Stedesand
Stedesand (friesisch: Stääsönj) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 44′ N, 8° 56′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Südtondern | |
Höhe: | 3 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,19 km2 | |
Einwohner: | 891 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25920 | |
Vorwahl: | 04662 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 126 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Marktstraße 12 25899 Niebüll | |
Website: | www.stedesand.de | |
Bürgermeister: | Stephan Koth (AWG) | |
Lage der Gemeinde Stedesand im Kreis Nordfriesland | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDas Gemeindegebiet von Stedesand ist Teil des Naturraums Nordfriesische Marsch.[2] Es erstreckt sich im Nordwesten teilweise bis über die Lecker Au hinaus, welche sich wenig unterhalb mit der Soholmer Au beim Bottschlotter See zum Bongsieler Kanal vereinigt. Der historische Bachlauf der heutigen Alten Soholmer Au markiert teilweise die südliche Gemeindegrenze, im Westen jedoch auch in Teilen der nördliche Gewässerrand des heute ihn ersetzenden weiter südlich verlaufenden abgedämmten Flusslaufs.[3]
Gemeindegliederung
BearbeitenNeben dem Dorf gleichen Namens befinden sich auch der Störtewerkerkoog (nordfriesisch Störtewärkskuuch, dänisch Størteværkkog) und Wester Schnatebüll (nordfriesisch Weester Snootebel, dänisch Vester Snattebøl[4][5]) im Gemeindegebiet,[6] das in seiner heutigen Form seit 1974 besteht.
Nachbargemeinden
BearbeitenAngrenzende Gemeindegebiete von Stedesand sind:[7]
Risum-Lindholm | Leck | |
Dagebüll | Langenhorn, Bargum | Enge-Sande |
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1551 erfolgte die Eindeichung des 1403 ha großen Störtewerker Kooges. Dieser ist südwestlich dem Geestrand bei der Rantzauhöhe im Gebiet des Langenberger Forsts vorgelagert. Im Zusammenhang mit der Eindeichung des Marschgebietes kam es zu einer Verlagerung der ehemaligen Nordgrenze der Nordergoesharde.[8]
Am 1. Februar 1974 wurden die damaligen Gemeinden Störtewerkerkoog und Wester Schnatebüll eingegliedert.[9]
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 waren insgesamt 11 Sitze zu vergeben. Von diesen erhielt die AWG 5 Sitze, die KWS 4 Sitze und die AWS zwei Sitze.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Stedesander Kirche wurde vermutlich im 16. Jahrhundert gebaut. Das heutige Altarbild stammt von Carl Ludwig Jessen. Der Taufstein aus gotländischem Kalkstein gleicht dem der Emmelsbüller Kirche.
An der Abzweigung des Trollebüller Wegs von der Klinkerstraße im Gebiet des Störtewerker Koogs befindet sich ein Denkmal zur Erinnerung an historische Sturmfluten.
In der Liste der Kulturdenkmale in Stedesand stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaftsstruktur
BearbeitenDie Wirtschaft ist ländlich strukturiert. Das bedeutendste Wirtschaftsunternehmen dürfte ein im Ort ansässiger Landmaschinenvertrieb und -Reparaturbetrieb sein. Er vertreibt u. a. Produkte des Landmaschinenkonzerns CNH Industrial. Zumeist außerhalb der Dorflage gelegen, sind verschiedene Landwirtschaftsbetriebe in der Gemeinde ansässig.
Verkehr
BearbeitenDurch die östliche Dorflage von Stedesand führt die Bundesstraße 5 im Abschnitt zwischen Niebüll und Bredstedt. In Parallellage direkt am südlichen Dorfrand führt die Marschbahnstrecke vorbei. Die ehemalige Bahnstation wurde am 31. Mai 1987 geschlossen. Die nächstgelegenen Bahnstationen sind der Bahnhof Niebüll und der Haltepunkt in der Gemeinde Langenhorn. Beide werden vom Regionalexpress 6 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein angefahren. In Niebüll besteht darüber hinaus auch ein Fernverkehrsanschluss an einzelne Züge der von Hamburg nach Westerland auf Sylt durchgebundenen Intercity-Linien 26, 27 und 30.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Christian Feddersen (1786–1874), Pastor und Begründer der „friesischen Bewegung“
- Hans Peter Feddersen (1848–1941), Landschaftsmaler
- Johannes Hansen (1930–2010), evangelischer Pfarrer, Evangelist und Schriftsteller
- Jens Carsten Jantzen (* 1948), Mathematiker
- Moritz Momme Nissen (1822–1902), friesischer Dichter und Sprachforscher
- Rudolf Muuß (1892–1972), lutherischer Geistlicher, Heimatforscher, Politiker (CDU, später FDP) und Autor, 1931–1957 Pastor in Stedesand
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Relation: Stedesand (1416965) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Vgl. Topographische Karte des Digitalen Atlas Nord
- ↑ Nordfriisk Instituut: Nordfriesland Karte, Bräist/Bredstedt 2011
- ↑ Videnskabernes Selskab: Kaart over den sydlige del af Slesvig, Kopenhagen 1864
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 181 (dnb.de [abgerufen am 5. August 2020]).
- ↑ Relation: Stedesand (1416965) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Albert Panten: Stedesand und Otteslev, eine Rekonstruktion. In: Nordfriesisches Jahrbuch 2023. S. 29–50.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 182.
- ↑ wahlen-sh.de