Thomas Peters (Freetown)

schwarzafrikanischer Freiheitskämpfer

Thomas Peters (* 25. Juni 1738 als Thomas Potters im heutigen Nigeria; † 1792 in Freetown) war ein Veteran der Black Company of Pioneers und Menschenrechtler. Er gilt als Gründer der sierra-leonischen Hauptstadt Freetown und damit des heutigen Staates Sierra Leone.[1][2][3][4]

Peters wurde in der Province of North Carolina versklavt und kämpfte später an der Seite des Königreichs Großbritannien im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Als schwarzer Loyalist siedelte er in Nova Scotia. Er zählte zu einer Gruppe einflussreicher Afrokanadier. Er wird häufig als „erster afroamerikanischer Held“ bezeichnet.[5]

Peters wurde im heutigen Nigeria in das Volk der Yoruba geboren.[3][6][7][8][9][10] Unbestätigten Angaben nach soll er schon als Kind entführt und als Sklave in die Vereinigten Staaten gebracht worden sein.[11]

Versklavung

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1760 soll Peters von einem Sklavenhändler gefangen genommen und in die Dreizehn Kolonien verkauft worden sein. Er habe sich auf dem französischen Schiff Henri Quatre befunden. Sein neuer Besitzer befand sich in Französisch-Louisiana. Nach drei Fluchtversuchen wurde Peters in die Südlichen Kolonien an einen Engländer verkauft. Hierbei handelte es sich vermutlich 1776 um William Campbell.[11][8][9]

Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg

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Im selben Jahr soll Peters geflohen sein und sich den Black Pioneers angeschlossen haben. Diesen wurde von John Murray, 4. Earl of Dunmore die Freiheit im Anschluss an den Freiwilligendienst versprochen.[11][4] Er brachte es bei den Pionieren bis zum Rang eines Sergeant und wurde zwei Mal im Krieg verletzt. Während dieser Zeit heiratete er Sally Peters, ebenfalls eine Sklavin. Sie bekamen Tochter Clairy (geboren 1771) und Sohn John (geb. 1781).

Umsiedlungen

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Nach dem Krieg wurde Peters mit 3000 anderen ehemaligen afroamerikanischen Sklaven von den Briten, die ihnen die Freiheit versprachen, nach Nova Scotia umgesiedelt. Sie sollten Land und für ein Jahr Unterstützung erhalten. Peters und seine Familie lebten hier von 1783 bis 1791, nach einem kurzen Aufenthalt auf den Bermudas.

Unzufrieden mit der Landsituation in Nova Scotia und der anhaltenden Diskriminierung durch Weiße, reiste Peters 1791 nach England, um den Wunsch nach Land zu unterstreichen.[3] Er und andere ehemalige Sklaven konnten die Regierung überzeugen, eine neue Kolonie in Westafrika zu bewohnen. Gemeinsam mit John Clarkson, dem Bruder von Thomas Clarkson, sollten Schwarze zur Umsiedlung angeworben werden.[8][12] Nach seiner Rückkehr nach Nova Scotia begann Peters, mit Unterstützung von unter anderem David George, Moses Wilkinson, Joseph Leonard, Cato Perkins, William Ash, John Ball und Isiah Limerick mit der Anwerbung möglicher Umsiedler.

Mehr als 1100[13] der insgesamt etwa 3500 Afroamerikaner entschlossen sich nach Westafrika zu emigrieren. 1792 erreichten sie den Hafen St. George Bay. John Clarkson wurde zum Gouverneur ernannt.[14]

Peters starb nur kurze Zeit nach Übersiedlung als einer der ersten Neusiedler an Malaria.[3][11]

Rezeption nach seinem Tod

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Die Nachkommen von Peters sind Krio, die heute auch noch vor allem um Freetown leben. Einige seiner Nachfahren leben in Kanada.[3]

1999 wurde Peters als Held in einem Film der sierra-leonischen Regierung behandelt. 2001 forderten Einwohner von Freetown, die Percival Street nach Peters zu benennen. Sie liegt dort, wo er zuerst siedelte.[15] 2007 wurde er in der BBC-Fernsehserie Rough Crossings von Leo Wringer dargestellt.

2011 wurde eine Statue zu Ehren von Peters aufgestellt.[16] Nach ihm wurde eine Schule an der Percival Street in Freetown benannt.[17]

2013 wurde er in der Eröffnungsrede zum Parlament als eine der herausragenden Persönlichkeiten der sierra-leonischen Geschichte genannt.[18]

Am 23. Juni 2022 ehrte die kanadische Regierung, vertreten durch den für das Historic Sites and Monuments Board of Canada zuständigen Minister, Thomas Peters und erklärte ihn wegen seines „herausragenden und dauerhaften Beitrages zur kanadischen Geschichte“, hier wegen seines Kampfes für die Rechte der schwarzen Loyalisten, zu einer „Person von nationaler historischer Bedeutung“.[19]

Literatur

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  • Mary Louise Clifford: From Slavery to Freetown: Black Loyalists After the American Revolution. McFarland, 2006, ISBN 978-0-7864-2557-0.
  • Bobby Gilmer Moss: African American loyalists in the southern campaign of the American Revolution. Scotia-Hibernia Press (University of Wisconsin - Madison), 2005, ISBN 0-9762162-0-5, S. 240.
  • Walter C. Rucker Jr: Encyclopedia of African American History. 2010, ISBN 978-1-85109-774-6, S. 377–378.
  • Lamin Sanneh: Abolitionists Abroad: American Blacks and the Making of Modern West Africa. Harvard University Press, 2001, ISBN 0-674-00718-2.
  • Simon Schama: Rough Crossings: Britain, the Slaves and the American Revolution. BBC Books, 2006, ISBN 0-06-053916-X.
  • James W. St. G. Walker: The Black Loyalists: The Search for a Promised Land in Nova Scotia and Sierra Leone, 1783–1870. University of Toronto Press, 1992, ISBN 0-8020-7402-2.
  • Robin William Winks: The Blacks in Canada: A History. McGills University Press, 1997, ISBN 0-7735-1632-8.
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Einzelnachweise

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  1. Thomas Peters (ca. 1738–1792) True Founder of Freetown. The Sierra Leone Web. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  2. Thomas Peters (1738–1792). In: BlackPast. 26. Juli 2010, abgerufen am 19. Februar 2020.
  3. a b c d e Redmond Shannon: Saint John historian illuminates story of Thomas Peters, prominent black loyalist, CBC News, 13. April 2016. Abgerufen am 19. Februar 2020 
  4. a b Aphra Behn: Black History:Thomas Peters, Founder of Nations. In: Daily Kos. 7. März 2007, abgerufen am 19. Februar 2020.
  5. Shabaka Reveals The "Black Moses", Thomas Peters, America’s First African-American Hero. BlackNews.com.
  6. Sanneh (2001), p. 50.
  7. John Coleman De Graft-Johnson: African Glory: The Story of Vanished Negro Civilizations. Black Classic Press, 1986, ISBN 0-933121-03-2, S. 163 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. a b c Stewart J. Brown: The Cambridge History of Christianity (Enlightenment, Reawakening and Revolution 1660–1815). 2006, ISBN 978-0-521-81605-2, S. 421.
  9. a b William Dillon Piersen: Black Legacy: America's Hidden Heritage. University of Massachusetts, 1993, ISBN 0-87023-859-0, S. 94.
  10. Massala Reffell: Echoes of Footsteps: Birth of a Negro Nation. Xlibris Corporation, 2012, ISBN 978-1-4771-3026-1, S. 239.
  11. a b c d James W. St G. Walker: PETERS, THOMAS. In: Dictionary of Canadian Biography, Ausgabe 4. University of Toronto, abgerufen am 19. Februar 2020.
  12. Mary Louise Clifford: From Slavery to Freetown: Black Loyalists After the American Revolution. McFarland, 2006, ISBN 978-0-7864-2557-0.
  13. Peter Fryer: Staying Power: The History of Black People in Britain. University of Alberta, 1983, ISBN 0-86104-749-4, S. 203.
  14. Ellen Gibson Wilson: John Clarkson and the African Advent. Macmillan Press, London 1980.
  15. BBC NEWS | World | Africa | S Leone honours Africa slave campaigners
  16. A Tribute to Thomas Peters
  17. Thomas Peter’s Municipal school gets new face. Awoke, 15. Februar 2012.
  18. Presidential Address at State Opening of the Second Session of the Fourth Parliament of the Second Republic of Sierra Leone. Presidency Sierra Leone, 2013.
  19. Peters, Thomas - National Historic Person. In: Directory of Federal Heritage Designations. Parks Canada/Parcs Canada, abgerufen am 20. November 2023 (englisch).