St. Vincentius und Nikolaus (Kelberg)

Kirchengebäude in Kelberg

Die katholische Pfarrkirche St. Vincentius und Nikolaus in Kelberg, einer Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz, wurde ursprünglich im Mittelalter errichtet. Die den Heiligen Vinzenz und Nikolaus geweihte Kirche ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

Kirche St. Vincentius und Nikolaus
Barocker Altar

Beschreibung

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Der älteste Teil der Kirche ist der Turm, der wohl schon vor 1200 errichtet wurde. Die drei Joche des Langhauses wurden 1912/13 im neogotischen Stil erbaut. Der Chor, im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde nach 1945 wiederaufgebaut. Das moderne Querschiff war 1972 vollendet, es versucht alte Formen aufzunehmen. Im Jahr 1996 fand eine umfassende Renovierung der Kirche statt.

Ausstattung

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Der Sakramentsaltar im Chor ist eine Arbeit der „Himmeroder Schule“, deren Werke man auch als Eifelbarock bezeichnet. Der moderne Ambo wurde 1999 geschaffen, er stellt sechs Szenen aus dem Neuen Testament dar.

Das spätgotische Kruzifix ist eine Arbeit eines unbekannten Künstlers aus dem 15. Jahrhundert. Das Osterkreuz von 1696 wurde vom damaligen Pfarrer Peter Bongart geschnitzt.

Die Orgel stammt von der Firma Eduard Sebald, Trier, aus dem Jahr 1960. Sie wurde nach dem Umbau der Kirche und Abriss der Empore 1972 erweitert und in einem neuen Gehäuse aufgehängt. Typisch für ihre Zeit besitzt sie ein Multiplex-Pedal, d. h. der Subbass ist auf vier Registern unterschiedlicher Fußlage anspielbar.

Disposition
Hauptwerk (I) Brustwerk (II) Pedalwerk (P)
Principal 8' Rohrflöte 8' Fagott 16'
Salicional 8' Praestant 4' Subbass 8'
Grobgedackt 8' Gemshorn 4' Oktavbass 8'
Oktave 4' Nachthorn 2' Gedacktbass 8'
Blockflöte 4' Nasard 1 1/3' Choralbass 4'
Suavial 2' Sesquialtera 2fach Pedalflöte 4'
Mixtur 3-4fach Scharf 3fach Bassflöte 4'
Trompete 8' Oboe 8'

Von den ursprünglich vier Glocken wurden 1942 zwei zu Kriegszwecken beschlagnahmt. Das kleine Beichtglöckchen, das offen am Ostfenster des Turms hing, wurde bereits 1917 abgehängt und nicht mehr ersetzt. Erhalten blieb die Glocke von Matthias Schmitz aus Müllenbach, von denen es nur noch ganz wenige gibt.

1952 wurde das Geläute um 2 Glocken ergänzt, so dass es sich heute wie folgt darstellt:

Glocke 1 2 3
Gießer Johannes Mark, Brockscheid Matthias Schmitz, Müllenbach Johannes Mark, Brockscheid
Gussjahr 1952 1855 1952
Gewicht 1100 kg 700 kg 500 kg
Durchmesser 1181 mm 995 nn 878 mm
Unterton eis°+12 ais°+1 ais'+14
Prime eis'+1 g'+4 ais'+3
Nominal e'+7 gis'+5 a'+11
Terz gis'±0 h'+9 cis"+2
Quinte cis"±0 e"+8 fis"+11
Oktave e"+8 gis"+6 a"+11

(Klanganalyse: Burkhard Esten, 07.02.1994)

Die Fenster im Chor und Querhaus haben den Lobgesang der Jünglinge im Feuerofen (Dan 3,51-90 EU) zum Thema.

Literatur

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  • Kleiner Kirchenführer. Herausgegeben vom katholischen Pfarramt Kelberg.
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Koordinaten: 50° 17′ 16″ N, 6° 55′ 4″ O