Nishitani spielte in der Grundschule zunächst Baseball, fing aber kurz danach auch mit dem Eislaufen an. Auf der Oberschule, die er in Osaka – jenseits der japanische Wintersportzentren in Hokkaidō und Tōhoku – besuchte, war er der einzige Eisschnellläufer.[1] Im Januar 1995 vertrat er als einer von drei Athleten Japan bei den Juniorenweltmeisterschaften in Calgary und belegte im Mehrkampf den neunten Rang.[2] Mit 19 Jahren qualifizierte er sich für das japanische Olympiateam bei den Winterspielen 1998 in Nagano. Nishitani studierte zu diesem Zeitpunkt im ersten Jahr an der Hannan-Universität,[3] wurde von Kenichi Sugio trainiert[4] und hatte kaum Erfahrung bei internationalen Shorttrack-Veranstaltungen.[5] Am 21. Februar 1998 entschied er vor dem Chinesen An Yulong und seinem Mannschaftskollegen Hitoshi Uematsu das 500-Meter-Rennen in 42,862 Sekunden für sich und gewann die fünfte japanische Goldmedaille bei den Winterspielen von Nagano. Nishitani sah nach dem Wettkampf einen wesentlichen Faktor für seinen als überraschend gewerteten Olympiasieg[6] in der Unterstützung der heimischen Fans.[7]
In den Jahren nach seinem olympischen Erfolg gehörte Nishitani vor allem im 500-Meter-Sprint zu den international führenden Athleten. Nach mehreren Podiumsplatzierungen im Weltcup 1998/99 stand er am Saisonende auf dem dritten Rang der 500-Meter-Gesamtwertung. Dieses Ergebnis wiederholte er im Winter 2001/02. Bei der Winter-Universiade 2001 in Zakopane holte er über 500 Meter die Goldmedaille[8] – 1999 hatte er bereits mit der Staffel Universiadegold gewonnen. Ebenfalls mit der Staffel (um Satoru Terao, Takehiro Kodera und Yugo Shinohara) lief er bei den Weltmeisterschaften 2000 zur Silbermedaille. Sechs Wochen vor den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City brach sich Nishitani im Rahmen eines nationalen Wettkampfs beim Zusammenstoß mit einem anderen Läufer den Knöchel.[9] In Salt Lake City scheiterte er bei seiner Titelverteidigung über 500 Meter im Viertelfinale, mit der Staffel belegte er als Sieger des B-Finals den fünften Rang. Bei den Winter-Asienspielen 2003 holte er hinter dem Chinesen Li Jiajun die Silbermedaille.[10]
Nach seiner dritten Olympiateilnahme 2006 (bei der er über 500 Meter im Vorlauf ausschied) beendete Nishitani mit 27 Jahren seine Shorttrack-Karriere. Er wechselte zum Keirin, einer Bahnradsport-Disziplin.[11] In den folgenden Jahren nahm er erfolgreich an verschiedenen Keirin-Rennen in Japan teil.[12]
Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen
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- ↑ 西谷岳文選手からの高校生へのメッセージ (Nishitanitakefumi senshu kara no kōkōsei e no messēji) auf school.js88.com. November 2004. Abgerufen am 13. Februar 2022.
- ↑ Ergebnisprotokoll der Junioren-WM 1995, archiviert auf shorttrackonline.info. Abgerufen am 13. Februar 2022.
- ↑ 西谷岳文 1998年長野大会 ショートトラック男子500メートル (Nishitanitakefumi 1998-nen Nagano taikai shōtotorakku danshi 500 mētoru) auf 47news.jp. 26. Januar 2022. Abgerufen am 13. Februar 2022.
- ↑ Mao Ueda: Watanabe follows legend in short track. In: The Japan News, 8. Februar 2017. Abgerufen am 13. Februar 2022 via ProQuest.
- ↑ Michael C. Lewis: Nishitani Clearly at Head of His Class. In: The Salt Lake Tribune, 27. Oktober 2001, S. D2. Abgerufen am 13. Februar 2002 via ProQuest.
- ↑ Xinhua: Germany Assures Leading place in Medal Standing. 21. Februar 1998. Abgerufen am 13. Februar 2022 via ProQuest.
- ↑ Paul Chapman: Canada salvages gold: Relay team averts total disaster with victory. In: Calgary Herald, 22. Februar 1998, S. B1. Abgerufen am 13. Februar 2022 via ProQuest.
- ↑ Xinhua: Medal Winners at Winter Universiade. 15. Februar 2001. Abgerufen am 13. Februar 2022 via ProQuest.
- ↑ Michael C. Lewis: Injured Skater Hopes for Another Miracle Moment. In: The Salt Lake Tribune, 13. Februar 2002, S. O6. Abgerufen am 13. Februar 2022 via ProQuest.
- ↑ Japan secures first Winter Asiad crown. In: China Daily [New York], 7. Februar 2003, S. 3. Abgerufen am 13. Februar 2022 via ProQuest.
- ↑ 大菅小百合は大和ハウス、金メダルの西谷岳文は競輪学校へ (Ōsuga sayuri wa Daiwahausu, kinmedaru no nishitanitakefumi wa keirin gakkō e) auf olympico.cocolog-nifty.com. 6. September 2006. Abgerufen am 13. Februar 2022.
- ↑ Profil von Takafumi Nishitani auf keirin-station.com. Abgerufen am 13. Februar 2022.