Therandros
Therandros, ist in der griechischen Mythologie ein Lapithe, der in der Kentauromachie auf der Hochzeit des Peirithoos mitkämpft. Einzige Quelle ist eine namentliche Erwähnung auf der Françoisvase.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b7/Therandros.jpg/400px-Therandros.jpg)
Name
BearbeitenDer Name Therandros, auf der Vase in griechischen Majuskeln als ΘΕΡΑΝΛΡΟΣ, THERANLROS, zu erkennen (siehe Bild), ist wohl als ΘΕΡΑΝΔΡΟΣ, THERANDROS, zu lesen. In Minuskeln ergäbe sich dann ein θέρανδροσ, Thérandros, lateinisch und deutsch mit abweichender Betonung Therándros oder Therándrus, da die vorletzte Silbe durch die drei Konsonanten ndr lang ist. Diskutiert werden auch andere Varianten: Θήρανδρος, Thḗrandros, Θέρρανδρος, Thérrandros, Θέρσανδρος, Thérsandros.[1]
Die Übersetzung des Letzteren, Thers-andros, lautet bei Pape Kühne-mann[2] (ἀνδρός, andrós, der Genitiv von ἀνήρ, anḗr, Mann), eine durchaus heroische Bedeutung, passend zu den Lapithen und zur Kentaurenschlacht. Ob der „kühne Mann“ seinem Namen gerecht wird, bleibt offen, da das dazugehörige Bild auf der Vase fehlt.
Mythos
BearbeitenDa der Name weder von Hesiod, Ovid oder anderen antiken Autoren aufgenommen wurde, gibt es zu ihm keine Geschichte. In der Kentauromachie, in der die Lapithen gegen die sexuell übergriffigen Kentauren kämpfen, ist er dabei. Die namentliche Notiz des Therandros auf dem Vasenfries, der die Kentauromachie thematisiert, zusammen mit dem Rest eines Helms und Lanzenschaftes, legt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Lapithen handelt[3], denn die Kentauren haben lange Haare, kämpfen ohne Helme und mit „primitiven“ Waffen, mit Ästen und Felsbrocken (siehe Bild).
Quellen
Bearbeiten- Françoisvase oder Vase des Klitias und Ergotimus
Literatur
Bearbeiten- Otto Höfer: Therandros. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 5, Leipzig 1924, Sp. 639 (Digitalisat).
- Wilhelm Heinrich Roscher: Lapithen. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 1860 (Digitalisat). Nr. 64: Ther[s]andros.
- Friedrich Schwenn: Therandros. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V A,2, Stuttgart 1934, Sp. 2321.
- Paul Weizsäcker: Neue Untersuchungen über die Vase des Klitias und Ergotimus, in: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Teil 2: Band 33, Frankfurt am Main 1878, Seite 364–399, rhm.uni-koeln.de.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Varianten bei Höfer und Roscher, siehe Literatur.
- ↑ Pape-Benseler, Griechische Eigennamen, Seite 497, archive.org.
- ↑ So auch Weizsäcker, Seite 370, siehe Literatur.