Steinbach ([ˈʃtaɪ̯nˌbax) ist ein Gemeindeteil von Ebelsbach im unterfränkischen Landkreis Haßberge.

Steinbach
Gemeinde Ebelsbach
Koordinaten: 50° 0′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 49° 59′ 39″ N, 10° 38′ 26″ O
Höhe: 227 m ü. NHN
Fläche: 3,54 km²
Einwohner: 390 (31. Dez. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 97500
Vorwahl: 09522
Feuerwehrhaus in Steinbach
Feuerwehrhaus in Steinbach

Geographie

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Das Pfarrdorf liegt am Main und am Südrand des Naturparks Haßberge zwischen Schweinfurt und Bamberg. Der Steinbach durchfließt den Ort und mündet als rechter Zufluss in den Main. Die Staatsstraße 2247 und die Bahnstrecke Bamberg–Schweinfurt führen an dem Ortskern vorbei. Durch Steinbach verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

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Hinweis auf die Steinbacher Weinlagen Pfaffenberg und Nonnenberg

Steinbach geht wohl auf eine Siedlung der Franken am Main im 7. oder 8. Jahrhundert zurück. Eventuell wurde auch der Ort, wie Zeil am Main, dem Bamberger Kloster Michelsberg im Jahr 1018 von Heinrich II. vermacht. Die urkundliche Erstnennung war 1309, als der Abt des Klosters Ebrach das Gut Steinbach mit seinen Einkünften gegen die halbe Stadt Volkach tauschte.[2] Weinbau wurde in dem Ort mindestens schon 1335 betrieben. Dorfherren waren der Gleisenauer Zweig der Fuchs von Bimbach, die Herren von Rotenhan sowie die beiden Hochstifte Bamberg und Würzburg. 1686 bestanden 30 Haushalte in dem Dorf. Zwischen 1616 und 1630 kam es im Verlauf der Hexenverfolgungen zu 20 Hinrichtungen. In Folge des Dreißigjährigen Kriegs wurden Steinbach und seine Fluren teilweise verwüstet.[2]

1839 wurde die Landstraße von Bamberg nach Schweinfurt in Steinbach errichtet. 1852 war die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Bamberg–Haßfurt, die die Gemeindeflur quert. 1862 wurde die Landgemeinde Steinbach in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Haßfurt und Landgericht Eltmann eingegliedert. Steinbach zählte im Jahr 1871 58 Wohngebäude und 330 Einwohner, die alle katholisch waren.[3] 1900 hatte die 354,75 Hektar große Gemeinde 307 Einwohner und 58 Wohngebäude. Die 306 katholischen Einwohner gehörten zur 4,0 Kilometer entfernten Pfarrei Zeil am Main, die zuständige Bekenntnisschule befand sich im Ort.[4] 1925 lebten in Steinbach 358 Personen, die alle katholisch waren, in 60 Wohngebäuden.[5]

1950 hatte das damalige Kirchdorf 462 Einwohner und 66 Wohngebäude. Die evangelischen Einwohner gehörten zur Pfarrei im 3,8 Kilometer entfernten Gleisenau.[6] 1970 waren es 424[7] und 1987 442 Einwohner sowie 106 Wohngebäude mit 147 Wohnungen.[8]

Steinbach gehört seit dem 1. Mai 1978 zur Gemeinde Ebelsbach. 1979 bis 1989 wurde eine Flurbereinigung der Weinberge durchgeführt. Das obere Drittel, eine Terrassenanlage mit Trockenmauern befestigt, blieb als historische Weinbergsanlage. Hier betreiben die Winzer Weinbau nach alter Tradition.[2]

Sehenswürdigkeiten

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Katholische Kuratiekirche St. Wendelin

Steinbach gehörte ursprünglich zur Pfarrei Eltmann. 1556 war die Umpfarrung zur Pfarrei Zeil. Die katholische Kuratiekirche St. Wendelin geht auf eine Kapelle zurück und wurde 1766 erbaut. Der Saalbau hat eine Giebelfassade und gegenüberliegend einen eingezogenen Chor. Die Fassade ist mit Werkstein gegliedert. Ein Satteldach mit einem Dachreiter mit Zwiebelhaube bildet den oberen Abschluss.

In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt sechs Baudenkmäler aufgeführt.

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Commons: Steinbach (Ebelsbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landkreis Haßberge – Ortsteile ab 150 Einwohnern. (PDF) S. 8, abgerufen am 2. April 2022.
  2. a b c VG Ebelsbach: Ebelsbach und sein Ortsteil Steinbach
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1313., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1330. (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1364. (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1195. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 361. (Digitalisat).