Kolkerheide

Gemeinde in Deutschland

Kolkerheide (dänisch Kolkhede, auch Kolkærhede[2], jütländisch: Kåldtjer'hie[3], nordfriesisch Kolkerhii) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Kolkerheide
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kolkerheide hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 37′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 54° 37′ N, 9° 8′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Mittleres Nordfriesland
Höhe: 16 m ü. NHN
Fläche: 2,1 km2
Einwohner: 83 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25862
Vorwahl: 04673
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 071
Adresse der Amtsverwaltung: Theodor-Storm-Straße 2
25821 Bredstedt
Website: www.amnf.de
Bürgermeisterin: Steffi Thordsen
Lage der Gemeinde Kolkerheide im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Geografie

Bearbeiten

Geografische Lage

Bearbeiten

Das Gebiet der Gemeinde Kolkerheide erstreckt sich im Westen des Naturraums Schleswiger Vorgeest[4] (Haupteinheit der Nr. 697)[5] nördlich vom Flusslauf der Ostenau[6] im Bereich der historisch als Schleswigsche Geest bezeichneten Region.

Ortsteile

Bearbeiten

Rantzauen-Hof, Buchwalden-Hof, Raben-Hof, Rumohrs-Hof und Osten-Hof liegen im Gemeindegebiet.[7] Der Buchwalds-, Raben- und Rantzauhof gehören zu der im 18. Jh. im Rahmen der Geestkolonisation gegründeten Kolonie Christianshöhe (Christianshøj).[8]

Nachbargemeinden

Bearbeiten

An Kolkerheide grenzen folgende direkt anliegende Gemeindegebiete:[6]

Joldelund
Joldelund   Löwenstedt
Drelsdorf Norstedt

Geschichte

Bearbeiten

Der Ortsname wurde erstmals 1499 dokumentiert und bedeutet Heide von Koldkær. Wie die dänisch-mundartliche Form zeigt, liegt als Bestimmungswort ein Flurname (Koldkjær oder Koldkær) in der Bedeutung kalter Bruch, kaltes Kratt zu dän. kold und kær (für Feucht- oder Sumpfgebiet) vor.[9] Möglich ist auch eine Deutung zu altnordisch kol für Kohle. Eventuell wurde hier Kohle gewonnen.[10]

Der Ort ist traditionell Teil des Kirchspiels Joldelund (Joldelund Sogn) in der Nordergoesharde. Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 war der Ort als Lehen des Königreichs Dänemark Teil des Herzogtums Schleswig.

Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Joldelund aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Kolkerheide.[11]

Gemeindevertretung

Bearbeiten

Nachdem die Gemeinde die Einwohnerzahl von 70 überschritten hat, wurde am 14. Mai 2023 erstmals wieder eine Gemeindevertreterwahl abgehalten. Bei dieser errangen die Kandidaten der Wählergemeinschaft Kolkerheide (WGK) alle sieben Sitze.[12] Die Wahlbeteiligung lag bei 39,7 Prozent.[12]

Bürgermeister

Bearbeiten

Für die Wahlperiode 2023–2028 wurde Steffi Thordsen zur Bürgermeisterin gewählt.[13]

Blasonierung: „Von Grün und Gold mit fünf kleinen Gegenspickel schräglinks geteilt. Oben ein goldener Bienenkorb, unten ein schwarzer Rinderkopf.“[14]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Allgemeines

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Jedoch sterben viele Betriebe aufgrund der wirtschaftlichen Situation langsam aus. Bei den meisten Höfen wird die neue Generation den Familienbetrieb nicht übernehmen.

Kolkerheide liegt abseits vom Bundesfernstraßennetz in einer stark ländlich ausgeprägten Umgebung. Der Anschluss des Dorfes erfolgt überwiegend mittels Auto über die durch den Ort führende Landesstraße L 281 zwischen Haselund und Goldebek. In Haselund befindet sich der Übergang zur Bundesstraße 200. Daneben gibt es alternativ auch eine Querverbindung zur weiter südlich verlaufenden L 28 zwischen Bredstedt (Übergang zur Bundesstraße 5) und Viöl (B 200).

Im ÖPNV ist Kolkerheide über die Regionalbuslinie R125 an Flensburg und Bredstedt mit dem dort verkehrenden Bahnverkehr auf den Strecken Flensburg–Neumünster und der Marschbahn angebunden. Darüber hinaus ist die Gemeinde in das Rufbusgebiet Joldelund eingebunden.[15]

Bearbeiten
Commons: Kolkerheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 232
  3. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 402
  4. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) Abgerufen am 14. September 2021.
  5. Vgl. Eintrag in Naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands#60–69
  6. a b Relation: Kolkerheide (1415598) bei OpenStreetMap (Version #7). Abgerufen am 11. Juli 2023.
  7. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 305 (dnb.de [abgerufen am 20. Juli 2020]).
  8. Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, 4. Bd., København 1979-1984. S. 424, 426
  9. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 402
  10. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 232
  11. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
  12. a b wahlen-sh.de abgerufen am 8. Juni 2023
  13. Gerrit Eggers: Gemeinden in Nordfriesland Kolkerheide: Das Bürgermeister-Amt bleibt in der Familie. 9. Juni 2023, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  14. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  15. Flyer Rufbusgebiet Joldelund. (pdf) Abgerufen am 3. November 2019.