Theater am Aegi
Das Theater am Aegi ist ein Veranstaltungsgebäude am Aegidientorplatz in Hannover im Stadtteil Südstadt. Wie der Platz selbst wird das Veranstaltungshaus von den Hannoveranern oft mit der Kurzform „Aegi“ bezeichnet.[1]
Geschichte
BearbeitenDer Aegidientorplatz im Bereich des heutigen Theaters war schon seit den frühen 1920er Jahren Kinospielstätte. Der Saal eines Hotels wurde dort 1924 zum Ufa-Palast umgebaut. Dieses Gebäude wurde während des Zweiten Weltkriegs durch Bombenangriffe zerstört. Im Jahre 1953 wurde das Theater etwas versetzt nach Entwürfen von Gerd Lichtenhahn und Hans Klüppelberg neu aufgebaut. Der Neubau in Formen der Nachkriegsmoderne umfasste ein Erstaufführungskino und eine Zusatzbühne für artistische und musikalische Darbietungen. Die damalige Landesbühne Hannover und das Thalia-Theater hatten ab 1958 hier ihre reguläre Spielstätte, ein eigenes Ensemble des „Aegi“ gab es nicht. Das Gebäude wurde 1964 durch einen Großbrand in weiten Teilen zerstört.
Bei der Wiederherstellung wurde es neu ausgestattet und die Zuschauerkapazität auf 1110 Plätze erweitert.[2] Es wurde 1967 als großes Theater und als Ersatz für das Schauspielhaus wiedereröffnet.
Das Erscheinungsbild des Theaters wurde 1978 durch eine neue Fassade wesentlich verändert. Nachdem 1992 das neue Schauspielhaus Hannover errichtet worden war, drohte 1994 die Schließung der öffentlich subventionierten Spielstätte. Infolge des Engagements einer Gruppe kultur- und theaterinteressierter Bürger aus Hannover konnte der traditionsreiche Veranstaltungsort jedoch mit einem neuen Konzept erhalten werden.[1]
Seit den 1950er Jahren finden im Theater am Aegi zahlreiche generationsübergreifende Veranstaltungen statt, wie Weihnachtsmärchen, Musical- und Kabarettvorstellungen, Boulevardkomödien sowie Oper-, Tanz- und Theateraufführungen und Konzerte. Außerdem werden im „Aegi“ Galaveranstaltungen, Kongresse, Messe- und private Veranstaltungen durchgeführt.[1] 1981 wurde vor dem Theater ein Zugang zur U-Bahn-Station Aegidientorplatz eingerichtet.
Gegenwärtiger Betrieb
BearbeitenIm Jahr 1994 übernahm ein privater Betreiber das Gastspiel- und Veranstaltungshaus in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover. Geschäftsführer sind Michael Lohmann, gleichzeitig Geschäftsführer von Hannover Concerts, und Jürgen Hoffmann.[3] Seit der Privatisierung bietet es ein umfangreiches Kultur- und Veranstaltungsprogramm an. Die jährliche Besucherzahl liegt nach Angaben des Theaters im Durchschnitt bei 200.000 Personen.[1]
Literatur
Bearbeiten- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Aegidientorplatz 2. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 75
- Max Ferdinand Gerhäuser: Die Planung der Theater und ihre Entwicklung in Hannover. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 23 (1969), S. 85–144
- Hugo Thielen: Theater am Aegi. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 621.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Angaben über das Theater am Aegi ( vom 26. Juni 2008 im Internet Archive) auf der Website der Stadt Hannover (aufgerufen am 25. August 2009).
- ↑ Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Stadtlexikon Hannover, S. 621
- ↑ Vgl. Angaben im Impressum der offiziellen Website des Theaters am Aegi (aufgerufen am 24. Juli 2015).
Koordinaten: 52° 22′ 3,7″ N, 9° 44′ 35,5″ O