Briton Motor Company

ehemaliger Automobilhersteller
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Die Briton Motor Company (1912) Limited, zuvor Star Cycle Company und Briton Motor Company Limited, war ein britisches Unternehmen im Bereich Fahrzeuge und Kraftfahrzeuge.[1] In manchen Quellen findet sich auch die Firmierung British Motor Company Limited.[2][3]

Star Cycle Company Limited (1896–1909)
Briton Motor Company Limited (1909–1912)
Briton Motor Company (1912) Limited (1912–1928)
Rechtsform Limited
Gründung 1896
Auflösung 1940
Sitz Wolverhampton, Staffordshire
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Leitung Charles Aaron Weight
Branche Automobilhersteller
Ein Blick in die Fabrikhalle 1911
Stuart 7 HP von 1906
Briton 10/12 HP von 1914 im Black Country Living Museum in Dudley.
Andere Ansicht
Andere Ansicht
Schriftzug auf Kühlergrill
Aktie der Briton Motor Company Ltd. vom 1. September 1919

Vorgeschichte

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Edwin John Sharratt und Edward Lisle senior (1852–1921) gründeten 1876 das Unternehmen Sharratt and Lisle in Wolverhampton in der Grafschaft Staffordshire zur Produktion von Fahrrädern. Der Markenname lautete Sharratt and Lisle. Sharratt verließ später das Unternehmen, woraufhin es Lisle alleine führte. Der Markenname blieb unverändert.

Unternehmensgeschichte

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1896 gründete Edward Lisle senior das neue Unternehmen Star Cycle Company Limited, übernahm Sharratt and Lisle und setzte die Fahrradproduktion fort.[4] Der Markenname lautete nun Star. Außerdem gründete er 1898 die eigenständige Star Motor Company zur Automobilproduktion.[4] 1898 nahm die Star Cycle Company auch Motorräder in die Produktion auf. Sein Sohn Edward Lisle junior übernahm später die Unternehmensleitung. 1905 begann die Produktion von Automobilen, die als Starling und Stuart vermarktet wurden.[4] 1909 änderte sich die Firmierung in Briton Motor Company Limited und gleichzeitig der Markenname in Briton.[1] 1912 erfolgte die nächste Umfirmierung in Briton Motor Company (1912) Limited.[1] 1914 endete die Motorradproduktion. 1922 folgte die Liquidation.[1] Charles Aaron Weight kaufte das Unternehmen und setzte die Produktion von zwei Modellen fort.[1] 1928[1] oder 1929[5] endete die Produktion.

Die letzten vier Fahrzeuge wurden nach Australien exportiert.[2] Das Unternehmen fertigte zwischen Kriegsende und 1922 etwa 800 Fahrzeuge und von 1922 bis zur Aufgabe der Produktion etwa 600 Fahrzeuge.[1]

Bis 1940 wurden noch Traktoren von Caterpillar verkauft. Dann übernahm Traktor Spares das Unternehmen.

Automodelle

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Markenname Starling (1905–1909)

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Im Angebot standen drei Modelle. Als erstes erschien 1905 der 6 hp.[4] Er hatte einen Einzylindermotor von De Dion-Bouton und Kettenantrieb.[4] Die offene Karosserie bot Platz für zwei Personen. Die größeren und stärker motorisierten 8 hp und 10 hp folgten.[4]

Modellübersicht:[6]

Modell Bauzeitraum Zylinder Bohrung Hub Hubraum Radstand
6 hp 1905[4]–1909 1 102 115 940 cm³ 1829 mm
8 hp 1908–1909 1 114 127 1296 cm³
10 hp 1908–1909 2 Reihe 95 108 1531 cm³ 2134 mm

Zwei Motoren existieren noch.[7]

Markenname Stuart (1906–1909)

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Im Angebot stand nur ein Modell. Der 7 hp hatte einen Zweizylindermotor und Kardanantrieb. Er war sowohl als Zweisitzer als auch als Viersitzer erhältlich.[4]

Modellübersicht:[8]

Modell Bauzeitraum Zylinder Bohrung Hub Hubraum Radstand
7 hp 1906–1908 2 Reihe 92 102 1356 cm³ 2134 mm

Ein Stuart mit dem Kfz-Kennzeichen MN 224 von der Isle of Man existiert noch.[7] Es ist im Isle of Man Motor Museum ausgestellt, dort allerdings mit dem Kennzeichen MN 97.

Markenname Briton (1909–1929)

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Unter diesem Markennamen entstanden Fahrzeuge der Mittelklasse. Abgesehen vom ersten Modell mit einem Zweizylindermotor hatten die Fahrzeuge Vierzylindermotoren. Bis auf den Motor des 9.8 hp mit OHV-Ventilsteuerung waren es seitengesteuerte Motoren.

Modellübersicht:[5]

Modell Bauzeitraum Zylinder Bohrung Hub Hubraum Radstand
10 hp 1909–1912 2 Reihe 98 127 1915 cm³ 2438 mm
12 hp 1910 4 Reihe 102 140 4577 cm³ 2134 mm
14 hp 1910–1913 4 Reihe 80 127 2554 cm³ 2743 mm
16 hp 1910 4 Reihe 82 114 2409 cm³ 2527 mm
10 hp 1912 4 Reihe 68 114 1656 cm³
10 hp 1913 4 Reihe 68 120 1743 cm³ 2743 mm
14/16 hp 1914–1916 4 Reihe 80 120 2409 cm³ 2858–3048 mm
10/12 hp 1910–1912 4 Reihe 68 120 1743 cm³ 2489–2692 mm
9,8 hp 1921–1929 4 Reihe 63 110 1373 cm³ 2515 mm
10/12 hp 1921 4 Reihe 68 120 1743 cm³ 2769 mm

1916 gab es die Modelle 10/12 hp und 14/16 hp sowie einen 32 hp auch als Nutzfahrzeug.[9] Der letztgenannte hatte einen Vierzylindermotor mit 110 mm Bohrung, 140 mm Hub und 5322 cm³ Hubraum.[9]

Soweit bekannt, existieren noch zwölf Fahrzeuge der Marke Briton, davon sechs in Australien und Neuseeland.[10] Eines ist im Black Country Living Museum in Dudley ausgestellt.[10]

Motorrad- und Dreiradmodelle

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Star Motordreirad von 1899
 
Star Motorrad

Zwischen 1898 und 1914 wurden auch Motorräder und Motordreiräder hergestellt und als Star vermarktet. Erstes Modell war ein Motordreirad mit einem Einbaumotor von De Dion-Bouton. Darauf folgten Zweiräder mit dem gleichen Motor. Später kam es zu einer Zusammenarbeit mit Établissements Griffon. Letzte Modelle hatten Motoren von J.A.P., wahlweise Einzylindermotoren mit 625 cm³ Hubraum oder V2-Motoren mit 770 cm³ Hubraum.

Literatur

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  • Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Briton.
  • George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 198 (englisch).
  • George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1503–1504 (englisch).
  • David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 91–92, S. 440–443 und S. 486 (englisch).
  • Erwin Tragatsch: Alle Motorräder 1894 bis heute. Eine Typengeschichte. 2500 Marken aus 30 Ländern. Über 500 Abbildungen. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-410-7, S. 410.
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Commons: Briton Motor Company – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 198 (englisch).
  2. a b Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Briton.
  3. David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 486 (englisch).
  4. a b c d e f g h George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1503–1504 (englisch).
  5. a b David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 91–92 (englisch).
  6. David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 440–441 (englisch).
  7. a b Wolverhampton Museum of Industry über noch existierende Stuart und Starling (englisch, abgerufen am 1. November 2015).
  8. David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester 1999, ISBN 1-874105-93-6, S. 442–443 (englisch).
  9. a b Nutzfahrzeugübersicht 1917 (englisch, abgerufen am 1. November 2015).
  10. a b Wolverhampton Museum of Industry über Briton (englisch, abgerufen am 1. November 2015).