St. Georgen im Lavanttal
Sankt Georgen im Lavanttal (amtlich St. Georgen im Lavanttal) ist eine Gemeinde mit 1913 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wolfsberg in Kärnten, Österreich.
St. Georgen im Lavanttal
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Wolfsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | WO | |
Fläche: | 72,38 km² | |
Koordinaten: | 46° 43′ N, 14° 55′ O | |
Höhe: | 446 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.913 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9423 | |
Vorwahlen: | 0 43 57 | |
Gemeindekennziffer: | 2 09 14 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfplatz 10 9423 St. Georgen im Lavanttal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Markut (TS) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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Lage von St. Georgen im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg | ||
Blick von Steinberg-Oberhaus auf die Burgruine Stein und das untere Lavanttal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde liegt im unteren Lavanttal und erstreckt sich vom Lavantfluss auf die Hänge der Koralpe. Der Hauptort St. Georgen liegt 17 Kilometer südlich der Bezirkshauptstadt Wolfsberg.
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde ist in sieben Katastralgemeinden (Andersdorf, Gundisch, Krakaberg, Herzogberg, Raggane, St. Georgen-Hartneidstein, Steinberg) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Allersdorf (123)
- Andersdorf (98)
- Fransdorf (61)
- Götzendorf (12)
- Gundisch-Mitte (29)
- Gundisch-Nord (27)
- Gundisch-Süd (15)
- Herzogberg (57)
- Hofwiesen (161)
- Krakaberg (7)
- Matschenbloch (94)
- Niederhof (45)
- Oberrainz (41)
- Pfaffendorf (73)
- Pontnig (55)
- Raggane (39)
- St. Georgen im Lavanttal (705)
- Steinberg-Hart (67)
- Steinberg-Oberhaus (40)
- Unterpichling (44)
- Unterrainz (120)
Nachbargemeinden
BearbeitenSankt Andrä | Frantschach-Sankt Gertraud | Bad Schwanberg (DL) |
Wies (DL) | ||
Sankt Paul | Lavamünd | Eibiswald (DL) |
Geschichte
BearbeitenDer antike Steinbruch Spitzelofen am oberen Steinberg weist auf römische Besiedlung hin, er war Teil eines römischen Gutshofs bei der heutigen Ortschaft Allersdorf.
Die Burg Stein östlich des heutigen St. Georgen, erstmals 1214 urkundlich erwähnt, wurde vermutlich von Salzburger Gefolgsleuten errichtet und bildete das Verwaltungszentrum des heutigen Gemeindegebiets. Sie besaß im 13. Jahrhundert, als sie sich im Besitz der Herren von Pettau befand, einen Burgfried (Niedergerichtsbezirk). Die bereits 1184 erstmals genannte und für den Ort und die heutige Gemeinde namensgebende Kirche St. Georg unter Stein bzw. am Steinberg war wohl zunächst eine Eigenkirche der Burgherren und wurde 1245 dem nahegelegenen Stift St. Paul angeschlossen und ist seit 1246 Pfarrkirche.
1864 wurde aus den Gemeinden Steinberg, Herzogberg und Paierdorf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal gegründet. Bei der Kärntner Gemeindestrukturreform erfolgte zum 1. Jänner 1973 die Eingemeindung nach Sankt Paul im Lavanttal. Eine Vereinsgemeinschaft St. Georgen wurde gegründet, um kulturell eigenständig zu bleiben. 1990 kam es durch eine Volksbefragung zur Wiedererlangung der Selbstständigkeit, neuer Bürgermeister wurde Karl Markut.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Abnahme der Einwohnerzahl seit 2001 erfolgt vor allem wegen einer negativen Wanderungsbilanz.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pfarrkirche St. Georgen im Lavanttal
- Filialkirche Heiliges Kreuz in Andersdorf
- Burg Stein in Steindorf-Oberhaus (privat, Besichtigung möglich)
- Römischer Steinbruch Spitzelofen
Bevölkerung
BearbeitenZum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Sankt Georgen 2.187 Einwohner, davon waren 98,4 % österreichische Staatsbürger. 96,9 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 0,9 % zur evangelischen Kirche, 1,3 % waren ohne religiöses Bekenntnis.[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaftssektoren
BearbeitenDie folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[7] | 2011 | 2001 | 2021[7] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 82 | 150 | 181 | 96 | 104 | 139 |
Produktion | 27 | 22 | 17 | 203 | 69 | 65 |
Dienstleistung | 55 | 55 | 36 | 289 | 146 | 104 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Windpark
BearbeitenAm 15. Juli 2021 wurde Spatenstich gefeiert für den ersten Windpark Kärntens (2 erste Windräder drehen sich bereits am Plöckenpass). Hoch über dem Lavanttal werden 8 Windkraftwerke mit einer Gesamthöhe von 150 m bis zur Rotorspitze mit einer Gesamtinvestition von 42 Millionen Euro entstehen: 6 auf der Steinberger Alpe (Gemeinde St. Georgen bis Juni 2022) und 2 auf der Soboth (Gemeindegebiet Lavamünd bis Oktober 2022 auf 1400 m Höhe) Es wurden bereits die ersten Fundamente betoniert.[8][9]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahl 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Sitze SPÖ, 5 TS, 4 ÖVP und 4 Die Freiheitliche und Unabhängige St. Georgen (FPÖ).[10]
- Mit den Gemeinderatswahl 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Sitze Team Stronach (TS), 5 SPÖ, 2 ÖVP und 2 FPÖ.[11]
Bürgermeister
BearbeitenDirekt gewählter Bürgermeister ist Karl Markut (Team Stronach, davor SPÖ).
Wappen
BearbeitenIm Wappen von Sankt Georgen steht die im Zinnenschnitt geteilte untere Hälfte in Silber für die Burg Stein als historisches lokales Herrschaftszentrum, der von einer Lanze durchbohrte Drache ist das Attribut des Pfarr- und Gemeindepatrons St. Georg. Die in der oberen Schildhälfte nach außen wachsenden Äste mit einem Apfel und einer Birne stehen für die Bedeutung des Obstbaus und der Mostherstellung im Gemeindegebiet.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: Ein von Rot und Silber erhöht im Zinnenschnitt geteilter Schild, pfahlweise belegt mit einer abgeledigten, farbverwechselten Lanze, aus deren Schaft am Schnitt silbern auswärts zwei bogenförmige, belaubte Zweige, der vordere mit einem Apfel, der hintere mit einer Birne in das obere Feld wachsen, und die im unteren Feld einen grünen Drachen mit roter Flammenzunge und roten Waffen durchbohrt.[12]
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 6. Juli 1993 verliehen. Die Fahne ist Rot-Grün mit eingearbeitetem Wappen.
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Friedrich Orter (* 1949), Journalist und Autor
- Maria-Luise Mathiaschitz (* 1957), Politikerin (SPÖ) und Ärztin
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Bearbeiten- Armin Geißler (* 1965), Politiker (SPÖ)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 2. April 2020.
- ↑ Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 17. Oktober 2023.
- ↑ Spatenstich für ersten Windpark orf.at, 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
- ↑ Spatenstich des ersten Windparks in Kärnten igwindkraft.at, 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung ( des vom 25. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinderatswahl 2021. Land Kärnten, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. November 2021; abgerufen am 7. November 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 244