Stripe
Stripe, Inc. ist ein irisch-US-amerikanisches Technologiedienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der Zahlungsabwicklung mit doppeltem Hauptsitz im kalifornischen San Francisco und der irischen Hauptstadt Dublin.[3][4] Durch die Software (SaaS) von Stripe können in einer Schnittstelle integriert verschiedene Bezahlmethoden online, mobil und auch im stationären Handel angeboten werden.[5][6]
Stripe, Inc.
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Rechtsform | Inc. |
Gründung | 2009–2010 |
Sitz | San Francisco, Vereinigte Staaten Dublin, Irland |
Leitung | Patrick Collison (CEO) John Collison (President)[1] |
Mitarbeiterzahl | 8480[2] |
Umsatz | 14,75 Mrd. EUR[2] |
Branche | Finanzdienstleistungen, Zahlungsdienstleister |
Website | https://stripe.com/de |
Stand: 31. Dezember 2023 |
Zu den Kunden von Stripe zählen u. a. die Unternehmen Walmart, Zara, Amazon, BMW, Google und Samsung.[7] Die Dienstleistungen des Unternehmens werden in 46 Ländern angeboten.[8] Größte Konkurrenten von Stripe sind das niederländische Adyen und PayPal.[9]
Geschichte
BearbeitenSeit 2009 entwickelten die aus dem irischen Ort Dromineer stammenden Brüder Patrick und John Collison die Software von Stripe in Palo Alto.[10][11] Im Januar 2010 begann die operative Tätigkeit von Stripe unterstützt mit Startkapital von Y Combinator.[11][12][13]
Das Start-up-Unternehmen wird 2011 weiterführend von CapitalG (Alphabet), Sequoia Capital, Visa, American Express, Peter Thiel und Elon Musk gefördert.[14] 2012 erhielt Stripe in einer weiteren Finanzierungsrunde von seinen Investoren 18 Millionen US-Dollar.[14][15] Später im Jahr zog das Unternehmen von Palo Alto nach San Francisco.[11]
Bereits im März 2013 erfolgte die erste Übername des Unternehmens Kickoff, einem Kollaborations-Tool.[16]
2016 führte Stripe eine Betrugs-Präventions-System ein, der maschinelles Lernen nutzt, und startete die Plattform Atlas, die Start-Ups die Unternehmensgründung in den USA ermöglicht.[17][18][19][20] Der Jahresertrag 2016 wurde von Forbes auf 450 Millionen US-Dollar geschätzt.[21] Im selben Jahr wurde das Unternehmen nach einer Investition von 150 Millionen US-Dollar durch CapitalG mit 9 Milliarden bewertet.[22][23]
Seit Juni 2017 bietet Stripe seinen Service auch in Deutschland an.[24] Zu den ersten Kunden gehörten der Internetdienstleister Jimdo, der Putzhilfen-Vermittler Book a Tiger und die Plattform Croove.[25] Ebenfalls 2017 investierte Stripe gemeinsam mit anderen Investoren 93 Millionen US-Dollar in Monzo, eine Online-Bank aus Großbritannien.[26]
2018 folgte eine weitere Finanzierungsrunde für Monzo mit 85 Millionen Pfund.[27] Im gleichen Jahr erhielt Stripe in einer weiteren Finanzierungsrunde 245 Millionen Dollar von Tiger Global Management, DST Global und Sequoia.[28] Das Unternehmen wurde 2018 mit 20 Milliarden US-Dollar bewertet.[14][29] Außerdem führte das Unternehmen im selben Jahr eine eigene Kreditkarte ein und kündigte an, ab April 2018 keine Bezahlungen per Bitcoin mehr zu akzeptieren.[30][31] Damit reagierte Stripe nach Angaben eines Nachrichtendienstes auf eine geringere Nachfrage, langsame Transaktionen und hohe Gebühren.[31]
2019 belegte Stripe laut Forbes Platz 1 der größten Fintech-Unternehmen in Amerika.[32] Das Unternehmen wurde mit 22,5 Milliarden US-Dollar bewertet.[33]
Im Jahr 2020 erhielt das Unternehmen erneut 600 Millionen US-Dollar neues Kapital aus einer weiteren Finanzierungsrunde und übernahm das nigerianische Zahlungsunternehmen Paystack für > 200 Millionen US-Dollar, um die Präsenz auf dem afrikanischen Markt auszubauen.[34] Außerdem expandierte man im europäischen Markt in die Länder Bulgarien, Malta, Rumänien, Tschechien und Zypern.[35] Mitte März 2021 wurde Stripe in einer neuen Finanzierungsrunde über 600 Millionen US-Dollar mit 95 Milliarden Dollar bewertet.[36] Einen Monat später im April 2021 übernahm Stripe den US-Anbieter TaxJar für > 200 Millionen US-Dollar, um die Automatisierung von Steuern entlang des E-commerce in die eigene Produktpalette aufzunehmen.[37][38] Ebenfalls wurde im Oktober 2021 das auf den Zahlungsausgleich spezialisierte Unternehmen Recko übernommen.[39][40]
2022 schloss das Unternehmen strategische Partnerschaften mit den Unternehmen Ford, Spotify, ION und Twitter.[41][42][43][44] Durch die Übernahme von BBPOS im Jahr 2022 konnte Stripe sich zudem die Hardware am POS zu eigen machen.[45]
Im März 2023 sorgte Stripe aufgrund einer weiteren Finanzierungsrunde über 6,5 Milliarden US-Dollar Schlagzeilen, bei der die Bewertung auf rd. 50 Milliarden US-Dollar gesunken war.[46]
Börsengang
BearbeitenSeit dem Jahr 2022 gab es wiederholte Medienberichte, denen zufolge Stripe einen Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq plant.[47][48] Trotz Plänen aus der internen Kommunikation den Börsengang im Jahr 2023 bekanntzugeben oder zu vollziehen, sind keine genauen Pläne bekannt.[49][50]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Leadership. Stripe, 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ a b Stripe Statistics. GetLatka, 26. Februar 2024, abgerufen am 26. Februar 2024.
- ↑ In der Welt zu Hause. Stripe, 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Stripe Inc. Bloomberg, 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Payments infrastructure for the internet. Stripe, 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Jenniffer Simonson, Kelly Main, Rob Watts: Stripe Pricing And Fees (2024 Guide). Forbes, 4. Januar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Stripe Statistics. Capital One Shopping Research, 10. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Globale Verfügbarkeit. Stripe, 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Akila Quinio: Adyen shares surge after sales at payments processor beat forecasts. Financial Times, 8. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Ein Gespräch mit dem jüngsten Selfmade-Milliardär der Welt. In: Gründerszene Magazin. (gruenderszene.de [abgerufen am 24. Januar 2018]).
- ↑ a b c Roland Li: 2nd most valuable U.S. startup to leave SF as city loses another headquarters. San Francisco Chronical, 23. Oktober 2019, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Chronik. Stripe, abgerufen am 24. Januar 2018.
- ↑ Derek Andersen: The Collison Brothers and Story Behind The Founding Of Stripe. startupgrind, 2012, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ a b c Stripe company history timeline. ZIPPIA, 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Morning Briefing: Zynga, B2B, Facebook, Wittlebee, Stripe, Brille24, Barpay, Hotels.com, Cisco. Abgerufen am 20. September 2019.
- ↑ Leena Rao: Payments Company Stripe Makes First Acquisition, Buys Team Task Management And Collaboration App Kickoff. Tech Crunch, 11. März 2013, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Radar: Stripe geht mit Künstlicher Intelligenz gegen E-Commerce-Betrug vor, t3n Magazin, 20. Oktober 2016
- ↑ Stripe launches Radar to tackle e-commerce fraud with machine learning. In: TechCrunch. Abgerufen am 25. September 2019 (englisch).
- ↑ Der jüngste Milliardär, der sein Geld selbst erwirtschaftete. In: Welt. 29. November 2016, abgerufen am 25. September 2019.
- ↑ Stripe Expands Startup Tools With Atlas, For Foreign Companies To Incorporate In Delaware. In: TechCrunch. 24. Februar 2016, abgerufen am 25. September 2019 (englisch).
- ↑ Miguel Helft: How John And Patrick Collison Built Stripe Into The PayPal Of The Mobile Era. Forbes, 4. Januar 2016, abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Dieser Bubi ist der jüngste Selfmade-Milliardär der Welt. 1. Dezember 2016, abgerufen am 20. September 2019.
- ↑ Stefanie Kemmner: Es gibt einen neuen jüngsten Selfmade-Milliardär der Welt — und seine Geschichte ist wirklich beeindruckend. Abgerufen am 20. September 2019.
- ↑ Caspar Tobias Schlenk: Gute Technologie, hohe Preise – wie sich das Milliarden-Fintech Stripe in Deutschland schlägt. Finance FWD, 5. Mai 2020, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Online-Bezahlservice: Stripe startet in Deutschland. (handelsblatt.com [abgerufen am 26. Januar 2018]).
- ↑ Camilla Hodgson: Monzo raises £71 million, doubling its valuation within 10 months. In: Business Insider. 7. November 2017, abgerufen am 27. September 2019.
- ↑ Monzo raises £85m to help launch new products and expand. In: Financial Times. 31. Oktober 2018, abgerufen am 27. September 2019 (englisch).
- ↑ Stripe: Bezahl-Startup ist jetzt 20 Milliarden Dollar wert. In: t3n.de. 26. September 2018, abgerufen am 27. September 2019.
- ↑ Stripe: Die jüngsten Selfmade-Milliardäre in Silicon Valley sind zwei irische Brüder. In: Handelsblatt. 27. September 2018, abgerufen am 27. September 2019.
- ↑ Stripe Starts Issuing Credit Cards. Bloomberg, 26. Juni 2018, abgerufen am 25. September 2019 (englisch).
- ↑ a b Bezahldienstleister Stripe akzeptiert keine Bitcoins mehr. (bluebit.de [abgerufen am 31. Januar 2018]).
- ↑ Jeff Kauflin: The 11 Biggest Fintech Companies In America 2019. In: Forbes. Abgerufen am 9. August 2019 (englisch).
- ↑ Jay Kim: Now Worth $22.5 Billion, Stripe Is Ready To Tackle The Next Wave Of Online Commerce In Asia. In: Forbes. Abgerufen am 9. August 2019 (englisch).
- ↑ Ingrid Lunden: Stripe acquires Nigeria’s Paystack for $200M+ to expand into the African continent. Tech Crunch, 15. Oktober 2020, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Stripe expands to 5 new markets in Europe. Ecommerce News, 28. Mai 2020, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/stripe-bewertung-zahlungsdienstleister-finanzierung-onlinehandel-101.html
- ↑ Ingrid Lunden: Stripe acquires TaxJar to add cloud-based, automated sales tax tools into its payments platform. Tech Crunch, 27. April 2021, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ About us. TaxJar, 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Scott Carey, Charlotte Trueman: Stripe buys payment automation platform Recko. Computerworld, 7. Januar 2022, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Stripe übernimmt Recko, um Internetunternehmen bei der Automatisierung des Zahlungsabgleichs zu unterstützen. Stripe, 20. Oktober 2021, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Ryan Brwone: Ford signs five-year payments deal with Stripe for e-commerce drive. CNBC, 17. Januar 2022, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Stripe Teams With Spotify to Drive Subscription Monetization for Creators. PYMNTS, 25. Januar 2022, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Alice Bird: ION partners with global tech firm. insider media, 28. April 2022, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Lisa Pauline Mattackal: Twitter, Stripe pilot cryptocurrency payments for creators. Reuters, 22. April 2022, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Stripe Terminal’s In-Person Payment Volume Grows ‘Sixfold’ as Shoppers Return to Stores. PYMNTS, 21. Januar 2022, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Peter Rudegeair: Stripe Cuts Valuation Nearly in Half in $6.5 Billion Share Sale. The Wall Street Journal, 15. März 2023, abgerufen am 17. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Taylor Tepper, Benjamin Curry: Stripe IPO: What You Need To Know. Fortune, 11. März 2022, abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Courtney Carlsen: After Years of Waiting, Could 2024 Be the Year This $50 Billion Company Goes Public? Nasdaq Inc., 5. Januar 2024, abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Riley de Léon, Kate Rooney: Stripe tells employees it will decide on an IPO within the next year. CNBC, 26. Januar 2023, abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Stripe-Börsengang: Was ist das? Skilling, 8. Februar 2024, abgerufen am 19. Februar 2024.