The Life of Pablo

Siebtes Musikalbum des US-amerikanischen Rappers Kanye West

The Life of Pablo (abgekürzt: TLOP; dt. Das Leben des Pablo) ist das siebte Studioalbum des US-amerikanischen Rappers Kanye West. Es erschien am 14. Februar 2016 über die Labels GOOD Music und Def Jam Recordings. Das Album erschien anfangs ausschließlich über den US-amerikanischen Musikstreaming-Dienst Tidal. West arbeitete weiter an dem Album und am 1. April erschien es auf Spotify etc. Die letzten Änderungen am Album wurden im Juni 2018 vorgenommen.

The Life of Pablo
Studioalbum von Kanye West

Veröffent-
lichung(en)

14. Februar 2016[1]

Aufnahme

November 2013 bis Februar 2016

Label(s) GOOD Music, Def Jam Recordings

Genre(s)

Hip-Hop[2],

Titel (Anzahl)

20

Länge

1:06:39

Produktion

Verschiedene

Kanye West, Noah Goldstein, Rick Rubin, Andrew Dawson, Anthony Kilhoffer, Allen Ritter, Benji B, Boi-1da, Cashmere Cat, Chance the Rapper, Charlie Handsome, Charlie Heat, Caroline Shaw, DJ Dodger Stadium, Darren King, Derek Watkins, Frank Dukes, Havoc, Hudsown Mohawke, Karriem Riggins, Mike Dean, Madlib, Menace, Metro Boomin, Mitus, Plain Pat, Sinjin Hawke, Southside, Swizz Beatz, Sevn Thomas, Trevor Gureckis, Velous

Studio(s)

Verschiedene

  • Windmark, Santa Monica
  • No Name, Punta Mita
  • Florence
  • Home, Calabasas
  • Germano and Jungle City, New York City
  • Mike Dean’s List House of Hits, SoHo
  • Larrabee and Ameraycan, North Hollywood
  • Nobel Street
  • Abel’s Crib, Trump Tower
  • Jungle City, California
Chronologie
Yeezus
(2013)
The Life of Pablo Ye
(2018)
Singleauskopplungen
1. April 2016 Famous
7. Juni 2016 Father Stretch My Hands
9. September 2016 Fade

West bezeichnete die Entstehung des Albums als eine „living, breathing, changing, creative expression“. Im April 2017 wurde das Album als erstes Streamingalbum überhaupt mit einer Platin-Schallplatte in den USA ausgezeichnet. Bei den Grammy Awards 2017 wurde The Life of Pablo in der Kategorie Best Rap Album nominiert, unterlag jedoch Coloring Book von Chance the Rapper.

Titelliste

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Das Album enthält folgende Musikstücke:[3][4]

# Titel Produzent Länge
1. Ultralight Beam (feat. The-Dream, Chance the Rapper, Kelly Price, Kirk Franklin) West, Mike Dean, Chance the Rapper, Swizz Beats, Rick Rubin, Watkins, Plain Pat, DJ Dodger Stadium (DJDS), Goldstein 5:20
2. Father Stretch My Hands Pt. 1 (feat. Kid Cudi) West, M. Dean, Rick Rubin, Metro Boomin, DJDS, Ritter, Goldstein 2:15
3. Pt. 2 (feat. Desiigner) West, M. Dean, Rick Rubin, Plain Pat, Shaw 2:10
4. Famous (feat. Rihanna, Swizz Beatz) West, Havoc, Goldstein, Charlie Heat, Dawson, Hudson Mohawke, M. Dean, Plain Pat, Kuk Harell 3:16
5. Feedback West, Charlie Heat, Goldstein 2:27
6. Low Lights West, DJDS, M. Dean 2:11
7. Highlights (feat. Young Thug, El-Debarge und The-Dream) West, M. Dean, Velous, Southside, Plain Pat, Goldstein 3:19
8. Freestyle 4 (feat. Desiigner) West, Hudson Mohawke, Goldstein, M. Dean, DJDS, Shaw, Gureckis 2:03
9. I Love Kanye West 0:44
10. Waves (feat. Chris Brown) West, M. Dean, Charlie Heat, Metro Boomin, Hudson Mohawke, Anthony Killhoffer 3:01
11. FML (feat. The Weeknd) West, M. Dean, Mitus, Metro Boomin, Goldstein, Dawson, Hudson Mohawke 3:56
12. Real Friends (feat. Ty Dolla $ign) West, Boi-1da, Frank Dukes, Havoc, King M. Dean, Goldstein, Sevn, Thomas 4:11
13. Wolves (feat. Sia und Vic Mensa) West, Cashmere Cat, Sinjin Hawke, M. Dean, Goldstein, Shaw 5:01
14. Frank's Track (feat. Frank Ocean) West, Cashmere Cat, Sinjin Hawke 0:38
15. Siiiiiiiiilver Surffffeeeeer Intermission West 0:56
16. 30 Hours West, Riggings, M. Dean 5:23
17. No More Parties in LA (feat. Kendrick Lamar) West, Madlib 6:14
18. Facts (Charlie Heat Version) West, Metro Boomin, Southside, Charlie Heat 3:20
19. Fade (feat. Ty Dolla $ign, Post Malone) West, M. Dean, Kilhoffer, Benji B, Charlie Handsome, DJDS, Goldstein 3:13
20. Saint Pablo (feat. Sampha) West, M. Dean, Ritter, Goldstein 6:12

Präsentation

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Bei der Präsentation des Albums, die West zeitgleich mit der Präsentation seiner dritten Modekollektion im New Yorker Madison Square Garden am 10. Februar 2016 feierte, war das Album noch gar nicht ganz fertig und West spielte eine nicht vollständig gemasterte Version von seinem Laptop ab.[5] Das Album, das ursprünglich nur auf dem Streaming-Dienst Tidal zu hören sein sollte, tauchte kurz nach der Veröffentlichung auch auf der pornografischen Internetseite pornhub.com auf, wobei zunächst unklar war, ob West selbst das Album dort zur Verfügung gestellt hatte. In den ersten 24 Stunden nach Erscheinen soll das Album Schätzungen zufolge mindestens 500.000 mal illegal heruntergeladen worden sein.[6] West arbeitete weiter an dem Album und am 1. April 2016 erschien es auf Spotify und Apple Music.[7]

Rezeption

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Kritiken

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  • Für das Hiphop-Magazin Hiphop.de bewertete Aria Nejati das Album positiv: Es sei „ein Kaleidoskop musikalischer Faszination“. Er vergleicht The Life Of Pablo mit einer „Achterbahnfahrt mit theatralischen Tief- und Höhepunkten“, es wirke „wie eine manische Depression im Zeitraffer“. Das Album sei „so präzise und detailliert produziert wie kaum ein anderes Stück Musik auf dem Markt“. Dafür stecke es allerdings „in textlicher Hinsicht deutlich zurück“.[8]
  • In einer auf t-online.de veröffentlichten Kritik schreibt Daniel Reviol, das Album sei „zu viel von allem“. Unter den 18 Songs seien auch einige schwache Nummern. West hätte sich, so Reviol, besser auf die zehn besten beschränken sollen.[9]
  • Positiver beschreibt Ivo Ligeti auf musikexpress.de das Album: „All das ist wunderschön“ wird hier geurteilt und gesagt, dass West „die größten Momente seinen Gästen“ überlässt.[10]
  • Rob Sheffield bewertet das Album im Rolling Stone mit 4,5 von 5 Sternen und bezeichnet es als „complex conflicted masterpiece“.[11]

Chartplatzierungen

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The Life of Pablo konnte sich in den ersten Monaten nach der Veröffentlichung nicht in den Billboard-Charts platzieren, da West Tidal untersagte die Streaming-zahlen an NielsenSoundscan weiterzugeben.[12] Einer Schätzung von Torrent Freak zufolge, wurde das Album in wenigen Tagen mehr als 500.000 mal illegal heruntergeladen,[12] Im März enthüllte Tidal, dass das Album in den ersten zehn Tagen nach der Veröffentlichung mehr als 250 Millionen Mal gestreamt wurde.[12] Nach der Veröffentlichung des Albums auf weiteren Streaming Anbietern, stieg es in der Woche vom 23. April, auf Platz eins der US-amerikanischen Albumcharts, den Billboard 200 ein. In der Woche vom 1–7. April, wurden 94.000 Einheiten abgesetzt, davon 28.000 digitale Verkäufe auf Tidal und Wests Website. Mit 99 Millionen Streams in der Chartwoche, wurde The Life of Pablo das erste Album in der Billboard-Geschichte, welches mit einer Mehrheit von Streams, die Spitze erreichte.[13]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungen[14]Höchst­platzie­rungWo­chen
  Vereinigte Staaten (Billboard)1 (204 Wo.)204
  Vereinigtes Königreich (OCC)30 (48 Wo.)48
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2016)Platzie­rung
  Vereinigte Staaten (Billboard)[15]27
ChartsJahres­charts (2017)Platzie­rung
  Vereinigte Staaten (Billboard)[16]64

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
  Australien (ARIA)  Platin70.000
  Dänemark (IFPI)  3× Platin60.000
  Frankreich (SNEP)  Gold50.000
  Italien (FIMI)  Gold25.000
  Kanada (MC)  2× Platin160.000
  Polen (ZPAV)  Platin20.000
  Vereinigte Staaten (RIAA)  2× Platin2.000.000
  Vereinigtes Königreich (BPI)  Gold100.000
Insgesamt   3× Gold
  9× Platin
2.485.000

Hauptartikel: Kanye West/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

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  1. Jazz Monroe: Kanye West’s The Life of Pablo Is Out Now. In: pitchfork.com. Pitchfork, 13. Februar 2016, abgerufen am 5. November 2023 (englisch).
  2. Jonathan Jones: Is Kanye West hip-hop's greatest cubist? In: The Guardian. 17. Februar 2016, abgerufen am 27. Februar 2019 (englisch).
  3. The Life of Pablo – Credits. In: Kanyewest.com. Kanye West, 17. Februar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2016; abgerufen am 17. Februar 2016.
  4. TIDAL. In: Listen.tidal.com. Abgerufen am 16. Februar 2016.
  5. Daniel Gerhardt: Gottes großer Eiertanz. Zeit Online, 15. Februar 2016, abgerufen am 10. März 2017.
  6. Kanye West läuft jetzt auf pornhub. Spiegel Online, 2. März 2016, abgerufen am 11. März 2017.
  7. Kanye West's The Life of Pablo is now on Spotify, Apple Music, and Google Play. In: The Verge. 1. April 2016, abgerufen am 9. Juni 2018 (englisch).
  8. Aria Nejati: Kanye Wests "Pablo" ist ein Kaleidoskop musikalischer Faszination. In: Hiphop.de. 15. Februar 2016, abgerufen am 6. Mai 2018.
  9. Daniel Reviol: Kanye West scheitert am eigenen Größenwahn. t-online.de, 16. Februar 2016, abgerufen am 10. März 2017.
  10. Ivo Ligeti: Kanye West - The Life of Pablo. musikexpress.de, 17. Februar 2016, abgerufen am 10. März 2017.
  11. Rob Sheffield: Kanye West: The Life of Pablo. rollingstone.com, 16. Februar 2016, abgerufen am 10. März 2017.
  12. a b c Will Robinson: Kanye West: The Life of Pablo Tidal streaming numbers revealed. In: Entertainment Weekly. 29. März 2016, abgerufen am 3. Oktober 2019 (englisch).
  13. Keith Caulfield: Kanye West's 'The Life of Pablo' Debuts at No. 1 on Billboard 200 Chart. In: Billboard. 10. April 2016, abgerufen am 3. Januar 2019 (englisch).
  14. Chartquellen: US UK
  15. Jahrescharts 2016 in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).
  16. Jahrescharts 2017 in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).