St. Lambertus (Ascheberg)
Die katholische Pfarrkirche St. Lambertus ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Ascheberg, einer Gemeinde im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte und Architektur
BearbeitenDie um 1022 erstmals urkundlich erwähnte Kirche, ist wahrscheinlich eine Urpfarre des heiligen Liudger, sie wurde wohl bis zur Mitte des neunten Jahrhunderts gegründet. Die weiträumige spätgotische Hallenkirche von vier Jochen mit hochaufsteigenden Gewölben ist mit hohen dreibahnigen Maßwerkfenstern mit Fischblasenfigurationen ausgestattet. Unter dem südöstlichen Fenster findet sich die Bezeichnung 1524. Der rechteckige Chor wurde 1737 nach einem Entwurf von Johann Conrad Schlaun aus Backstein gebaut. Der reich geschmückte neugotische Westturm mit zweigeschossigen Kapellenanbauten wurde 1909 unter der Bauleitung des Mainzer Dombaumeisters Ludwig Becker angefügt.[1] Der Kirchturm wurde im September 2016 von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen als Denkmal des Monats in Westfalen-Lippe ausgezeichnet.[2]
Ausstattung
Bearbeiten- Geschnitzter Hochaltaraufsatz mit Heiligenfiguren aus Amersfoort von 1697
- geschnitzte barocke Kommunionbank (wurde 1959 erworben)
- geschnitztes barockes Chorgestühl (wurde 1959 erworben)
- Das Altarbild aus dem 17. Jahrhundert, mit Darstellung der Kreuzabnahme, stammt ursprünglich aus einer Kirche in Kirchhundem.
- Achteckiger Taufstein mit Maßwerkdekor aus der Erbauungszeit der Kirche
- Doppelmadonna von 1690[3]
Heiligenfiguren
BearbeitenAn der Rückwand unterhalb der Orgelbühne sieht man vier steinerne Heiligenfiguren im neogotischen Stil. Es sind St. Antonius von Padua, der Erzengel Michael, St. Josef und St. Aloysius. Sie sind Arbeiten des aus Ascheberg stammenden Bildhauers Anton Rüller.
Von demselben stammen auch die außen am Turm angebrachten Heiligenfiguren. Besonders erwähnenswert ist die Figur des Hl. Lambertus, der mit einem Modell der Ascheberger Kirche in der Hand geschaffen wurde.[4]
Glocken
BearbeitenIm Turm hängt ein sechsstimmiges Bronzegeläut mit Glocken aus verschiedenen Epochen.[5] Die verzogene Tonlinie der großen Glocken verleiht dem Geläut seinen unverwechselbaren Charakter.
Nr. | Name/Patron | Nominal | Gewicht | Gussjahr | Gießer |
---|---|---|---|---|---|
1 | Josefsglocke | c′-5 | 2.500 kg | 1947 | Petit & Edelbrock Gescher |
2 | Lambertusglocke | d′+3 | 1.750 kg | 1947 | Petit & Edelbrock Gescher |
3 | große Katharinenglocke | e′=0 | 1.180 kg | 1947 | Petit & Edelbrock Gescher |
4 | kleine Katharinenglocke | f′-8 | 950 kg | 1503 | Wolter Westerhues |
5 | Marienglocke | g′+2 | 670 kg | 1947 | Petit & Edelbrock Gescher |
6 | Hugoglocke | a′+7 | 470 kg | 1910 | Petit & Edelbrock Gescher |
Literatur
Bearbeiten- Wilfried Hansmann, Dorothea Kluge (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band 2: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1969, S. 25.
- Ursula Quednau (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band II: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 34.
Weblinks
Bearbeiten- Website der katholischen Kirchengemeinde St. Lambertus, abgerufen am 17. Mai 2018.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ursula Quednau (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band II: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 34.
- ↑ Leonhard Lamprecht: Denkmal des Monats: Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Lambertus in Ascheberg. LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2016; abgerufen am 20. Oktober 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wilfried Hansmann, Dorothea Kluge (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band 2: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1969, S. 25.
- ↑ Kunstführer Nr. 1968, Verlag Schnell & Steiner
- ↑ Reinhard Schütte: Ascheberg St. Lambertus. In: Schnell & Steiner (Hrsg.): Kirchenführer. 1. Auflage. Schnell & Steiner, München 1991, S. 17–18.
Koordinaten: 51° 47′ 22″ N, 7° 37′ 11,2″ O