Theodor Hagen (Maler)
Theodor Joseph Hagen (* 24. Mai 1842 in Düsseldorf; † 12. Februar 1919 in Weimar) war ein deutscher Landschaftsmaler.
Leben
BearbeitenHagen entstammte einer alteingesessenen rheinischen Kaufmannsfamilie. Von 1858 bis 1868 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort waren außer Oswald Achenbach, dessen Landschafterklassen er von 1862 bis 1868 besuchte,[1] Josef Wintergerst, Andreas und Karl Müller, Ludwig Heitland, Heinrich Mücke, Rudolf Wiegmann und Carl Irmer seine Lehrer.[2] Im Jahr 1871 wurde er nach Weimar an die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule berufen, um dort als Nachfolger von Max Schmidt die Klasse für Landschaftsmalerei zu übernehmen. Im Jahr 1874 erhielt Hagen als erster Lehrer der Weimarer Kunstschule einen unbefristeten Vertrag. Von 1876 bis 1881 war er Leiter dieser Kunstschule, gab aber diese Verwaltungstätigkeit wieder auf, um sich ganz der Malerei und der Kunstlehre widmen zu können. Sein bedeutendster Schüler wurde Christian Rohlfs. Bekannt wurden auch seine Meisterschüler Karl Buchholz, Franz Bunke, Rudolf Höckner, Franz Hoffmann-Fallersleben, weitere Schüler waren Andreas Dirks, Paul Baum, Alfred Böhm, Paul Eduard Crodel, Hans Peter Feddersen, Joseph Rummelspacher, Carl Malchin, Peter Paul Draewing und Alfred Heinsohn.
Hagen gilt als stilprägender Vertreter der Düsseldorfer und der Weimarer Malerschule und als ein Begründer des deutschen Impressionismus. Nachdem er sich in seiner Frühzeit verschiedenen Stilrichtungen zugewandt hatte, entdeckte er den französischen Realismus und die französische Freiluftmalerei der Schule von Barbizon. Hagen unternahm häufig Ausflüge in die freie Natur und malte Landschaftsbilder von schlichter Stimmung. Durch die Freundschaft zu Alfred Lichtwark, ab 1886 erster Leiter der Hamburger Kunsthalle, kam er in die Hansestadt, wo eine Reihe von Hafenbildern entstand.
Der Maler nahm vor allem an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, unter anderem in der Berliner Akademie, beim Deutschen Künstlerbund in Weimar und im Münchner Glaspalast. Er war ab 1893 Mitglied der Münchner Sezession, ab 1902 der Berliner Secession, und nach 1903 auch Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[3]
Arbeiten von Theodor Hagen finden sich heute in privaten und öffentlichen Kunstsammlungen unter anderem in Berlin, Hamburg, Dresden, Magdeburg, Düsseldorf, München, Stuttgart und Weimar.
In Weimar trägt der Theodor-Hagen-Weg seinen Namen. Das Wohnhaus der Familie in der heutigen Trierer Straße 36 ist ausgewiesenes Einzeldenkmal der Stadt Weimar. Er ist auf dem Historischen Friedhof Weimar bestattet.[4] Seine Frau Marie Hagen geb. Ridel, die auch dort bestattet ist, ist eine Nachfahrin von Cornelius Johann Rudolph Ridel, der wiederum mit der jüngsten Schwester von Charlotte Kestner verheiratet war. Diese wiederum fand in dem Roman von Goethe Die Leiden des jungen Werther bzw. in Thomas Manns Lotte in Weimar ihre literarische Verarbeitung.
Eine Sonderausstellung zum 100. Todesjahr von Theodor Hagen zeigte 2019 im Kunstmuseum in der Wassermühle Schwaan unter dem Titel „Chronisten der Landschaft“ ausgewählte Werke von Schülern, Lehrern und Meistern der Weimarer Malerschule.[5]
Werke (Auswahl)
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Am Rhein (Motiv aus Kaiserswerth)
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Herbstlicher Wald (1895)
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Kartoffelernte
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Maria Emilie Hagen, die Tochter des Künstlers
Literatur
Bearbeiten- Hagen, Theodor Joseph. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig 1882, S. 230 f. Digitalisat
- Robert Corwegh: Theodor Hagen. In: Illustrirte Zeitung (Leipzig), 152, 1919, Nr. 3950, S. 280.
- Hagen, Theodor Joseph: Allgemeines Künstler-Lexikon. Leben und Werk der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Hrsg. von Hans Wolfgang Singer. 2. Band. 5. unveränderte Aufl. Literarische Verlagsanstalt Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1921, S. 118, Textarchiv – Internet Archive
- Robert Corwegh: Hagen, Theodor Joseph. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S. 464 (Textarchiv – Internet Archive).
- Heinrich Schmidt: Hagen, Theodor Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 481 f. (Digitalisat).
- Hagen, Theodor (Joseph). In: Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Saur, München 1998, ISBN 3-598-23164-4, S. 322.
Weblinks
Bearbeiten- Theodor Hagen im Portal Artnet
- Theodor Hagen in der Klassik Stiftung Weimar
- Hagen in der DDB
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rudolf Theilmann: Die Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 146.
- ↑ Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf ( des vom 11. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)
- ↑ Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Hagen, Theodor Joseph. ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) kuenstlerbund.de; abgerufen am 3. November 2015
- ↑ Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der historische Friedhof zu Weimar. RhinoVerlag, Ilmenau 2011, S. 109. ISBN 978-3-939399-08-7.
- ↑ Chronisten der Landschaft. Ausgewählte Werke von Schülern, Lehrern und Meistern der Weimarer Malerschule. Sonderausstellung zum 100. Todesjahr von Theodor Hagen (23. März – 10. Juni 2019). Kunstmuseum Schwaan, abgerufen am 18. Mai 2019.
Personendaten | |
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NAME | Hagen, Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Hagen, Theodor Joseph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1842 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 12. Februar 1919 |
STERBEORT | Weimar |