Norderfriedrichskoog
Norderfriedrichskoog (dänisch Nørre Frederiks Kog) ist eine Gemeinde an der Westküste Schleswig-Holsteins im Kreis Nordfriesland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 24′ N, 8° 54′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Eiderstedt | |
Höhe: | 0 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,31 km2 | |
Einwohner: | 43 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25870 | |
Vorwahl: | 04864 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 090 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Welter Straße 1 25836 Garding | |
Website: | www.amt-eiderstedt.de | |
Bürgermeister: | Jann-Henning Dircks | |
Lage der Gemeinde Norderfriedrichskoog im Kreis Nordfriesland | ||
Geografie
BearbeitenLage und Gliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet von Norderfriedrichskoog erstreckt sich im Norden des Naturraums Eiderstedter Marsch auf der Halbinsel Eiderstedt südlich vom Wattenmeertief der Hever im Nordfriesischen Wattenmeer.[2] Es umfasst die Ländereien des Koogs gleichen Namens, der 1696 eingedeicht wurde, und dem östlichen Bereich vom Jordtflether Koog, der ab 1906/07 als Sophien-Sommerkoog eingedeicht und 1970 vollendet wurde.[3]
Siedlungsgeographisch umfasst das Gemeindegebiet einzig die Streusiedlung gleichen Namens.[4][2]
Nachbargemeinden
BearbeitenDirekt angrenzende Gemeindegebiete von Norderfriedrichskoog sind (im Uhrzeigersinn von Ost nach West):[5]
Uelvesbüll–Oldenswort–Tetenbüll
Geologie
BearbeitenDas Gemeindegebiet ist ein Teil des Naturraums Eiderstedter Marsch. Der Boden besteht aus marinen Ablagerungen (überwiegend Marsch, kalkig bis schwach kalkig, stw. unterlagert von Sand mit den Korngrößen Schluff bis Ton).[6]
Geschichte
BearbeitenDer Koog wurde im Jahr 1696 unter dem Geheimen Ratspräsidenten Magnus von Wedderkop eingedeicht und nach Friedrich IV., dem damaligen König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein benannt. 1906 wurde das neu entstandene Vorland durch einen Sommerdeich befestigt, der 1969 weiter ausgebaut wurde.
Durch die Gemeinde Norderfriedrichskoog wurde lange Zeit keine Gewerbesteuer erhoben. Aufgrund dieser Entwicklung als deutschlandweit einmaliger Steueroase siedelten sich seit den 1990er Jahren immer mehr Unternehmen an. Unter anderem Tochterunternehmen von Deutscher Bank, E.ON, Commerzbank, Lufthansa, Siemens und Lidl unterhalten oder unterhielten ihren Sitz in der Gemeinde. Seit dem Jahr 2004 wurde in § 16 Abs. 4 Satz 2 GewStG festgesetzt, dass der Hebesatz mindestens 200 % betragen müsse, sodass sich viele Unternehmen mittlerweile wieder zurückgezogen haben. Aufgrund einer Deckungslücke von 8 Millionen Euro im gemeindlichen Haushalt 2013 wurde über eine Erhöhung des Hebesatzes auf bis zu 400 % diskutiert. Letztlich entschied sich die Gemeinde jedoch, den Hebesatz vorerst bei 200 % zu belassen.[7] Im Jahr 2018 lag der Gewerbesteuerhebesatz bei 336 %.[8]
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenMit weniger als 70 Einwohnern hat die Gemeinde laut § 54 der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung keine Gemeindevertretung, sondern eine Gemeindeversammlung, an der alle wahlberechtigten Einwohner teilnehmen können.[9]
Bürgermeister
BearbeitenFür die Wahlperiode 2013–2018 wurde Jann-Henning Dircks erneut zum Bürgermeister gewählt. Es ist seine dritte Amtszeit.[10]
Verkehr
BearbeitenDurch den unbesiedelteten Jordtflether Koog führt in Ost-West-Richtung längs der Außendeichslinie die Trasse der schleswig-holsteinische Landesstraße 310. Sie zweigt an der Gemeindegrenze von Uelvesbüll und Witzwort von der Landesstraße 31 ab und führt bis zum Anschluss an der Landesstraße 34 im Norderheverkoog. Die L 31 führt in nördlicher Richtung den Verkehr zur Bundesstraße 5 bei Husum, die L 31 in südlicher Richtung zur Bundesstraße 202 in Garding.
Die im Norderfriedrichskoog gelegenen Siedlungsplätze werden über Gemeindestraßen aus dem vorgenannten Koog und die ebenfalls in Ost-West-Richtung durch den genannten Koog führende Koogstraat zwischen Kaltenhörn und Barneckermoor erschlossen.
Weblinks
Bearbeiten- Website. In: www.norderfriedrichskoog.de. Gemeinde Norderfriedrichskoog ehemals im (nicht mehr online verfügbar)
- Norderfriedrichskoog. In: www.amt-eiderstedt.de. Amt Eiderstedt, abgerufen am 3. April 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Topographische Karte im DigitalerAtlasNord. Abgerufen am 30. August 2021 (Suchbegriff "Norderfriedrichskoog (01054090)").
- ↑ Harry Kunz / Albert Panten: Die Köge Nordfrieslands. 2. Auflage. Nordfriisk Instituut, 1999, ISBN 3-88007-251-5, S. 60–66 (Ordnungsnummern 97 und 112).
- ↑ Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 39, abgerufen am 29. August 2021.
- ↑ Relation: Norderfriedrichskoog (1397062) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 30. August 2021.
- ↑ Vgl. Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein 1:250 000. (PDF; 1,02 MB) In: www.umweltdaten.landsh.de. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume – Geologischer Dienst, 1992, archiviert vom am 26. Januar 2022; abgerufen am 30. August 2021.
- ↑ Hebesatz in Norderfriedrichskoog bleibt bei 200 Prozent. sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG, abgerufen am 16. Februar 2016.
- ↑ Hebesätze und Steuern in der Gemeinde Norderfriedrichskoog. Amt Eiderstedt, abgerufen am 18. April 2018.
- ↑ www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de: Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein
- ↑ Dritte Amtsperiode beginnt. In: www.shz.de. Husumer Nachrichten, 27. Juni 2013, ehemals im ; abgerufen am 3. April 2024. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)