Hans Peter Feddersen (Maler)

deutsch-dänischer Landschaftsmaler

Hans Peter Feddersen (* 29. Mai 1848 in Westerschnatebüll, Nordfriesland; † 13. Dezember 1941 in Kleiseerkoog, heute Galmsbüll, Nordfriesland) war ein deutscher Landschafts-, Tier- und Genremaler.

Hans Peter Feddersen in seinem Atelier (Foto um 1900)

Hans Peter Feddersen wurde am 29. Mai 1848 als sechstes und jüngstes Kind des Porträtmalers Hans Peter Feddersen des Älteren und dessen Frau Maria, geb. Bahnsen, auf einem nordfriesischen Bauernhof geboren. Er begann seine Ausbildung 1864 mit einer Lehre beim Stuben- und Porzellanmaler Heinrich Andreas Sutor (1830–1892) im nahegelegenen Niebüll.[1]

 
Hans Peter Feddersen als Oberleutnant im Ersten Weltkrieg

1866 ging der 18-Jährige an die Kunstakademie in Düsseldorf[2] und wurde Meisterschüler bei Oswald Achenbach. Hier schloss er auch Freundschaft mit dem deutsch-baltischen Maler Gregor von Bochmann dem Älteren, der ab 1868 in Düsseldorf arbeitete, und dessen Sohn, dem Bildhauer Gregor von Bochmann dem Jüngeren, der 1905 Feddersens älteste Tochter Marianne heiratete.[3] Ab 1871 studierte er an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar bei Theodor Hagen, dem er von Düsseldorf nach Weimar gefolgt war. Studienreisen führten ihn nach Sylt und in den Harz (1870), nach Masuren (1869, 1871–1876), Rügen (1870) und Polen (1873). Von April bis Juni 1877 reiste er außerdem nach Italien.[4]

 
Die Grabstätte der Familie Feddersen, hier noch mit der verschwundenen Skulptur von Gregor von Bochmann (Foto um 1920)

Ab 1878 ließ Feddersen sich in Bad Kreuznach nieder und heiratete 1879 seine langjährige Verlobte, die aus dem Kleiseerkoog stammende Margarethe Hansen (1854–1908). Von 1880 bis 1884 lebte er mit seiner Familie in Düsseldorf.[5] In diesen Jahren kamen vier Töchter zur Welt, von denen aber drei früh starben. Ab 1885 wurde der Kleiseerkoog in Nordfriesland sein endgültiger Wohnsitz, als er mit seiner Frau Margarethe und Tochter Marianne (geb. 1883)[6] auf einen Hof zog, der zum Familienbesitz seiner Frau gehörte. Dort wurden vier weitere Töchter geboren: Gertrud (1887), Ida Charlotte (1889) und 1890 Christiane und Eva.[7] 1908 starb seine Frau Margarethe, und er heiratete 1909 Sophie Lorenzen (1868–1967) aus dem Christian-Albrechts-Koog.

Feddersen lebte bis zu seinem Tod Ende 1941 als freischaffender Maler in Nordfriesland, unterbrochen durch Studienreisen nach Holland (1884), München (1888), auf die Insel Vilm, nach Fanø und Rømø (1892, 1899, 1900, 1902), Thüringen (1902, 1904), in die Eifel (1903) und in den Taunus (1911, 1912). Wiederholte Gäste im Kleiseerkoog waren die Malerkollegen Alexander Eckener, Leopold Graf von Kalckreuth, Otto H. Engel, Franz Hoffmann-Fallersleben und Fedor Encke.[8]

1910 wurde er zum Professor ernannt[9], 1911 erhielt er den Roten Adlerorden IV. Klasse[10] und 1924 wurde ihm von der Philosophischen Fakultät der Universität Kiel der Ehrendoktortitel verliehen. 1926 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, 1938 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.[11]

Feddersen gilt als einer der bedeutendsten Landschaftsmaler Schleswig-Holsteins. Aber auch Porträts und Genremalerei gehörten zu seinem Schaffen. Die Museen in Kiel, Flensburg und Husum zeigen noch heute Werke von ihm in ständiger Ausstellung. Er begann im Naturalismus und entwickelte sich über Anklänge an den Impressionismus bis zu seinem expressionistischen Spätwerk. Ein von Stubbe/Martius erstelltes Werkverzeichnis enthält 1466 Werke. Seine Cousine war die Malerin Auguste Margarethe Feddersen.

Hans Peter Feddersen starb am 13. Dezember 1941 im Alter von 93 Jahren in Kleiseerkoog. Das Familiengrab in Galmsbüll trug ursprünglich eine Skulptur, die Hans Peter Feddersens Schwiegersohn Gregor von Bochmann im Jahr 1909 geschaffen hatte. Die Skulptur ist am Ende des Zweiten Weltkrieges verschwunden.

Bildergalerie

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Wichtige Ausstellungen

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Kuhweide in der Nordfriesischen Marsch, 1918 (WVZ F941), Öl auf Leinwand, 140 × 175 cm, Museum Kunst der Westküste

Ehrungen

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Eins der Moorhäuser, 1924 (WVZ F1098), Öl auf Leinwand, 32 × 38 cm, Privatbesitz
  • 1998 wurde der Hans-Peter-Feddersen-Bogen in Flensburg nach ihm benannt.[16]

Literatur

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Landschaft an der Treene, 1924 (WVZ F 1103), Öl auf Leinwand, 70 × 60 cm, Privatbesitz
  • Dorothee Bieske: Hans Peter Feddersen: Ein Maler zwischen Tradition und Moderne. (Schriften des Nordfriesischen Museums Ludwig-Nissen-Haus, Husum. Nr. 46). Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide 1998, ISBN 3-8042-0825-8.
  • Walther Killy (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie. Bd. 3 Ebinger - Gierke. K.G. Saur Verlag, München 1999, ISBN 3-598-23186-5, S. 240.
  • Uwe Haupenthal (Hrsg.): Nord-Kunst. Schleswig-Holstein im 20. Jahrhundert (Ausstellungskatalog). Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 2003, ISBN 3-529-02784-7, S. 55 ff.
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Föhr, Amrum und die Halligen in der Kunst. Boyens Buchverlag, Heide 2004, ISBN 3-8042-1118-6, S. 20 f, S. 100–103, S. 123 ff.
  • Ulrike Wolff-Thomsen (Hrsg.): Hans Peter Feddersen (1848–1941). Von Luft und Licht. Von Wind und Wolken. (Katalog der Ausstellung im Museum Kunst der Westküste). Heide 2015, ISBN 978-3-8042-1428-6.
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Kieler Künstler. Band 2: Kunstleben in der Kaiserzeit 1871–1918. Boyens Buchverlag, Heide 2016, ISBN 978-3-8042-1442-2, S. 135ff, S. 142f, S. 309f, S. 328, S. 328.
  • Ulrike Wolff-Thomsen: Bilder von Meer und Küste (Ausstellungskatalog 10 Jahre MKdW – Meisterwerke). Wienand Verlag, Köln 2019, ISBN 978-3-86832-533-1, S. 225–230, Abb, S. 234–239.
  • Der Zauber Nordfrieslands. Meisterwerke aus zwei norddeutschen Privatsammlungen. Mit Beiträgen von Alexander Römer, Ulrich Schulte-Wülwer, Sabine Friese-Oertmann (Ausstellungskatalog Sylter Museum). Verlag der Kunst, 2021, ISBN 978-3-86530-260-1.
 
Landschaft auf Fanö, 1899, (WVZ F0547), Öl auf Leinwand, 65 × 100 cm, Museum Kunst der Westküste
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Der Maler Hans Peter Feddersen (1848–1941) in Weimar. In: Axel Stefek (Hrsg.): Beiträge zur Weimarer Geschichte 2024. Jahresschrift des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus e. V., S. 67–81.
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Commons: Hans Peter Feddersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ulrike Wolff-Thomsen (Hrsg.): Hans Peter Feddersen (1848–1941). Von Luft und Licht. Von Wind und Wolken. Heide 2015, S. 7.
  2. Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 146.
  3. Ulrike Wolff-Thomsen (Hrsg.): Hans Peter Feddersen (1848–1941). Von Luft und Licht. Von Wind und Wolken. Heide 2015, S. 8.
  4. Ulrich Schulte-Wülwer: Sehnsucht nach Arkadien – Schleswig Holsteinische Künstler in Italien. Heide 2009, S. 295–307.
  5. Düsseldorfer Volksblatt vom 24. Oktober 1881: Zivilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf (Geburtsanzeigen). 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  6. Düsseldorfer Volksblatt vom 11. Februar 1883: Zivilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf (Geburtsanzeige). 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  7. Ulrike Wolff-Thomsen (Hrsg.): Hans Peter Feddersen (1848–1941). Von Luft und Licht. Von Wind und Wolken. Heide 2015, S. 14.
  8. Ulrike Wolff-Thomsen (Hrsg.): Hans Peter Feddersen (1848–1941). Von Luft und Licht. Von Wind und Wolken. Heide 2015, S. 17.
  9. Hannoverscher Kurier vom 5. Juli 1910: Amtliche Nachrichten (Hans Peter Feddersen zum Professor ernannt). 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  10. Norddeutsche Allgemeine Zeitung vom 27. August 1911: Allgemeine Nachrichten. 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  11. Durlacher Tageblatt vom 20. September 1938: Goethe-Medaille für Prof. Feddersen. 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  12. Dresdner Nachrichten vom 26. Juli 1898: Aus Kunst und Wissenschaft (Ausstellung im Kunstsalon). 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  13. Berliner Tageblatt vom 20. Dezember 1928: Feddersen in Kiel. 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  14. Der badische Staatsanzeiger (Hauptorgan der NSDAP Gau Baden) vom 18. Januar 1939: Feddersen-Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle. 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  15. taz. die tageszeitung: Vernissage Hans Peter Feddersen. 30. August 2007, abgerufen am 20. Juli 2022.
  16. Dieter Pust: Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Am Margarethenhof, S. 77.