Szyleny (deutsch Schillgehnen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Braniewo (Braunsberg) im Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg).

Szyleny
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Szyleny (Polen)
Szyleny (Polen)
Szyleny
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Braniewo
Gmina: Braniewo
Geographische Lage: 54° 20′ N, 19° 52′ OKoordinaten: 54° 20′ 20″ N, 19° 52′ 13″ O
Einwohner: 357 (2021[1])
Postleitzahl: 14-500
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NBR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BraniewoMarcinkowoLubnowoPłoskinia
Eisenbahn: Bahnstrecke Malbork–Braniewo
Bahnstation: Bemowizna
Nächster int. Flughafen: Danzig
Dorfkirche Szyleny

Geographische Lage

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Szyleny liegt westlich der einstigen Reichsautobahn Berlin–Königsberg (heutige polnische Schnellstraße S 22) im Nordwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, zehn Kilometer südöstlich der Kreisstadt Braniewo (Braunsberg).

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Schilgehnen[2] – nach 1820 Schillgehnen – wurde im Jahre 1874 als Landgemeinde ein Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im ostpreußischen Kreis Braunsberg, Regierungsbezirk Königsberg.[3] Waren zu Beginn zehn Orte eingegliedert, so waren es am Ende aufgrund struktureller Veränderungen noch drei.

In der Landgemeinde Schillgehnen waren im Jahre 1910 305 Einwohner gemeldet.[4] Ihre Zahl steigerte sich bis 1933 auf 336 und belief sich 1939 auf 330.[5]

Im Jahre 1945 wurde das gesamte südliche Ostpreußen in Kriegsfolge an Polen abgetreten. Schillgehnen erhielt die polnische Namensform „Szyleny“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Gmina Braniewo (Landgemeinde Braunsberg) im Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Elbląg, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Amtsbezirk Schillgehnen (1874–1945)

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In der Zeit seines Bestehens bilden den Amtsbezirk Schillgehnen die Orte:[3]

Deutscher Name Polnischer Name Anmerkungen
Birkmannshöfen Brzeziniak 1928 nach Schillgehnen eigmeindet
Böhmenhöfen Bemowizna 1928 nach Schillgehnen eingemeindet
Fehlau Wielewo 1897 in den Amtsbezirk Tromp umgegliedert
Klein Amtsmühle Bobrowiec 1903/1929 (?) nach Braunsberg eingegliedert
Knorrwald Pobórz wurde 1897 nach Fehlau im Amtsbezirk Tromp umgegliedert
Regitten
(Dorf und Gut)
Rogity Ortsteil Kalthof von Adlig Regitten 1928 nach Schillgehnen eingemeindet
Rodelshöfen Rudłowo
Schillgehnen Szyleny
Schloßdamm-Braunsberg 1894 in die Stadtgemeinde Braunsberg eingegliedert
Zagern Zawierz

1945 bildeten nur noch Regitten, Schillgehnen und Zagern den Amtsbezirk Schillgehnen.

Religion

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Vor 1945 war Schillgehnen in die römisch-katholische Kirche Braunsberg im damaligen Bistum Ermland sowie in die evangelische Kirche Braunsberg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.[6] Seit 1991 ist Szyleny eine eigene römisch-katholische Pfarrei mit der Josef dem Arbeiter gewidmeten Dorfkirche im jetzigen Erzbistum Ermland.[7] Die evangelischen Einwohner sind der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen zugeordnet.

Szyleny liegt an einer Nebenstraße, die von Braniewo über Marcinkowo (Mertensdorf) bis nach Płoskinia (Plaßwich) führt. Zur ehemaligen Reichsautobahn bzw. jetzigen Schnellstraße S 22 gibt es keine unmittelbare Zufahrt. Bahnanschluss besteht über Bemowizna (Böhmenhöfen) an der Bahnstrecke Malbork–Braniewo (ehemalige Preußische Ostbahn).

Persönlichkeit

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  • Paul Küßner (* 5. August 1867 in Schillgehnen), römisch-katholischer Priester und Politiker († 1926)
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Commons: Szyleny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Polska w Liczbach: Wieś Szyleny w liczbach
  2. Dietrich Lange: Schillgehnen, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  3. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Schillgehnen
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Braunsberg
  5. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Braunsberg
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 452
  7. Erzbistum Ermland: Pfarrei Szyleny (polnisch)