Susan Bernofsky

US-amerikanische Übersetzerin und Professorin

Susan Bernofsky ist eine US-amerikanische Übersetzerin und Professorin, die für ihre Übersetzungen deutschsprachiger Literatur ins Englische bekannt ist.[1] Sie überträgt Werke von Hermann Hesse, Franz Kafka, Robert Walser und Jenny Erpenbeck ins Englische.[1]

Bernofsky lernte bereits während ihrer Schulzeit Deutsch und studierte später Germanistik.[2] Sie verbrachte Studienaufenthalte in Münster und Zürich, wo sie immer stärker mit der deutschen Sprache und Literatur in Kontakt kam.[2] Ihre Begeisterung für Robert Walser führte sie zur Übersetzung seiner Kurzprosa, was zu ihrer Bekanntheit beitrug.[2] Sie gilt heute als eine der bedeutendsten Übersetzerinnen der Werke Walsers ins Englische.[3]

Neben Robert Walser übersetzte sie zudem Werke zeitgenössischer Autorinnen wie Jenny Erpenbeck und Uljana Wolf.[2] Sie hat an der Columbia University in New York City einen Lehrstuhl für literarisches Übersetzen inne und leitet dort das Übersetzungsprogramm.[2] Sie ist Autorin der Walser-Biografie Clairvoyant of the Small: The Life of Robert Walser (2021).[3] Derzeit arbeitet sie an einer Neuübersetzung von Thomas Manns Der Zauberberg ins Englische.[2]

Sie beschreibt ihr Übersetzen als eine Kunst, die mehr als nur das bloße Übertragen von Wörtern umfasst.[1] Bernofsky legt besonderen Wert auf das Einfangen der feinen Nuancen und des Stil der Originaltexte.[3]

Zwischen ihr und Jenny Erpenbeck besteht eine enge Zusammenarbeit, die zu mehreren erfolgreichen Übersetzungen geführt hat.[1] Ihre Übersetzung von Erpenbecks Roman Gehen, ging, gegangen erhielt große Anerkennung in den Vereinigten Staaten.[2]

Im Mai 2024 unterstützte sie die Proteste Studierender an der Columbia University für Solidarität mit Palästina.[4] Sie kritisierte die Entscheidung der Universitätsleitung für den Einsatz der Polizei auf dem Campus gegen friedliche Demonstranten.[4] Zusammen mit über 200 Mitarbeitern der Columbia und Barnard University beteiligte sie sich an einem Protest gegen das Vorgehen der Universität.[4]

Auszeichnungen

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Bernofsky wurde für ihre Übersetzungen mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich Ulfers Preis.[1] Sie erhielt den Helen and Kurt Wolff Translator’s Prize sowie den Hermann-Hesse-Übersetzungspreis.[5] Ihre Übersetzung von Jenny Erpenbecks Roman The End of Days gewann den Independent Foreign Fiction Prize und weitere Auszeichnungen.[5] 2019 wurde sie mit dem Modern Language Association’s Lois Roth Award und dem Friedrich Ulfers Prize ausgezeichnet.[5] 2023 wurde ihr eine Honorarprofessur an der Freien Universität Berlin verliehen.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e deutschlandfunkkultur.de: Übersetzerin Susan Bernofsky - Die Schönheit deutscher Bausteine. 1. April 2019, abgerufen am 3. Dezember 2024.
  2. a b c d e f g Simone Schmollack: Eine Begegnung mit Susan Bernofsky: Die Übersetzerin. In: Die Tageszeitung: taz. 2. Dezember 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 3. Dezember 2024]).
  3. a b c This Is Who We Are: Susan Bernofsky | School of the Arts. Abgerufen am 3. Dezember 2024.
  4. a b c Aina Marzia: College Faculty Members Are Teaching a Lesson in Solidarity. 7. Mai 2024, ISSN 0027-8378 (thenation.com [abgerufen am 3. Dezember 2024]).
  5. a b c d Professor Susan Bernofsky Awarded Honorary Professorship at Freie Universität Berlin | School of the Arts. Abgerufen am 3. Dezember 2024.