Tamar Chmiadaschwili
Tamar Chmiadaschwili (georgisch თამარ ხმიადაშვილი; * 27. November 1944 in der Georgischen SSR; † vor dem 2. November 2019) war eine georgische Schachspielerin und -schiedsrichterin. Auf internationalen Schachturnieren der FIDE wurde sie auch Tamar, Tamara oder Tamari Khmiadashvili genannt. Sie ist die erfolgreichste Spielerin bei den Schachweltmeisterschaften der Senioren, errang fünfmal den Titel Weltmeisterin und belegte siebenmal den zweiten Platz.
Tamar Chmiadaschwili, Bad Liebenzell 1996 | |
Verband | Georgien |
Geboren | 27. November 1944 Georgische SSR |
Gestorben | 2019 |
Titel | Internationaler Meister der Frauen (1982) Großmeister der Frauen (1998) |
Beste Elo‑Zahl | 2257 (Januar 2005) |
Leben
BearbeitenTamar Chmiadaschwili stammt aus Georgien, der Heimat der Weltmeisterinnen Nona Gaprindaschwili und Maia Tschiburdanidse. Sie studierte Germanistik in Tiflis und sprach gut Deutsch. In einem Interview[1] von Harald Grafenhofer mit ihr bei der Senioren-Weltmeisterschaft 1998 in Grieskirchen sagte sie: „Ich wohne in der Hauptstadt Tiflis und arbeite bei der Schachföderation als Schachtrainerin. Schon einige meiner Schülerinnen haben bei Jugend-Weltmeisterschaften Titel errungen.“ Seit 2007 war sie Schachschiedsrichterin der FIDE.
Schach
BearbeitenDie Einzelmeisterschaft der Frauen der Georgischen SSR gewann sie dreimal: 1972, 1975 und 1978.[2]
Im Jahre 1998 in Grieskirchen, Österreich wurde sie Weltmeisterin der Senioren.[3][4] Davor hatte sie bereits dreimal an Senioren-Schachweltmeisterschaften teilgenommen (1995[5] und 1996[6] in Bad Liebenzell, sowie 1997[7] in Bad Wildbad), wo sie jeweils den zweiten Platz belegte. In Gladenbach wurde sie zum zweiten Mal Weltmeisterin bei der Schachweltmeisterschaft der Senioren 1999.
Aufgrund ihres Erfolges in Grieskirchen wurde ihr 1998 der Titel Großmeisterin der Frauen (WGM) verliehen.[8]
In den Jahren 1999 bis 2008 nahm sie an neun weiteren Weltmeisterschaften der Senioren teil: 1999 erster Platz in Gladenbach[9], 2000 zweiter Platz in Rowy, Polen[10], 2001 in Arco (Trentino), Italien[11], 2002 zweiter Platz in Naumburg (Saale)[12], 2003 erster Platz in Bad Zwischenahn[13], 2004 zweiter Platz in Halle (Saale)[14], 2006 zweiter Platz in Arvier, Italien[15], sowie 2007 in Gmunden, Österreich[16] und 2008 in Bad Zwischenahn[17].
Bei einem Seniorenturnier im Rahmenprogramm der Schacholympiade 2008 in Dresden war sie beste weibliche Teilnehmerin (5. Platz bei 125 Teilnehmern).[18] Es siegte Großmeister Yair Kraidman aus Israel.[19]
Im Jahre 2010 in Arco (Trentino) konnte sie erneut die Seniorenweltmeisterschaft der Frauen gewinnen. Im Jahre 2016 wurde sie in Marienbad Dritte hinter Nona Gaprindaschwili und Jelena Fatalibekowa.[20] Im November 2017 gewann Chmiadaschwili in Acqui Terme die Seniorenweltmeisterschaft in der Wertung Frauen 65+.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Interview von Harald Grafenhofer mit Tamara Khmiadashvili 1998 in Grieskirchen auf TeleSchach
- ↑ Georgische Einzelmeisterschaften der Frauen (spanisch)
- ↑ Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 66.
- ↑ 8. Weltmeisterschaft der Senioren und Seniorinnen 1998 in Grieskirchen
- ↑ Seniorenweltmeisterschaft der Frauen 1995 in Bad Liebenzell
- ↑ Seniorenweltmeisterschaft der Frauen 1996 in Bad Liebenzell
- ↑ Seniorenweltmeisterschaft der Frauen 1997 in Bad Wildbad
- ↑ Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 84.
- ↑ 9. Weltmeisterschaft der Senioren und Seniorinnen 1999 in Gladenbach
- ↑ 10. Weltmeisterschaft der Senioren und Seniorinnen 2000 in Rowy, Polen
- ↑ DWZ-Auswertung der Senioren-Weltmeisterschaft 2001 in Arco (Trention), Italien
- ↑ 12. Schachweltmeisterschaft der Senioren 2002 in Naumburg (Saale)
- ↑ 13. Senioren-Schachweltmeisterschaft 2003 in Bad Zwischenahn
- ↑ 14. Senioren-Schachweltmeisterschaft 2004 in Halle an der Saale
- ↑ DWZ-Auswertung der Senioren-Weltmeisterschaft 2006 in Arvier, Italien
- ↑ 17th World Senior Chess Championship Women 2007 in Gmunden
- ↑ 18. Senioren Schachweltmeisterschaft 2008 in Bad Zwischenahn
- ↑ Deutscher Schachbund: Schacholympiade Dresden 2008. JugendSchachVerlag 2009, S. 192, ISBN 978-3-00-024594-7.
- ↑ Interview von Harald Grafenhofer mit Yair Kraidman 1998 in Grieskirchen
- ↑ 26. Seniorenweltmeisterschaft 50+ und 65+, 2016 in Marienbad (Tschechische Republik) auf TeleSchach
Quellen
Bearbeiten- Die Schachweltmeister der Senioren und Berichte hierzu von Gerhard Hund
- 8th World Senior Championships (1998) auf The Week in Chess #211 vom 23. November 1998 (englisch)
Weblinks
Bearbeiten- Nachspielbare Schachpartien von Tamar Chmiadaschwili auf chessgames.com (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Chmiadaschwili, Tamar |
ALTERNATIVNAMEN | Khugashvili, Tamara N. (FIDE); Khmiadashvili, Tamar (FIDE); Khmiadashvili, Tamari; Khmiadashvili, Tamara; ხმიადაშვილი, თამარ (georgisch) |
KURZBESCHREIBUNG | georgische Schachspielerin und -schiedsrichterin |
GEBURTSDATUM | 27. November 1944 |
GEBURTSORT | Georgische SSR |
STERBEDATUM | 2019 |