Târgu Jiu

Stadt im Kreis Gorj, Rumänien
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Târgu Jiu [ˈtɨrgu ˈʒiu] (bis 1992 Tîrgu Jiu,[3] ungarisch Zsilvásárhely, historisch auch Tergu Jiu, Targulu Jiuliu, Tirguschu[4]; im 18./19. Jh. deutsch Turgukukuli[5]) ist eine Stadt in der historischen Region Kleine Walachei in Rumänien. Sie liegt als Hauptstadt des Kreises Gorj am Fluss Jiu (Schil) im Vorland der Südkarpaten und hat rund 80.000 Einwohner. Der Ort wurde 1406 erstmals urkundlich erwähnt und besitzt seit 1597 Stadtrecht. Die orthodoxe Kathedrale wurde 1748–1764 errichtet. 1992 wurde eine Universität gegründet.

Târgu Jiu
Târgu Jiu (Rumänien)
Târgu Jiu (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Kleine Walachei
Kreis: Gorj
Koordinaten: 45° 2′ N, 23° 17′ OKoordinaten: 45° 2′ 0″ N, 23° 17′ 0″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 102 km²
Einwohner: 73.545 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 721 Einwohner je km²
Postleitzahl: 210xxx
Telefonvorwahl: (+40) 02 53
Kfz-Kennzeichen: GJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Munizipium
Gliederung: 8 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Bârsești, Drăgoieni, Iezureni, Polata, Preajba Mare, Romanești, Slobozia, Ursați
Bürgermeister : Marcel-Laurențiu Romanescu (PSD)
Postanschrift: B-dul. C. Brâncusi, nr.19
loc. Târgu Jiu, jud. Gorj, RO–210192
Website:

Skulpturenensemble

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Târgu Jiu

Eine herausragende Sehenswürdigkeit ist das Skulpturenensemble von Constantin Brâncuși mit dem Tisch des Schweigens, dem Tor des Kusses und der Unendlichen Säule. Das Ensemble wurde in den Jahren 1937/1938 als Auftragswerk der Frauenliga von Gorj errichtet und soll an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges erinnern.

In den 1950er Jahren versuchte der damalige Bürgermeister das Kunstwerk niederzureißen, was aber aufgrund eines zu schwachen Motors des Bulldozers nicht gelang. 1973 genehmigte die Bukarester Regierung ein Buch über das Skulpturen-Ensemble: Ion Miclea [Fotograf, 1931–2000]: [Constantin] Brâncusi la Tîrgu [heute offiziell: Târgu] Jiu. Cuvînt Inainte de George Macuvescu. [Bucuresti:] 1973 Editura Pentru Turism; darin eingangs 14 Seiten über Hobița, den Geburtsort von Brancusi. 1996 nahm der internationale World Monuments Fund (WMF) das Ensemble von Târgu Jiu in die Liste der weltweit hundert gefährdetsten Monumente auf. Daraufhin gab die Weltbank Rumänien einen Kredit in Höhe von 2,6 Millionen US-Dollar zwecks Restaurierung.

Die Unendliche Säule ist nun das Hauptelement im Stadtwappen.

Im Juli 2024 wurde das Skulpturen-Ensemble in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.[6]

Konzentrationslager

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In Târgu Jiu wurden mindestens seit 1941 jüdische Männer auf Anordnung Ion Antonescus in einem Lager interniert.[7] Auch von anderen Konzentrationslagern aus wurden bald Juden in dem Lager interniert.[8] Zusätzlich diente das Lager zur Internierung kommunistischer und anderer politischer Gefangener, die sich der Diktatur Antonescus und seinem Kriegsengagement an der Zeit des Deutschen Reichs widersetzten. Nach dem Königlichen Staatsstreich in Rumänien im Jahr 1944 und der Befreiung Rumäniens von den dort stationierten deutschen Truppen durch die Rote Armee wurde das ehemalige Konzentrationslager genutzt, um verbleibende, sich dem Deutschen Reich loyal erweisende Individuen festzusetzen.[9]

Sonstige Bauwerke

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Universität

Im Süden der Stadt, unweit des Jiu, steht der 256 Meter hohe Kamin (Lage) eines nie in Betrieb gegangenen Heizkraftwerks; im Südosten befindet sich ein Mittelwellensender mit zwei je 139 Meter hohen Sendemasten.

Zwei Wasserkraftwerke an den im Westen der Stadt gelegenen Staudämmen sollten 2013 voraussichtlich etwa 40,5 Megawatt leisten.[10] Wegen der hohen Verschmutzung der Stauseen können die Wasserkraftwerke die erhoffte Strommenge nicht abliefern.[11]

 
Präfektur

Städtepartnerschaft

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Es besteht eine Partnerschaft mit folgenden Städten:[12]

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger

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Siehe auch

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Commons: Târgu Jiu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 25. Oktober 2024 (rumänisch).
  3. Meyers Großes Taschenlexikon, 7. Auflage, Mannheim 1999, ISBN 3-411-11227-1, Band 22, S. 167
  4. Meyers Konversations-Lexikon, 5. Auflage, Leipzig/Wien 1897, Band 16, S. 765.
  5. Berichte vom zweiten Türkenkrieg, 1787.
  6. The United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization: Brâncuși Monumental Ensemble of Târgu Jiu. whc.unesco.org, 2023, abgerufen am 28. April 2024 (englisch).
  7. Transit Camps and Ghettos, Deportations, and Other Mass Murders. Abgerufen am 15. November 2018 (englisch).
  8. List of 45 Jews sent from Dorohoi camp to Targu Jiu camp. Abgerufen am 15. November 2018 (englisch).
  9. Zentrum gegen Vertreibungen, Befragungsbericht. Abgerufen am 1. Mai 2015.
  10. Loredana Covei: Wasserkraftwerke auf dem Jiu ohne Mitarbeiter am 6. Juli 2011 bei impactingorj.com abgerufen am 30. April 2015 (rumänisch).
  11. Florentin Popescu: Die Wasserkraftwerke in Vădeni und Targu Jiu benötigen betriebliche Regelungen am 4. März 2015 bei gorj-domino.ro abgerufen am 30. April 2015 (rumänisch).
  12. Localități înfrățite. In: targujiu.ro. Târgu Jiu, abgerufen am 11. November 2021 (rumänisch).
  13. Iosif Kleber, ein erfahrener Pädagoge in Sachen des Schönen bei viataingorj.ro (Memento vom 21. Januar 2016 im Internet Archive) abgerufen am 21. Januar 2016 (rumänisch).
  14. Alexandra Albert: Hinweis, dass Cătălin Măruțăs Show im freien Fall ist, am 15. Juli bei click.ro abgerufen am 28. August 2016 (rumänisch).