Trąby (Płoskinia)

Weiler in Polen

Trąby (deutsch Groß Tromp) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Landgemeinde Płoskinia (Plaßwich) im Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg).

Trąby
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Trąby (Polen)
Trąby (Polen)
Trąby
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Braniewo
Gmina: Płoskinia
Geographische Lage: 54° 17′ N, 19° 50′ OKoordinaten: 54° 16′ 55″ N, 19° 49′ 52″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 14.526[1]
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NBR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Braniewo/DK 54ZawierzPierzchałyChruściel/DW 506
Eisenbahn: Bahnstrecke Malbork–Braniewo
Bahnstation: Chruściel
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage

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Trąby liegt am Westufer des Passarge-Stausees (polnisch Jezioro Pierzchalskie) im Nordwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, elf Kilometer südlich der Kreisstadt Braniewo (Braunsberg).

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Groß Tromp war ein großes Gut mit einer Ziegelei, die sich 1,5 Kilometer westlich der Gutsgebäude befand.[2] Am 1. Juli 1284 übergab Heinrich I. Fleming, Bischof von Ermland, Ländereien an den Prußen Trumpe und dessen Neffen.

Am 18. Juni 1875 wurde Groß Tromp Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im ostpreußischen Kreis Braunsberg, Regierungsbezirk Königsberg.[3] mit anfänglich sieben Dörfern.

Am 6. Februar 1878 kam es zum Gebietsaustausch zwischen Groß Tromp und dem zu gleichen Amtsbezirk gehörenden Klein Tromp (polnisch Trąbki).[3] Groß Tromp zählte im Jahre 1910 152 Einwohner.[4]

Der Gutsbezirk Groß Tromp verlor am 30. September 1928 seine Eigenständigkeit, als er in die Landgemeinde Pettelkau (polnisch Pierzchały) eingegliedert wurde.[3] Der Amtsbezirk Tromp wurde am 5. November 1928 in „Amtsbezirk Tiedmannsdorf“ umbenannt.

In Kriegsfolge fiel 1945 das gesamte südliche Ostpreußen an Polen. Groß Tromp erhielt die polnische Namensform „Trąby“ und ist heute eine Osada (= „Siedlung“) innerhalb der Gmina Płoskinia (Landgemeinde Plaßwich) im Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Elbląg, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Derzeit gibt es in der Ortsstelle Trąby keine Gebäude.

Amtsbezirk Tromp (1874–1928)

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In der Zeit seines Bestehens bildeten den Amtsbezirk Tromp die Dörfer:[3]

Deutscher Name Polnischer Name Anmerkungen
Bischdorf Biskupie 1928 nach Parlack eingemeindet
Groß Tromp Trąby 1928 nach Pettelkau eingemeindet
Klein Tromp Trąbki 1928 nach Pettelkau eingemeindet
Köllmisch Tromp wurde nach Groß Tromp eingegliedert
Parlack Pierławki
Pettelkau Pierzchały
Tiedmannsdorf Chruściel
ab 1897:
Fehlau
Wielewo vor 1897 dem Amtsbezirk Schillgehnen zugehörig

Im Jahre 1928 bildeten nur noch die Dörfer Fehlau, Parlack, Pettelkau und Tiedmannsdorf den Amtsbezirk Tromp, der dann in „Amzsbezirk Tiedmannsdorf“ umbenannt wurde.

Religion

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Trąby gehört heute wie Groß Tromp vor 1945 zur römisch-katholischen Pfarrei in Pierzchały (Pettelkau), damals im Bistum Ermland, heute im Erzbistum Ermland gelegen. Außerdem war der Ort vor 1945 in die evangelische Kirche Braunsberg (Braniewo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert,[5] gehört heute jedoch zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Trąby liegt an einer Nebenstraße, die von Braniewo über Zawierz (Zagern) und Pierzchały (Pettelkau) bis nach Chruściel (Tiedmannsdorf) führt. Die nächste Bahnstation ist Chruściel an der Bahnstrecke Malbork–Braniewo, einem Teilstück der früheren Preußischen Ostbahn.

Einzelnachweise

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  1. Polska w Liczbach: Osada Trąby w liczbach (polnisch)
  2. Dietrich Lange: Groß Tromp, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  3. a b c d Rolf Jehke: Amtsbezirk Tromp/Tiedmannsdorf
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Braunsberg
  5. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 452