Stephan Prinz zur Lippe

deutscher Rechtsanwalt und Steuerberater

Stephan Leopold Justus Richard Prinz zur Lippe (* 24. Mai 1959 in Detmold) ist ein deutscher Rechtsanwalt, Steuerberater und Politiker.[1] Er ist der Sohn von Armin Prinz zur Lippe und der Biologin Traute Becker und seit dem Tod seines Vaters 2015 Oberhaupt des Hauses Lippe.[2]

Stephan Prinz zur Lippe fotografiert von Oliver Mark, Detmold 2012

Stephan Prinz zur Lippe, einziger Sohn seiner Eltern, ist seit 1994 verheiratet mit Maria Gräfin zu Solms-Laubach (* 1968), der Tochter von Otto Graf zu Solms-Laubach und Madeleine Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Das Paar hat fünf Kinder, Bernhard (* 1995), Heinrich-Otto (* 1997), Wilhelm (* 1999), Luise (* 2001) und Mathilde (* 2003). Die Familie lebt im Detmolder Schloss.[3][4][5]

Der Großvater von Prinz zur Lippe war der letzte regierende Fürst in Detmold, Fürst Leopold IV zur Lippe (1871–1949), der am 12. November 1918 abdankte. Durch die Novemberrevolution 1918 wurde das Fürstentum Lippe in einen Freistaat überführt, der bis 1947 existierte. Prinz Bernhard der Niederlande, der Ehemann der vormaligen Königin Juliana, war ein Sohn von Leopolds jüngerem Bruder Bernhard und somit ein Onkel 2. Grades von Prinz zur Lippe.

Beruflicher Werdegang

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Prinz zur Lippe studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und legte dort 1984 sein erstes juristisches Staatsexamen ab. Er studierte mit einem Fulbright-Stipendium an der University of Miami mit dem Abschluss Master of Laws (LL.M). Seine Referendarzeit absolvierte er in Hamburg und schloss sie im Jahr 1989 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen mit Prädikat ab. 1992 legte er zudem das Steuerberaterexamen in Hamburg ab. Bis 1996 arbeitete er als Partner in der Sozietät Wessing in Düsseldorf. Seit 1996 betreibt Prinz zur Lippe in Detmold eine eigene Anwaltskanzlei mit Schwerpunkt im Erb- und Steuerrecht.[6][7]

Daneben verwaltet Prinz zur Lippe den Familienbesitz, zu dessen Vermögen u. a. Teile des Teutoburger Waldes gehören. Überregionale Bekanntheit erlangte Prinz zur Lippe in einer Auseinandersetzung mit dem Land Nordrhein-Westfalen, das große Teile des Waldbesitzes in einen geplanten Nationalpark Teutoburger Wald einbeziehen wollte. 2012 scheiterten die Pläne des Landes u. a. am Widerstand Prinz zur Lippes.[8][9]

Nach der deutschen Wiedervereinigung erwarb er u. a. umfangreiche Ländereien auf dem Gebiet der vormaligen DDR, darunter aus dem Bestand der NVA Forsten mit Seen im Blumenthal.

Ehrenämter und politisches Engagement

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Seit dem Jahr 2000 ist Prinz zur Lippe in der FDP engagiert. Er ist Mitglied des Kreistags in Lippe und seit 2014 Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses des Kreises Lippe.[10]

Er ist zudem Mitglied des Aufsichtsrats der VerbundVolksbank OWL[11], Mitglied im Stiftungsrat der Fürstin-Pauline-Stiftung und Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung des Landestheaters Detmold.[12]

Windwirtschaft

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Ein geplanter Windpark von Prinz zur Lippe, beantragt mit 13 WKA, wurde im Oktober 2022 vom aufsichtführenden Kreis Lippe negativ beschieden[13]. Im hügeligen Kreis Lippe stehen bereits zum Bundesschnitt überproportional viele derartiger Windkraftanlagen.

Auszeichnungen

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Prinz zur Lippe wurde 2016 für seinen Einsatz in der Denkmalpflege vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz (Silberne Halbkugel) ausgezeichnet.[14] 2013 war er gemeinsam mit Christian Lindner Preisträger des Günther Nolting Preises der FDP.[15] Ebenfalls im Jahr 2013 hat ihn die Junge Union des Kreisverbandes Paderborn zum „Schlitzohr des Jahres 2013“ gekürt.[16] 2020 wurde Stephan Prinz zur Lippe gemeinsam mit seiner Frau Maria Prinzessin zur Lippe mit dem NRW-Landesverdienstorden für ihr Engagement im Deutschen Roten Kreuz sowie in anderen wohltätigen und sozialen Projekten und Stiftungen ausgezeichnet.[17]

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Einzelnachweise

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  1. Stephan Prinz zur Lippe - Kanzlei Prinz zur Lippe. Abgerufen am 24. April 2019.
  2. Reiner Burger, DETMOLD: Beerdigung des Prinzen: Leidenschaftlich Lippe. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. April 2019]).
  3. Prinz auf Augenhöhe - Deutsches Adelsblatt. Abgerufen am 11. März 2019.
  4. Gegenwart des Hauses Lippe. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Januar 2019; abgerufen am 11. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schloss-detmold.de
  5. Jana Beckmann: Schlossherr Stephan Prinz zur Lippe im Interview. Abgerufen am 11. März 2019.
  6. Home - Kanzlei Prinz zur Lippe. Abgerufen am 11. März 2019.
  7. Andreas Fasel: Lippe-Detmold: Wo Deutschland fast noch eine Monarchie ist. 25. Dezember 2015 (welt.de [abgerufen am 11. März 2019]).
  8. Forstpraxis.de: Prinz zur Lippe: Klares Nein zum geplanten Nationalpark Teutoburger Wald. In: forstpraxis.de. 17. Januar 2012, abgerufen am 11. März 2019 (deutsch).
  9. Eckhard Fuhr: Streit um Nationalpark: Der Kampf des Prinzen zur Lippe um seinen Wald. 23. April 2012 (welt.de [abgerufen am 14. März 2019]).
  10. Prinz zur Lippe, Stephan. In: Bürgerinfoportal. Kreis Lippe, abgerufen am 24. April 2019.
  11. Die Menschen hinter der Bank. Abgerufen am 24. April 2019.
  12. Kreis Lippe: Angaben nach § 16 des Korruptionsbekämpfungsgesetzes. Abgerufen am 11. März 2019.
  13. Martin Hostert: Kreis sagt Nein zur Windkraft auf der Gauseköte. Abgerufen am 6. Oktober 2022.
  14. DNK - Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz -. Abgerufen am 24. April 2019.
  15. Redaktion: Minden: Christian Lindner erhält Günther Nolting Preis – Mindener Rundschau. Abgerufen am 24. April 2019 (deutsch).
  16. Prinz zur Lippe ist Schlitzohr des Jahres 2013. Abgerufen am 24. April 2019.
  17. Ministerpräsident Armin Laschet zeichnet 13 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus. 23. August 2020, abgerufen am 24. August 2020.