Der Surtees TS14 ist ein Formel-1-Rennwagen, den John Surtees 1972 für sein Team Surtees Racing Organisation entwickelte.

Surtees TS14
Historischer TS14A von 1973 in Mallory Park, 2009

Historischer TS14A von 1973 in Mallory Park, 2009

Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Surtees Racing Organisation
Designer: John Surtees
Vorgänger: Surtees TS9
Nachfolger: Surtees TS16
Technische Spezifikationen
Chassis: Aluminium-Monocoque
Motor: Ford-Cosworth DFV V8, 90°, 2993 cm³
Reifen: Firestone
Benzin: FINA
Statistik
Fahrer: Vereinigtes Konigreich John Surtees
Australien Tim Schenken
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood
Brasilien Carlos Pace
Deutschland Jochen Mass
Erster Start: Großer Preis von Italien 1972
Letzter Start: Großer Preis der USA 1973
Starts Siege Poles SR
17 2
WM-Punkte: 7
Podestplätze: 1
Führungsrunden: k. A.
Stand: Formel-1-Saison 1973

Die Chassis wurden zu vereinzelten Rennen der Saison 1972 sowie in der kompletten Saison 1973 (dort als TS14A) allein beim Werksteam eingesetzt. Alle Fahrzeuge wurden von einem Ford-Cosworth-DFV-Motor angetrieben.

Geschichte

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Beim Großen Preis von Italien im Rahmen der Formel-1-Saison 1972 wurde der TS14 zum ersten Mal in einem Rennen eingesetzt. John Surtees fuhr den Wagen selbst und meldete ihn als Viertfahrzeug neben den drei Surtees TS9 von Tim Schenken, Mike Hailwood und Andrea de Adamich. Das war sein letzter Grand Prix als Fahrer. In der Qualifikation lag er vor Schenken und De Adamich, kam aber mit dem 19. Startplatz über das Hinterfeld nicht hinaus, während Hailwood vom neunten Rang ins Rennen ging. Surtees fuhr ein unauffälliges Rennen und schied mit Problemen mit der Benzineinspritzung aus. In Kanada trat Surtees trotz Meldung nicht an. Beim Großen Preis der USA trainierte Surtees nur noch einmal mit dem TS14, gab das Steuer dann aber an Tim Schenken ab, der auch am Rennen teilnahm und mit Aufhängungsschaden frühzeitig ausschied. Er war vom 31. und letzten Platz ins Rennen gegangen.

Zur Formel-1-Saison 1973 wurde der TS14 in die Rolle des Stammfahrzeuges überführt. Der im Team verbliebene Mike Hailwood bekam mit Carlos Pace einen neuen Teamkollegen. Zudem debütierte Jochen Mass in der Formel 1 und nahm im TS14 an einigen Rennen teil. Die Hoffnungen, mit dem neuen Wagen den recht erfolgreichen TS9 zu beerben und die Lücke zur Spitze zu schließen, erfüllten sich nicht. Die Fahrer litten stark unter der mangelnden Zuverlässigkeit der Fahrzeuge; Surtees verfügte nicht über ausreichende Geldmittel, die Fahrzeuge auf einem hohen technischen Niveau betreiben zu können. Auch die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung waren dadurch sehr begrenzt. Dass der TS14 aber durchaus Potential hatte, bewies Carlos Pace bei den Grand Prix in Deutschland und Österreich: Beim Rennen auf dem Nürburgring wurde er Vierter und zwei Wochen später beim Lauf auf dem Österreichring Dritter. Dabei erzielte er die einzigen WM-Punkte für Surtees in der Saison 1973. Für letzteres Ergebnis lieferte er sich ein rundenlanges Duell mit Carlos Reutemann, der mit nur einer Sekunde Rückstand Vierter wurde. Pace fuhr bei beiden Rennen zudem die schnellste Rennrunde.

Am Saisonende belegte Surtees mit sieben Punkten den siebten Rang in der Konstrukteursmeisterschaft. Zum ersten Rennen der Formel-1-Saison 1974 stand bereits der Nachfolger Surtees TS16 zur Verfügung, sodass die TS14 zu keinem weiteren Renneinsatz mehr kamen.

Der Surtees TS14 wurde als Nachfolger für den Surtees TS9 entwickelt. John Surtees richtete sich nach zeitgenössischen Designs; der TS14 hatte keine großen Innovationen. Das Fahrzeug war deutlich kantiger gebaut als der insbesondere in der ersten Version aus der Saison 1971 noch klar an die späten 1960er-Jahre erinnernde, rundere TS9 und verfügte nun über fest integrierte Seitenkästen. Diese enthielten das Kühlsystem für den Mittelmotor. Nach vereinzelten Einsätzen im Jahr 1972 wurde der TS14 für die Saison 1973 in Details, darunter der Lufthutze, überarbeitet und erhielt die Bezeichnung TS14A. Insgesamt wurden im Surtees-Werk in Edenbridge fünf TS14 gebaut.[1]

Der 77 wurde wie etliche andere Formel-1-Wagen dieser Zeit von dem Ford-Cosworth-DFV-Motor angetrieben, der im Ursprung bereits auf das Jahr 1966 zurückging und dessen Entwicklung von Lotus-Teamchef Colin Chapman initiiert worden war. Im Gegenzug für die Namensnennung hatte Ford dem Motorenhersteller Cosworth £ 100.000 für die Entwicklung und Produktion dieses 3-Liter-Formel-1-Motors zur Verfügung gestellt, beteiligte sich aber nicht weiter an diesem Projekt. Der Motor war als tragendes Teil in einen Gitterrohrrahmen einbezogen; die Antriebskraft wurde über ein Hewland-Getriebe an die Hinterräder übertragen. Die Karosserie bestand aus Aluminiumblech. Das Benzin wurde von FINA geliefert, Reifenlieferant war Firestone.

Lackierung und Sponsoring

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Nur das Werksteam setzte den TS14 in der Formel-1-Weltmeisterschaft ein. In beiden Jahren erschienen die Wagen im blau-weißen Standarddesign von Surtees mit Sponsorenlogos des Teeherstellers Brooke Bond Oxo.

Ergebnisse

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Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

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Diese Statistik umfasst alle Ergebnisse von Fahrern, die mit einem TS14-Chassis an Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft teilnahmen, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird.

Einzelergebnisse

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Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Punkte Rang
Formel-1-Saison 1972                         18 5.
Vereinigtes Konigreich  John Surtees  1 DNF DNA PO
Australien  Tim Schenken DNF
Formel-1-Saison 1973                               7 7.
Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood  1 DNF DNF DNF DNF DNF 8 DNF DNF DNF DNF 14 10 7 9 DNF
Brasilien  Carlos Pace DNF DNF DNF DNF 8 DNF 10 13 DNF 7 4 3 DNF DNF DNF
Deutschland  Jochen Mass DNF 7 DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Anmerkungen

1 
Es wurden bis zur Saison 1974 keine festen Startnummern vergeben

Statistik bei Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus

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Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen von Fahrern mit dem TS14 an Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus.

Einzelergebnisse

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Saison Fahrer 2 3
1973 Vereinigtes Konigreich  ROC Vereinigtes Konigreich  INT
Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood DNF DNF
Brasilien  Carlos Pace DNA DNF

Literatur

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  • Mike Lang: Grand Prix! Race-by-race account of Formula 1. Haynes Publishing Group, Sparkford 1982, ISBN 0-85429-321-3.
  • David Hodges: Rennwagen von A bis Z nach 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
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Commons: Surtees TS14 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Allen Brown: Surtees TS14 car-by-car histories. Abgerufen am 11. November 2022 (englisch).