St. Nikolaus (Wolpertstetten)
Die römisch-katholische Filialkirche St. Nikolaus in Wolpertstetten, einem Gemeindeteil von Blindheim, gehört zur Pfarrei Unterglauheim und liegt im Landkreis Dillingen an der Donau im bayrischen Regierungsbezirk Schwaben. Die Kirche wurde 1750 errichtet und besitzt Deckenmalereien aus der Entstehungszeit.
Geschichte
Bearbeiten1150 wurde der Ort als „Vollparnstetten“ erstmals erwähnt. Bereits für das Jahr 1215 ist eine Kirche bezeugt. Ob diese jemals Pfarrkirche war, ist nicht nachzuweisen. Im 13. Jahrhundert gelangte Wolpertstetten in den Besitz des Klosters Kaisheim. Die heutige, dem heiligen Nikolaus gewidmete Kirche ließ der Abt von Kaisheim, Cölestin I. Meermols, 1750 errichten. Als Baumeister wird Johann Georg Hitzelberger aus Ziemetshausen vermutet.
Wolpertstetten gehörte zunächst zur Pfarrei Blindheim, von der es 1921 abgetrennt und Unterglauheim zugeteilt wurde.
Architektur
BearbeitenAußenbau
BearbeitenPilaster gliedern den schlichten Bau, der im Osten in einen korbbogigen Chor mündet. Im Chorscheitel springt der quadratische Unterbau des Turmes risalitartig hervor. Das sechseckige Turmobergeschoß ist mit einer Zwiebelhaube bekrönt. Die Westfassade ist ebenfalls durch Pilaster gegliedert und durch profilierte Gesimse unterteilt. Der Eingang befindet sich an der Südseite, an die auch die Sakristei angebaut ist.
Innenraum
BearbeitenDas einschiffige Langhaus erstreckt sich über drei Joche und ist von einer flachen Tonne mit Stichkappen gedeckt. Der Chor ist um eine Stufe erhöht. Den westlichen Abschluss bildet eine geschweifte Empore.
Malereien
BearbeitenDie Deckenmalereien stammen von 1750 und wurden im Stil von Johann Anwander ausgeführt. Sie stellen die Verklärung des heiligen Nikolaus dar, die Krönung des Heiligen durch die Dreifaltigkeit und die Taufe eines Fürsten durch den heiligen Nikolaus, der einen Götzen vom Sockel stoßen lässt. Die Zwickel sind mit Grisaillen mit Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus gestaltet. Auf der Emporenbrüstung ist die heiligen Cäcilia dargestellt, die auf der Orgel spielt.
Ausstattung
BearbeitenDer Altar stammt von 1912 und wurde im Stil des Neobarock von G. Saumweber geschaffen. Die thronende Muttergottes wird auf 1460/70 datiert.
Literatur
Bearbeiten- Die Kunstdenkmäler des Landkreises Dillingen an der Donau, bearbeitet von Werner Meyer, in der Reihe: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Die Kunstdenkmäler von Schwaben. Bd. VII. Landkreis Dillingen an der Donau. München 1972, ISBN 3-486-43541-8, S. 981–982.
- Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden; in: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Hrsg. Landkreis Dillingen an der Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 187–188.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 48° 39′ 39,9″ N, 10° 36′ 53″ O