Stanislava Preclíková

tschechische Skibobfahrerin

Stanislava Preclíková (* 1. Januar 1993) ist eine tschechische Skibobfahrerin. Mit zehn Weltmeistertiteln und 20 Weltcupsiegen gehört sie zu den erfolgreichsten Athletinnen der nichtolympischen Sportart. Bis 2024 gewann sie viermal den Skibob-Gesamtweltcup.

Stanislava Preclíková
Nation Tschechien Tschechien
Geburtstag 1. Januar 1993 (32 Jahre)
Geburtsort Tschechien
Beruf Kundendienstleiterin
Karriere
Disziplin Super-G, Riesenslalom, Slalom,
Kombination
Verein Skibob Klub Dobruška
Trainer Karel Baláček (Jugend)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 10 × Goldmedaille 8 × Silbermedaille 6 × Bronzemedaille
Skibob-WeltmeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze Spital/Semmering 2014 Riesenslalom
Bronze Spital/Semmering 2014 Slalom
Gold Deštné 2016 Slalom
Silber Deštné 2016 Super-G
Silber Deštné 2016 Kombination
Silber Grächen 2017 Super-G
Silber Grächen 2017 Riesenslalom
Silber Grächen 2017 Kombination
Bronze Grächen 2017 Slalom
Gold Lenggries 2018 Riesenslalom
Gold Lenggries 2018 Slalom
Gold Lenggries 2018 Kombination
Bronze Lenggries 2018 Super-G
Gold Nassfeld 2019 Slalom
Silber Nassfeld 2019 Kombination
Bronze Nassfeld 2019 Riesenslalom
Gold Stuhleck 2022 Slalom
Gold Stuhleck 2022 Kombination
Silber Stuhleck 2022 Riesenslalom
Bronze Stuhleck 2022 Super-G
Gold Grächen 2023 Riesenslalom
Gold Grächen 2023 Slalom
Gold Grächen 2023 Kombination
Silber Grächen 2023 Super-G
Platzierungen im Skibob-Weltcup

Debüt im Weltcup 13. März 2009
Weltcupsiege 20
Skibob-Weltcup 1. (2015/16, 2017/18
2018/19, 2023/24)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Super-G 2 8 3
 Riesenslalom 7 11 8
 Slalom 10 5 4
 Parallelrennen 0 2 0
 Super-Kombination 1 3 0
letzte Änderung: 11. Februar 2025

Biografie

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Stanislava Preclíková wuchs mit mehreren Geschwistern in Dobruška auf. Im Alter von acht Jahren begann sie, ohne vorher das Skifahren erlernt zu haben, mit dem Skibobsport.[1] Seit Jugendtagen absolvierte sie ihr Schneetraining in Deštné v Orlických horách.

Nachdem sie sowohl im Jugend-Europacup als auch bei Juniorenweltmeisterschaften nicht in Erscheinung getreten war, gab Preclíková am 13. März 2009 am Hochficht ihr Debüt im Skibob-Weltcup. In den folgenden beiden Jahren startete sie im Weltcup nur vereinzelt. Bei ihren ersten Weltmeisterschaften in Deštné schaffte sie als einziges Ergebnis Platz fünf im Slalom. Zu Beginn des nächsten Winters fuhr sie als Dritte im Riesenslalom von Deštné erstmals auf das Podest. Bei den Weltmeisterschaften 2014 in Spital am Semmering gewann sie ihre ersten beiden Bronzemedaillen. Im Gesamtweltcup klassierte sich die 21-Jährige erstmals unter den Top drei. Dank ihres ersten Weltcupsieges im Slalom von Aigen konnte sie sich im folgenden Winter auf Rang zwei verbessern.

2016 gelang Preclíková der endgültige Durchbruch an die Weltspitze. Mit drei Siegen und fünf zweiten Plätzen in acht Rennen sicherte sie sich erstmals den Gewinn des Gesamtweltcups und folgte damit ihrer zwei Jahre zuvor zurückgetretenen Landsfrau Alena Housová nach. Außerdem gewann sie bei den Heimweltmeisterschaften in Deštné in ihrer Paradedisziplin Slalom ihre erste Goldmedaille. Ein Jahr später musste sie sich im Gesamtweltcup den beiden punktegleichen Österreicherinnen Claudia Hartl und Lisa Zaff geschlagen geben. Bei ihren fünften Weltmeisterschaften in Grächen holte sie erstmals Medaillen in allen vier Disziplinen, davon drei in Silber und eine in Bronze. 2018 und 2019 entschied sie erneut den Gesamtweltcup für sich. Im Rahmen der Weltmeisterschaften in Lenggries gewann sie erstmals in ihrer Laufbahn drei von vier Goldmedaillen und musste sich einzig im Super-G mit Bronze begnügen. Aus einer COVID-bedingten Rennpause kehrte sie mit zwei weiteren Titelgewinnen auf dem Nassfeld zurück. 2023 gewann sie in Grächen zum zweiten Mal drei Titel, musste sich im Super-G aber überraschend Lisa Zaff geschlagen geben. Im Winter darauf gelangte sie mit vier Siegen zurück an die Gesamtweltcup-Spitze.

Die von den Lesern einer Regionalzeitung mehrfach zur beliebtesten Sportlerin des Bezirks Rychnov[2][3] gewählte Stanislava Preclíková absolvierte parallel zu ihrer Sportlaufbahn ein Fernstudium in Tourismusmanagement an der Universität Hradec Králové.[2] Sie arbeitet in leitender Funktion im Kundendienst eines Energieunternehmens.

Weltmeisterschaften

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  • Deštné v Orlických horách/Aigen im Mühlkreis 2012: 5. Slalom
  • Bad Hofgastein 2013: 6. Riesenslalom
  • Spital am Semmering 2014: 3. Riesenslalom, 3. Slalom, 6. Super-G, 6. Kombination
  • Deštné v Orlických horách 2016: 1. Slalom, 2. Super-G, 2. Kombination, 4. Riesenslalom
  • Grächen 2017: 2. Super-G, 2. Riesenslalom, 2. Kombination, 3. Slalom
  • Lenggries 2018: 1. Riesenslalom, 1. Slalom, 1. Kombination, 3. Super-G
  • Nassfeld 2019: 1. Slalom, 2. Kombination, 3. Riesenslalom, 4. Super-G
  • Stuhleck 2022: 1. Slalom, 1. Kombination, 2. Riesenslalom, 3. Super-G
  • Grächen 2023: 1. Riesenslalom, 1. Slalom, 1. Kombination, 2. Super-G

Weltcup-Platzierungen

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Saison Platz Punkte
2008/09 13. 4
2009/10 11. 6
2010/11 11. 20
2011/12 11. 14
2012/13 5. 66
2013/14 3. 70
2014/15 2. 134
2015/16 1. 105
2016/17 3. 146
2017/18 1. 095 1
2018/19 1. 129
2019/20 4. 42
2020/21 Saison abgesagt
2021/22 6. 27
2022/23 2. 63
2023/24 1. 72
1 
ex aequo mit Silvia Steininger

Weltcupsiege

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  • 64 Podestplätze, davon 20 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
15. Februar 2015 Aigen im Mühlkreis Österreich Slalom
22. Januar 2016 Kleinlobming Österreich Slalom
5. März 2016 Nassfeld Österreich Riesenslalom
11. März 2016 Aigen im Mühlkreis Österreich Riesenslalom
18. Februar 2017 Bad Leonfelden Österreich Slalom
11. März 2017 Nassfeld Österreich Super-Kombination
2. Februar 2018 Val d‘Arly Frankreich Slalom
3. Februar 2018 Val d’Arly Frankreich Riesenslalom
10. März 2018 Nassfeld Österreich Slalom
26. Januar 2019 Val d’Arly Frankreich Riesenslalom
2. Februar 2019 Kleinlobming Österreich Slalom
2. Februar 2019 Kleinlobming Österreich Slalom
9. Februar 2019 Bischofsmais Deutschland Slalom
1. März 2019 Paseky nad Jizerou Tschechien Riesenslalom
12. Februar 2022 Weißbriach Österreich Slalom
3. März 2023 Pazeky nad Jizerou Tschechien Super-G
27. Januar 2024 Deštné v Orlických horách Tschechien Riesenslalom
15. März 2024 Nassfeld Österreich Super-G
15. März 2024 Nassfeld Österreich Riesenslalom
16. März 2024 Nassfeld Österreich Slalom

Weitere Erfolge

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  • mehrere tschechische Staatsmeistertitel in verschiedenen Disziplinen
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Einzelnachweise

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  1. Pavla Kindernayová: Nejdřív se musíte naučit brzdit. To je základ, směje se skibobová mistryně světa. Český rozhlas, 3. Juni 2019, abgerufen am 11. Februar 2025 (tschechisch).
  2. a b Leoš Dragúň: SPORTOVEC ROKU: Vítězkou ankety skibobistka Preclíková. Deník, 31. Januar 2015, abgerufen am 11. Februar 2025 (tschechisch).
  3. Leoš Dragúň: „Doufám, že to nebyla poslední úspěšná sezona“. Deník, 4. Februar 2017, abgerufen am 11. Februar 2025 (tschechisch).