Therandros, ist in der griechischen Mythologie ein Lapithe, der in der Kentauromachie auf der Hochzeit des Peirithoos mitkämpft. Einzige Quelle ist eine namentliche Erwähnung auf der Françoisvase.

Françoisvase, 6. Jh. v. Chr., oben rechts der Name

Der Name Therandros, auf der Vase in griechischen Majuskeln als ΘΕΡΑΝΛΡΟΣ, THERANLROS, zu erkennen (siehe Bild), ist wohl als ΘΕΡΑΝΔΡΟΣ, THERANDROS, zu lesen. In Minuskeln ergäbe sich dann ein θέρανδροσ, Thérandros, lateinisch und deutsch mit abweichender Betonung Therándros oder Therándrus, da die vorletzte Silbe durch die drei Konsonanten ndr lang ist. Diskutiert werden auch andere Varianten: Θήρανδρος, Thḗrandros, Θέρρανδρος, Thérrandros, Θέρσανδρος, Thérsandros.[1]

Die Übersetzung des Letzteren, Thers-andros, lautet bei Pape Kühne-mann[2] (ἀνδρός, andrós, der Genitiv von ἀνήρ, anḗr, Mann), eine durchaus heroische Bedeutung, passend zu den Lapithen und zur Kentaurenschlacht. Ob der „kühne Mann“ seinem Namen gerecht wird, bleibt offen, da das dazugehörige Bild auf der Vase fehlt.

Da der Name weder von Hesiod, Ovid oder anderen antiken Autoren aufgenommen wurde, gibt es zu ihm keine Geschichte. In der Kentauromachie, in der die Lapithen gegen die sexuell übergriffigen Kentauren kämpfen, ist er dabei. Die namentliche Notiz des Therandros auf dem Vasenfries, der die Kentauromachie thematisiert, zusammen mit dem Rest eines Helms und Lanzenschaftes, legt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Lapithen handelt[3], denn die Kentauren haben lange Haare, kämpfen ohne Helme und mit „primitiven“ Waffen, mit Ästen und Felsbrocken (siehe Bild).

  • Françoisvase oder Vase des Klitias und Ergotimus

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Varianten bei Höfer und Roscher, siehe Literatur.
  2. Pape-Benseler, Griechische Eigennamen, Seite 497, archive.org.
  3. So auch Weizsäcker, Seite 370, siehe Literatur.