch in Spittal sowohl die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe (auf 1.636, eine Abnahme von 1,7 % gegenüber 2016) als auch die Anzahl der gehaltenen Rinder (37.217 im Jahr 2017, minus 1,1 % gegenüber 2016).

In der Forstwirtschaft ist auf Grunde der Höhenlage der Verkauf von Nadelholz die Haupteinnahmequelle. Im Jahr 2017 wurden 442.606 Festmeter Holz verkauft, davon waren über 99 % (440.064 Festmeter) Nadelholz.[11]

 
Holzverarbeitung im Drautal (Sachsenburg)

Industrie / Verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren

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Die Top-5-Industriebetriebe im Bezirk Spittal an der Drau sind (Stand 2017):

  • RHI Magnesita in Radenthein: Zentrale in Wien, Herstellung von feuerfesten Materialien
  • Strabag AG in Spittal/Drau: Zentrale in Wien, Internationale Firma in der Bauindustrie
  • Merck KG in Spittal: Zentrale in Darmstadt, Pharma, Chemie, Biotech
  • Noritec Holzindustrie GmbH in Sachsenburg: Teil der Hasslacher Holding GmbH, Holzverarbeitung
  • Kärntnermilch reg.Gen.m.b.H. in Spittal: Milch und Milchprodukte
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Anzahl der Betriebe je Gemeinde

Während es nur eine geringe Anzahl an Großbetrieben gibt, ist der Anteil an Klein- und Kleinstbetrieben hoch gegenüber anderen Kärntner Bezirken.[10]

 
Baden am Millstätter See
 
Eislaufen am Weißensee

Fremdenverkehr

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Der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft im Bezirk Spittal/Drau. Von den 13 Millionen Nächtigungen in Kärnten entfielen knapp 4 Millionen auf Spittal (Werte Wirtschaftsjahr 2017). Die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden ist recht unterschiedlich:

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Übernachtungen im Tourismusjahr 2017 (in Tausend)

Hauptanziehungspunkte sind dabei vor allem die beiden großen Seen Millstätter See und Weißensee, sowie die Schigebiete wie Bad Kleinkirchheim, Katschberg und Heiligenblut. Auch der Nationalpark Hohe Tauern und der Biosphärenpark Nockberge liegen zu großen Teilen im Bezirk.[12] Trotz dieser Vielfalt liegt die Entwicklung im Tourismus unter dem Durchschnitt von Kärnten und Österreich:[10]

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Entwicklung der Nächtigungen

 
Magnesitbergbau in Radenthein

Seit mehr als 100 Jahren wird in Radenthein Magnesit abgebaut. Das Mineral wird vor Ort von der Firma RHI Magnesita zur Herstellung von feuerfesten Werkstoffen verwendet.[13] Im Untertag-Abbau fördern 11 Beschäftigte 67.995 t Magnesit (Stand 2016).[14]

 
Tauernbahn, Falkensteinbrücke

Infrastruktur / Verkehr

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Commons: Bezirk Spittal an der Drau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ein Blick auf die Gemeinde, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Oktober 2020.
  2. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2024 (Gebietsstand 1.1.2024) (ODS)
  3. Bevölkerung nach Gemeinden, Stand 1.1.2020, Statistik Austria. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
  4. Kleine Zeitung, Die Bezirke Spittal und Hermagor schrumpfen. 3. März 2016, abgerufen am 7. Januar 2019.
  5. Bruttomedianeinkommen. Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds, 16. Juli 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. November 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/wibis.kwf.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Gesamt. Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds, 19. März 2018, abgerufen am 24. November 2023.
  7. OÖNachrichten, Tunnel-Blick. 26. Februar 2011, abgerufen am 7. Januar 2019.
  8. Südwestrundfunk, Stuttgart. 28. Mai 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de
  9. WIBIS, Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds - Bezirksprofil 2017. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  10. a b c WIBIS, Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds - Bezirksprofil 2017. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  11. Land Kärnten, Landwirtschaftsbericht 2017. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  12. Land Kärnten, Tourismus. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  13. ORF Kärnten, 100 Jahre RHI-Werk Radenthein. 11. April 2012, abgerufen am 7. Januar 2019.
  14. Bundesministerium Nachhaltigkeit und Tourismus, Österreichisches Montanhandbuch. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  15. Österreich Tourismus Portal, Großglockner Hochalpenstraße. Abgerufen am 7. Januar 2019.

Koordinaten: 46° 48′ N, 13° 30′ O